Mein Ende. Dein Anfang.

Ein Film von Mariko Minoguchi.

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Nora, noch nicht lan­ge mit ihrem Freund zusam­men, muss nach sei­nem plötz­li­chem und gewalt­sa­men Tod , die­se Zäsur in ihrem Leben ver­ar­bei­ten. Nach Versuchen alles zu ver­drän­gen, beginnt sie lang­sam den Verlust anzunehmen.
Gleichzeitig, in der sel­ben Stadt, sorgt sich Natan um sei­ne Tochter, die unter einer schwe­ren Krankheit lei­det, deren Behandlung für ihn unbe­zahl­bar ist.
Wie die­se bei­den Geschichten, unter­füt­tert von rela­ti­vi­täts­theo­re­ti­schen Überlegungen, zuein­an­der fin­den und das Leiden der Beteiligten einen even­tu­el­len Trost erfah­ren, ist die gro­ße Kunst die­ser Erzählung, ohne dabei durch ihre Fülle und Komplexität auseinanderzustreben.
Ein Film, der sich aus vie­len klei­nen Szenen und Momenten ele­gant in ein Ganzes zusam­men­fügt, dabei mit­hil­fe von Parallelmontagen und Rückblenden schein­bar Verwirrung stif­tet und doch als Erzählung wun­der­bar har­mo­nisch wirkt, wobei die Geschichte aller­dings alles ande­re als kon­flikt­frei ist: Eine Liebesgeschichte und gleich­zei­tig ein Kriminaldrama. Dabei gelingt es ihm, die zeit­wei­li­gen Orientierungslosigkeit der Protagonisten auf den Zuschauer zu über­tra­gen, um sich dann doch hier und da ein Innehalten, die Möglichkeit in ruhi­ges Fahrwasser zu kom­men, offenzuhalten.

In München zeigt sie nun ihr ful­mi­nan­tes Spielfilmdebüt, ein sel­ten inten­si­ves Kinoerlebnis, stän­dig in Bewegung, intim und nah dran, ohne Angst vor Pathos. Gleich am Anfang insze­niert Minoguchi einen Banküberfall und einen Todesfall, der die Hauptfigur ins Wanken bringt – und für einen kur­zen Moment mag man ver­wun­dert inne­hal­ten, was doch alles in deut­schen Filmen mög­lich ist, wenn dahin­ter ein unbe­ding­ter Erzählwille steckt.
Minoguchi hat das Drehbuch samt Zeitsprüngen und irren Koinzidenzen selbst ver­fasst, sie über­höht das Eigenartige und das Merkwürdige und lässt es zu einer roman­ti­schen Erzählung epi­schen Ausmaßes anwach­sen. „Mein Ende. Dein Anfang.” ist ein Werk, das sehr dar­auf ver­traut, dass das Kino als Affektraum bespielt wer­den kann und es dafür Mechanismen gibt. Dass die­ses Kalkül auf­geht, ist eine umso grö­ße­re Überraschung – die wohl schöns­te in die­sem Münchner Jahrgang.“
Frédéric Jaeger

 

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Credits:

DE 2019, 111 Min., OmeU
Regie: Mariko Minoguchi
Kamera: Julian Krubasik
Schnitt: Andreas Menn,
mit: Saskia Rosendahl, Julius Feldmeier, Edin Hasanovic, Jeanette Hain, Lilly Forgach

Termine:

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MEIN ENDE. DEIN ANFANG. | Trailer | deutsch/german

 

Eine eiserne Kassette

Ein Film von Nils Olger.

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Von sei­ner Großmutter erhält Nils Olger nach dem Tod des Großvaters eine Kassette. In ihr lie­gen Rollen mit Fotonegativen. »Da hast du nun alle unse­re Geheimnisse«, sagt sie. Die Bilder las­sen ahnen, wor­an der Großvater als SS-Angehöriger im zwei­ten Weltkrieg betei­ligt war. Olger folgt der Spur der Negative und begibt sich an ihre Entstehungsorte. Nach Österreich, Ungarn und Italien. Es ist der Versuch des Nachgeborenen, sei­ne Erinnerungen an den Großvater um die von ihm ver­schwie­ge­nen Elemente zu ergän­zen und mit­hil­fe der Negative ein voll­stän­di­ge­res Bild ent­ste­hen zu lassen.

