Archiv für den Monat: April 2015

Die Maisinsel

ein Film von George Ovashvili

Ausgangspunkt des Films ist ein Naturphänomen: Der Fluss Enguri lässt im Frühjahr klei­ne Inseln mit frucht­ba­rem Boden ent­ste­hen, wel­che von Bauern benutzt wer­den, um Mais anzu­bau­en und zu ern­ten, bis die Inseln im nächs­ten Herbst wie­der weg­ge­spült wer­den. Weiterlesen

Die Widerständigen – also machen wir das weiter

ein Film von Katrin Seybold, Ula Stöckl

Die Filme, die ich mache, müs­sen gemacht wer­den, denn wenn die Menschen tot sind, sind sie tot, dann haben wir nur noch die Gestapo-Protokolle, die Protokolle der Täter, das geht doch nicht.“
Dieses Zitat der am 27. Juni 2012 ver­stor­be­nen Regisseurin Katrin Seybold steht am Anfang ihres letz­ten Films, den ihre lang­jäh­ri­ge Freundin und Kollegin Ula Stöckl jetzt voll­ende­te. Weiterlesen

Kino

fsk KinoDas fsk Kino ist ein unab­hän­gi­ges Filmkunstkino in Berlin Kreuzberg

 

 


Zitty:
Berlins Beste 2012: Anspruchvollstes Kino
Richtiges, pures Arthouse – für Mainstream-Mätzchen ist im Kreuzberger fsk am Oranienplatz kein Platz. Das Namenskürzel steht übri­gens für Flugzeugsesselkino, die ers­te Bestuhlung stamm­te von aus­ge­mus­ter­ten Lufthansa-Maschinen. Wer also ech­te Entdeckungen machen möch­te, ist hier rich­tig, mit Filmen aus aller Welt, meist in der Originalfassung mit Untertiteln. Und die dür­fen ger­ne mal ele­gisch oder sper­rig sein, damit genug Raum für die Assoziationen des Zuschauers bleibt. (MS)


Die drei bes­ten Berliner Kinos sind …?
Das FSK am Oranienplatz. Da gehe ich zu Fuß hin und schaue an, was gera­de läuft. Das ist das Gegenteil von DVD. Ich tref­fe kei­ne Kaufentscheidung, ich ent­de­cke etwas. (…)
(Christian Petzold im Tagesspiegel Interview 2014)


 

Galerie:

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A Blast

⋙ neu­es grie­chi­sches Kino – jetzt im fsk Kino

ein Film von Syllas Tzoumerkas

Krisenkino, wütend und uner­bitt­lich. Das Private und das Politische sind untrenn­bar ver­bun­den in A Blast, es gibt kei­ner­lei Abgrenzung zwi­schen dem per­sön­li­chen Schicksal und den öko­no­mi­schen Verhältnissen, zwi­schen eige­ner und kol­lek­ti­ver Verantwortung, zwi­schen dem Zerbrechen eines Lebens und dem eines gan­zen Landes.”  epd Film 4/2015

Maria ist eine schlan­ke, blon­de Frau in den 30ern, die meist so sehr unter Strom steht, das es kaum aus­zu­hal­ten ist. Drei Kinder hat sie mit Yannis, der Seemann ist und somit lan­ge Monate abwe­send ist. In die­ser Zeit ver­sucht Maria ihr Leben zu meis­tern: Neben den Kindern ist das ihre zuneh­mend rech­tem Gedankengut zuge­neig­te Schwester, ihr Studium, das sie unmo­ti­viert abwi­ckelt, dazu kom­men ihre  Eltern, die den Schwestern hohe Schulden Weiterlesen

Mülheim Texas – Helge Schneider hier & dort

Am Freitag in Anwesenheit der Regisseurin.

Ein Film von Andrea Roggon.

