Ganz anders als ihre Geschwister, ist Edda sehr aktiv in Klima- und Umweltschutzgruppen tätig. Eines Tages jedoch wird bei ihr die Verzweiflung darüber, dass alle Anstrengung offensichtlich ins Leere läuft, zu groß, was sie allerdings nicht rebellischer macht. Nein, sie sagt geplante Interviews und Auftritte ab, bricht alle Kontakte ab und zieht sich ganz zurück. Sie ist dabei wohl nicht die Einzige, immerhin gibt es schon länger einen Begriff für das Phänomen: SOLASTALGIE – das belastende Gefühl des Verlustes, das entsteht, wenn jemand die Zerstörung des eigenen Lebensraums direkt miterlebt. Edda bricht erstmal auf die Nordseeinsel Pellworm auf, um dort ein Praktikum zu beginnen, wo sie auf die etwa gleichaltrige Studentin Sophie Backsen trifft, die dort mit ihrer Familie einen Bio-Hof betreibt. Sie war eine derjenigen, die beim Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung auf ihr Recht auf Zukunft verklagten. Edda muss erkennen, dass die Insel, auf der sie sich befindet, jetzt schon vom steigenden Meeresspiegel bedroht ist. Wie kann es gelingen, anderen Menschen diese Bedrohung begreiflich zu machen? Ist der private Rückzug wirklich eine Option?
In dem leisen und eindringlichen Hybridfilm trifft die fiktive Figur Edda auf die reale Protagonistin Sophie. Die solastalgische Haltung der Regisseurin trifft auf die pragmatische Realität von Menschen, die schon jetzt unter den Folgen des Klimawandels leiden.


Credits:
DE 2022, 72 Min., dt OmeU,
Regie: Marina Hufnagel
Kamera:: Felix Riedelsheimer
Schnitt: Melanie Jilg
mit: Marie Tragoustie, Sophie Backsen
Trailer:
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