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Credits:

AU/DE 2018, 102 Min., Deutsch, Italienisch, Ungarisch, Rumänisch OmU
Regie: Nils Olger
Drehbuch: Nils Olger
Kamera: Nils Olger, Juri Schaden, Thomas Marschall
Schnitt: Nils Olger

 

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Eine eiser­ne Kassette – offi­zi­el­ler Trailer from bit­ters­weet GmbH on Vimeo.

 

The Gold Diggers (1983) + Performance: Confessions of am actress

Ein Film von Sally Potter mit anschlie­ßen­der Performance CONFESSIONS OF AN ACTRESS von Susanne Sachsse. Am  Mittwoch, 23.10. um 20 Uhr im fsk

THE GOLD DIGGERS (1983) ist das erstaun­li­che Debut von Regisseurin Sally Potter (Orlando, Tango Lesson, The Party), den sie mit einer rein weib­li­chen Crew insze­nier­te und zu den Schlüsselfilmen der 80-er Jahre gehört. Der sw-Film erzählt von zwei Frauen auf der Suche nach ihrer eige­nen Art von Gold. „Ich betrach­te die­sen Film als ein Musical, das eine weib­li­che Suche beschreibt. Während des Arbeits- und Herstellungsprozesses tra­ten die­sel­ben Fragen auf, die der Film sich zu stel­len bemüht: Fragen nach den Beziehungen zwi­schen Gold, Geld und Frauen; nach der Einbildung, Frauen sei­en macht­los; nach der tat­säch­li­chen und der inne­ren Suche nach Gold; nach der Bildsprache des Unbewussten und sei­ner Beziehung zu der Macht des Films; wir rufen uns die Kindheit und die Erinnerungen vor Augen und betrach­ten die Filmgeschichte als kol­lek­ti­ves Gedächtnis der Bilder, die wir von uns haben und die man sich von uns als Frauen macht.” (Sally Potter)

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Credits:

GB 1983 82 Min. engl. OV • Regie: Sally Potter • Drehbuch: Lindsay Cooper, Rose English, Sally Potter • Kamera: Babette Mangolte • Kostüm: Rose English • Musik: Lindsay Cooper • Mit: Julie Christie, Collette Laffont

Termine:

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PJ Harvey – A Dog called Money

Ein Film von Seamus Murphy.

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Musikfilm, Reisefilm, Spurensuche und das Ergebnis der Begegnungen zwei­er sehr unter­schied­li­cher Künstler. Seamus Murphy ist haupt­säch­lich Fotograf und recher­chiert oft in soge­nann­ten Krisengebieten. Seine Arbeiten doku­men­tie­ren die Schattenseite, aber er ver­zich­tet auf die Perspektive des Fotoreporters, der vor­geb­lich das vor­ge­fun­de­ne fest­hält, ohne zu kom­men­tie­ren oder gar zu ästhe­ti­sie­ren. Murphy arbei­tet vor­wie­gend in S/W, sei­ne Bilder kön­nen sich im Auge des Betrachters wie Landschaften ent­fal­ten. Ähnlich wie Musik das kann, für mich sind eini­ge Alben von P J Harvey genau so: Let England shake und die gemein­sams­ten Arbeiten mit John Parish, Dance hall at lou­se point und A woman a man wal­ked by (cita­ti­on nee­ded). Die Kooperation Harvey/Murphy führ­te über sei­ne Kurzfilme zu den Songs von Let England. Shake zu gemein­sa­men Reisen. Dabei ent­stand ein Buch und schließ­lich P J Harveys aktu­el­les Album Hope six demo­liti­an pro­ject. Aufgenommen wur­de in einem mobi­len Studio, Kunstbesucher des Sommerset House in London konn­ten den Musikern bei den Aufnahmen zuschauen/zuhören. .

