Ein Film von Heidi Specogna.
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Claudia Andujar hatte sich als Fotoreporterin in New York schon einen Namen gemacht, als sie 1960 begann, sich für die indigene Bevölkerungsgruppen des brasilianischen Amazonasgebiets zu interessieren. Die bedrohte Lebenswelt der Yanomami nahm in Engagement und Arbeit der renommierten Fotografin ab da großen Raum ein. Nachdem sie zwei Jahre ohne Kontakt zur Außenwelt bei und mit ihnen gelebt hatte und die Menschen ihr vertrauten, begann sie ihre fotografische Dokumentation. Die war mehr als Selbstzweck. Sie half, Gesundheitsakten für eine (über)lebenswichtige Impfung gegen von Weißen eingeschleppte Krankheiten zu erstellen. Die Bilder sollten auch zeigen und aufklären, welch‘ ungeheures Unrecht dort im Namen des Profits und Fortschritts geschieht.
Der Film mischt nicht nur geschickt die lebendigen Erzählungen der Protagonistin mit ihren Fotos und ihrer eigenen, ebenfalls traumatischen Geschichte, sondern schlägt im letzten Teil auch noch die Brücke zur Gegenwart. Der Blick richtet sich auf die junge Generation der Yanomami und ihren immer noch erforderlichen Kampf gegen die Zerstörung ihrer Heimat, gegen Folgen von Abholzung und die Vergiftung der Flüsse mit Quecksilber. Und sie führt ihn ebenfalls mit bildgebenden Medien, mit Fotos und Filmen für die Öffentlichkeit.
„Der Film macht deutlich, was Claudia Andujars Fotografien so bedeutsam macht. Es ist nicht der ethnografische Blick auf das Fremde, sondern die Perspektive einer Frau auf Menschen, die ihr selbst einen Sinn im Leben gegeben haben. Ihre Fotos sind wertschätzend; sie urteilen nicht.” Thomas Klein | Filmdienst
Ein Großteil der Fotografien von Claudia Andujar ist im Museum of Contemporary Art Inhotim ausgestellt. In den Hamburger Deichtorhallen sind ihre Werke bis zum 11. August zu sehen.



Credits:
DE/CH 2024, 88 Min., portugiesisch, französische OmU
Regie: Heidi Specogna
Kamera: Johann Feindt
Schnitt: Kaya Inan
Trailer:
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