Helge Schneider sitzt und war­tet. Eine typi­sche Interviewsituation vor der Kamera: Es dau­ert eine klei­ne Ewigkeit, bis Bild und Ton ein­ge­rich­tet sind und die Filmemacherin ihre ers­te Frage stellt. Sie will etwas über die Freiheit des Komikers wis­sen: „Freiheit ist nichts, was man hat, die muss man sich neh­men”, sagt Schneider, lächelt, steht auf und geht. Gleich am Anfang von Andrea Roggons Weiterlesen

Neuland

ein Film von Anna Thommen

Neuland ist ein Film, der durch gro­ße gestal­te­ri­sche Sicherheit besticht. Er beschränkt sich in prä­zi­ser Weise auf den klei­nen Kosmos einer Basler Integrations-Schulklasse – und umarmt dabei die gan­ze Welt.“ – Jury des Max Ophüls Preises 2014 den Film.

2 Jahre lang beglei­te­te die Regisseurin die Klasse, im Schulraum, aber auch aus­ser­halb der Unterrichtszeiten. Man sieht, wie Lehrer Zingg sei­nen Schüler Weiterlesen

Grigris Glück

jetzt im fsk Kino

ein Film von Mahamat-Saleh Haroun

In sei­nem neu­en Spielfilm erzählt Mahamat-Saleh Haroun die Geschichte des jun­gen Mannes Grigris. Er lebt in N´Djamena, wo er nachts als Tänzer die Attraktion eines Clubs der Hauptstadt Tschads ist und tags­über sei­nem Stiefvater Ayoub im Fotoladen aus­hilft.  Als die­ser erkrankt und sein Krankenhausaufenthalt bezahlt wer­den muss, schließt sich Grigris einer Gruppe von Benzinschmugglern an. Zudem ver­liebt er sich in die attrak­ti­ve Mimi, die auf eine Modellkarriere hofft und sich solan­ge mit Prostitution über Wasser hält. Dann Weiterlesen

Domino Effekt

ein Film von Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski

An der Küste des Schwarzen Meeres liegt Abchasien, ein von vie­len Staaten nicht aner­kann­tes Land, das vom Krieg gezeich­net ist. Die frü­he­re Strandidylle wur­de vom Post-Kommunismus zer­stört. Nicht ohne lako­ni­schem Humor erzählt der Film von einem Liebespaar, das die poli­ti­schen Konflikte des Landes spie­gelt: Natascha ist aus Russland gekom­men und hat ihren Mann und die Tochter ver­las­sen, um mit Rafael zusam­men zu Weiterlesen

In meinem Kopf ein Universum

jetzt im fsk Kino

ein Film von Maciej Pieprzyca

Ihr Sohn ist nicht mehr als Gemüse“ bekommt die Mutter von einer wenig empa­thi­schen Ärztin zu hören. Es ist das Jahr 1987, wir befin­den uns in Polen, doch nicht nur hier ist das Wissen um schwe­re Nervenerkrankungen noch nicht sehr ent­wi­ckelt. Mateus ist sechs, sie­ben Jahre alt und sitzt im Rollstuhl. Sprechen kann er nicht, bewegt sich nur rob­bend, doch im Gegensatz zu der Ärztin ahnen die Eltern, dass ihr Sohn alles ande­re als ein Gemüse ist. Die Jahre ver­ge­hen, Mateus wird älter. (…) Bald lässt ein Voice Over-Kommentar Weiterlesen

Tristia – Eine Schwarzmeer Odyssee

Einmal um das Schwarze Meer, das unbe­kann­te und sagen­um­wo­be­ne Gewässer. Stanislaw Muchas Odyssee führt durch sie­ben Länder: dort, wo die Grenze zwi­schen Asien und Europa ver­läuft. „Die Komik und Tragik im Film ent­ste­he allei­ne durch die star­ken Kontraste am Schwarzen Meer. So gebe es vie­le schö­ne aber noch mehr häss­li­che Orte.“ (Duisburger Protokolle) „Anstelle von Kulturwissenschaftlern und Historikern kom­men Menschen am Wegrand zu Wort, denen der Überlebenskampf ins Gesicht geschrie­ben ist. Sie posie­ren flüch­ti­ge Momente lang vor der Kamera und wer­den in ver­meint­lich bana­le Small Talks ver­wi­ckelt, die nie län­ger als zwei­ein­halb Minuten dau­ern.“ (epd film)

tristia2D 2014, 98 Min.,

Regie: Stanislaw Mucha