Natürlich gab es den kri­ti­schen Vorwurf, hier latscht eine Musikerin durch Kabul oder auf der fal­schen Seite der Straße in Washington D.C., kurz hin­term Kapitol etc,. Dann wird aus Elend Kunsthandwerk gemacht. Natürlich darf Musik seit lan­gem genau so ernst genom­men wer­den wie Fotografie oder Film oder Buch. Musik ist eman­zi­piert und nicht nur Jukebox. Die Frage, war­um sehe ich auf Murphys Seite die­se Bilder an und war­um zei­gen wir die­se Filme und war­um schaut die dann wer, ist eine andere.

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Credits:

IR/GB 2019, 90 Min., engl. OmU
Regie, Buch: Seamus Murphy
Kamera: Seamus Murphy
Montage: Sebastian Gollek
mit: PJ. Harvey

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Parasite

Ein Film von Bong Joon Ho.

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Familie Ki lebt in ärm­li­chen Verhältnissen ganz unten auf der sozia­len Leiter. Im wahrs­ten Sinne des Wortes: Der Putz ihrer Wohnung im Tiefparterre blät­tert ab, in den Ecken brei­tet sich Schimmel aus, der Müll staut sich. Die Eltern Ki-taek und Chung-sook sind arbeits­los, die fast erwach­se­nen Kinder, der Sohn Ki-woo und die Tochter Ki-jung unter­stüt­zen die Familie mit Gelegenheitsjobs.

Das Glück wen­det sich als ein Freund Ki-woo eine Tutorenstelle am ande­ren Ende der Stadt, am ande­ren Ende der sozia­len Leiter ver­mit­telt. Im mon­dä­nen, moder­nis­ti­schen Haus der Familie Park soll er der Tochter Englischstunden geben. Es ist der Beginn einer para­si­tä­ren Beziehung der bei­den Familien, denn bald arbei­ten alle Kis für die Parks: Die Tochter küm­mert sich um den Sohn, der Vater wird Chauffeur, die Mutter schließ­lich Haushälterin. Das Schicksal scheint es end­lich gut mit Familie Ki zu meinen.

Was bei ande­ren Regisseuren Stoff genug für einen Film wäre, erzählt Park Joon Ho in einem lan­gen ers­ten Akt. Wie Familie Ki sich nach und nach in das Leben der Familie Park ein­schleicht und uner­setz­bar wird, erin­nert an Filme wie Michael Hanekes „Funny Games“ oder Oskar Roehlers „Herrliche Zeiten“, doch bald dreht Bong die Schraube noch wei­ter. Wie in den meis­ten sei­ner Filme – zuletzt „Okja“ und „Snowpiercer“, vor Jahren „The Host“ und „Memories of Murder“ – lässt sich auch „Parasite“ nur schwer einem Genre zuord­nen. Unbekümmert bedient er sich hier und da, über­rascht immer wie­der mit völ­lig unvor­her­ge­se­he­nen Volten, doch am Ende sind Bongs Filme immer eins: Messerscharfe, genau beob­ach­te­te Satiren.

Wie schon in „Snowpiercer“, in dem in einem Zug auf ewi­ger, unge­brems­ter Fahrt durch eine apo­ka­lyp­ti­sche Schneelandschaft, die ein­zel­nen Waggons die gesell­schaft­li­chen Schichten mar­kier­ten, bedient sich auch „Parasite“ kla­rer geo­gra­phi­scher Metaphern. Ganz unten beginnt der Film, in der Wohnung der Kis, wäh­rend oben die Parks Leben. Wenn da ein Wolkenbruch die Stadt unter Wasser setzt, wird die­se Metapher noch deut­li­cher: Oben wer­den nur die Fenster nass, unten ver­sinkt das Tiefparterre der Kis im schmut­zi­gen Abflusswasser.

Doch bei aller offen­sicht­li­chen Gesellschaftskritik macht es sich Bong dabei nicht zu ein­fach. Den Kis sieht man als offen­sicht­li­che Verlierer des kapi­ta­lis­ti­schen Systems ohne­hin alles nach, doch auch die Parks sind kei­nes­wegs unsym­pa­thi­sche Neureiche, im Gegenteil. Abgesehen davon, dass sie sich über den stren­gen Kellergeruch von Ki-taek wun­dern, ist von ihnen kein böses oder hoch­nä­si­ges Wort über ihre Angestellten zu ver­neh­men. Der wah­re Schuldige an den gesell­schaft­li­chen Missständen sind hier nicht ein­zel­ne Personen, son­dern die Gesellschaft als Ganzes.

Dieser abs­trak­te Antagonist führt dazu, dass „Parasite“ im letz­ten Drittel fah­ri­ger wirkt als im bril­lan­ten Beginn, die Geschichte ein wenig holp­rig zu Ende gebracht wird. Doch auch hier lässt Bong kei­nen Zweifel dar­an auf­kom­men, welch her­aus­ra­gen­der Regisseur er ist, der auch einen Film, der fast aus­schließ­lich inner­halb eines Hauses spielt, zu einem visu­el­len Meisterstück machen kann. Dass er dafür als ers­ter Regisseur aus Südkorea mit der Goldenen Palme aus­ge­zeich­net wur­de, war dann selbst in einem außer­ge­wöhn­lich star­ken Wettbewerb kei­ne Überraschung.

Michael Meyns | programmkino,.de

Cannes 2019: Goldene Palme

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Credits:

Gisaengchung (기생충)
KR 2019, 131 Min., korea­ni­sche OmU

Regie: Bong Joon Ho
Buch: Bong Joon Ho & Han Jin Won
Kamera: Hong Kyung-pyo
Schnitt: Yang Jin-mo
mit: Song Kang Ho, Lee Sun Kyun, Cho Yeo Jeong, Choi Woo Shik, Park So Dam, Lee Jung Eun, Chang Hya Jin

Termine:

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Find me on the surface – Kurzfilmprogramm

LUNAR prä­sen­tiert:

aus­ge­such­te Kurzfilme von Miriam Gossing und Lina Sieckmann im Dialog mit einer Videoarbeit und einer Lesung von Vika Kirchenbauer 

Souvenir •  One Hour Real •  Desert Miracles • China Light  von Miriam Gossing & Lina Sieckmann

Please Relax Now •  Feeling Difference von Vika Kirchenbauer

26.10. 16–18 Uhr

 

 

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

Ein Film von Teona Strugar Mitevska.

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»Sag ihnen, du bist 24!«, rät die Mutter, als ihre Tochter wie­der ein­mal zu einem Job-Interview auf­bricht, das sie gegen den Willen der 31-jäh­ri­gen Petrunya arran­giert hat. Die hat zwar einen Einser-Uni-Abschluss in Geschichte, doch wer braucht schon eine Historikerin in ihrem Heimatort Štip in Nordmazedonien, 100 Kilometer süd­öst­lich von Skopje? So sitzt die­se außer­ge­wöhn­li­che Frau vor dem poten­zi­el­len Arbeitgeber, einem Fabrikbesitzer, der von oben her­ab auf ihr geblüm­tes Kleid schaut und sie nicht ernst nimmt. Auf dem Heimweg nach die­ser demü­ti­gen­den wie erfolg­lo­sen Vorstellung springt Petrunya spon­tan von der Brücke ins kal­te Wasser. Es ist Dreikönigstag, und wie in jedem Jahr tau­chen die jun­gen Männer der Stadt nach einem klei­nen hei­li­gen Kreuz, das der Priester in den eisi­gen Fluss wirft. Es zu ergat­tern, soll Glück brin­gen. Diesmal aber ist kein Mann, son­dern Petrunya am schnells­ten und hält die Trophäe in die Fernsehkameras – ein Skandal! Zwar hat Petrunya mit der Kirche eigent­lich nichts an Hut, aber ihr Widerstandsgeist ist geweckt . Mit stoi­scher Miene ver­tei­digt sie ihr Kreuz, einen Tag und eine Nacht lang, beglei­tet von öffent­li­chem Furor und gegen die geball­te Männerwelt. Bei der Berlinale waren die Kirchen nicht so streng, der Film bekam den Preis der Ökomenischen Jury.

»Es ist eine Groteske und doch bit­ter­ernst. Es ist eine Maximal-Bagatelle. Petrunya war nicht tauch­be­fugt, denn sie ist eine Frau. Man ahnt alles, was kommt, und dann kommt es genau so, bloß ganz anders. Mitsamt Polizeirevier und TV-Berichterstattung. Und das Unglaubliche geschieht: Teona Strugar Mitevska hält die­se Hochspannungsbalance. Der Überraschungsmoment liegt nie im Banal-Anderen, son­dern in den Graden der Intensität und Wahrhaftigkeit. Und in der Komik natür­lich.« Kerstin Decker | Tagesspiegel

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Credits:

Gospod postoi, ime­to i’ e Petrunija
MK / BE / SI / HR / FR 2019,  100 Min., maze­do­ni­sche OmU

Regie: Teona Strugar Mitevska
Kamera: Virginie Saint Martin
Schnitt: Marie-Hélène Dozo
mit: Zorica Nusheva, Labina Mitevska, Simeon Moni Damevski, Suad Begovski, Violeta Shapkovska

Termine:

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Gott exis­tiert, ihr Name ist Petrunya from JIP Film und Verleih on Vimeo.

Lara

Ein Film von Jan-Ole Gerster.

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Lara hat Geburtstag. Sie wird sech­zig Jahre alt. Abends gibt ihr Sohn Viktor ein Klavierkonzert. Ihr Kontakt ist mehr oder weni­ger abge­bro­chen. Der sen­si­ble Viktor ist der Dominanz sei­ner Mutter nicht gewach­sen. Ihr Mann, ihre ehe­ma­li­gen Kolleginnen ver­mei­den auch jeden Kontakt mit ihr. Irritiert und ver­wun­dert neh­men sie zur Kenntnis, dass Lara jetzt, an die­sem Tag, ver­sucht, sich zu nähern, indem sie allen, auch manch­mal frem­den Menschen Freikarten für das Konzert ihres Sohnes anbie­tet. Ihre plötz­li­che Öffnung erscheint wie ihr gesam­tes Verhalten zwang­haft und nebu­lös, führt aber auch zu komi­schen Momenten,.
Der Film spielt wie schon „Oh Boy“ an einem ein­zi­gen Tag und wird in Episoden erzählt. Er erklärt nicht, woher Laras Härte kommt, er streut nur Andeutungen, um jede Didaktik zu vermeiden.
Es ist ihm hoch anzu­rech­nen, dass er es schafft, einer­seits eine ver­bit­ter­ete, über­grif­fi­ge und unbarm­her­zi­ge Frau zu zei­gen, ande­rer­seits aber Mitgefühl für deren Verzweiflung zu ent­wi­ckeln und der Zuschauer sie am Ende des Tages nicht im Regen ste­hen lässt. Schön ist auch, dass die Frage, ob sie eine Zumutung für die Welt oder die Welt für sie eine Zumutung ist, unent­schie­den bleibt: Am Ende ist nie­mand befreit oder erlöst.

… ein herbst­li­ches Flanieren, bei dem sich absur­de Komik und Traurigkeit, böser Witz und zar­te Melancholie mun­ter abwech­seln.“ Joachim Kurz | kino-zeit.de

… bes­tens besetzt bis in die Nebenrollen, ent­steht ein packend inten­si­ves Drama, das ein Klassiker-Thema mit erstaun­li­cher Leichtigkeit samt gelun­ge­ner Wendungen prä­sen­tiert.“ Dieter Oßwald | programmkino.de

 

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Credits:

DE 2019, 100 Min., dt. Of mit engl. Ut.
Regie: Jan-Ole Gerster
Kamera: Frank Griebe
Schnitt: Isabel Meier
mit: Corinna Harfouch, Tom Schilling, André Jung, Volkmar Kleinert, Rainer Bock, Gudrun Ritter

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LARA Trailer Deutsch | Ab 9. April Digital erhält­lich & ab 23. April als DVD & Blu-ray

Shaun das Schaf – UFO-Alarm

Ein Film von Richard Phelan, Will Becher.

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Als Lu-La, ein schel­mi­scher und ent­zü­cken­der Außerirdischer mit erstaun­li­chen Kräften, in der Nähe der Farm lan­det, sieht Shaun bald eine Gelegenheit für außer­ir­di­schen Spaß und Abenteuer. Können Shaun, Bitzer und die Herde Farmageddon auf Mossy Bottom Farm abwen­den, bevor es zu spät ist?

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Credits:

OT: A Shaun the Sheep Movie: Farmageddon
GB 2019, 85 Min., 

Regie: Richard Phelan, Will Becher
Drehbuch: Jon Brown, Mark Burton

Termine:

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SHAUN DAS SCHAF 2: Ufo-Alarm Teaser Trailer German Deutsch (2019)

Barstow, California

Ein Film von Rainer Komers. Am 5.10. mit anschlie­ßen­dem Filmgespräch.

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Die Leinwand ist schwarz, das Geräusch einer schwe­ren Tür, die zufällt, ein Schlüssel dreht sich im Schloss.

Der Film Barstow, California nimmt uns mit in die Welt des Lyrikers Stanley »Spoon« Jackson, der aus sei­ner Autobiographie »By Heart« vor­liest, ohne selbst jemals im Bild zu sein. Geschrieben hat er sie im Gefängnis, in dem er seit 1978 wegen Mordes inhaf­tiert ist.

»Meine Haut fühlt sich warm und leben­dig an, die­sen September in San Quentin. Als wäre ich eine Eidechse, die sich auf einem gro­ßen Stein sonnt.«

Zur Off-Stimme von Spoon Jackson bli­cken wir auf die Landschaftsbilder der son­nen­durch­tränk­ten kali­for­ni­schen Mojave-Wüste und der Kleinstadt Barstow, die an der Interstate 15 auf hal­ber Strecke zwi­schen Los Angeles und Las Vegas liegt. In den Minen rund um Barstow wird bis heu­te Gold abgebaut.

Spoon Jackson ist einer von 15 Brüdern, zwei von ihnen füh­ren uns an die­sen ver­öde­ten Ort ihrer Kindheit. Sie erzäh­len von der Familiengeschichte, von Armut, Rassismus, aber auch vom Zusammenhalt zwi­schen den Nachbarn am Fluss. Wir hören von den plötz­li­chen Fluten des Mojave River und vom rhyth­mi­schen Rattern der Güterzüge, die sie nachts in den Schlaf san­gen. Noch immer ran­gie­ren sie dort, oder sie pas­sie­ren ohne Halt das gott­ver­las­se­ne Barstow. Und immer liegt die­ser Sound krei­schen­der Eisenbahnräder in der Luft, der das Gefühl der Einsamkeit bis hin­ter die Gitterstäbe des Solana Gefängnisses zu tra­gen scheint.

Ohne einen ein­zi­gen Satz über Politik zu ver­lie­ren, ist die­se poe­tisch-bio­gra­phi­sche Ortserkundung hochpolitisch.

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Credits:

DE/US 2018, 76 Min., engl. OmU
Regie & Kamera: Rainer Komers
Editor: Gregor Bartsch

Termine:

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