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Sivas

Der elfäh­ri­ge Aslan küm­mert sich um den schwer­ver­letz­ten Kampfhund Sivas, der für den alten Besitzer nach einem ver­lo­re­nen Kampf wert­los gewor­den ist. Zwischen Aslan und dem Kampfhund, der fast genau­so groß ist wie der Junge, ent­wi­ckelt sich lang­sam Vertrauen. Bald ist Sivas wie­der kräf­tig und kampf­be­reit und Aslan benutzt den Hund, um ande­re aus dem Dorf zu beein­dru­cken und sei­ne Position in der Gemeinschaft zu stär­ken. Und jetzt ist es Aslan, der den Hund in gefähr­li­che Kämpfe schickt. Nachdem Sivas meh­re­re Kämpfe gewinnt, wird aller­dings auch das Dorfoberhaupt auf­merk­sam auf den Hund, der wie­der wert­voll gewor­den ist.

SIVAS ist der Debütfilm des tür­ki­schen Regisseurs Kaan Müjdeci. In einem Interview sagt er, dass der Hund ein Symbol ist für die Männerwelt, von der er in sei­nem Film eigent­lich erzäh­len will. „Natürlich gibt es Unterschiede, aber ich mei­ne vor allem das Auftreten. Zum Beispiel, wie sie ihre Körper trai­nie­ren und ihre Körper als Zeichen von Kraft und Macht präsentieren.”

Spezialpreis der Jury beim Filmfestival Venedig
Türkischer Oscar-Beitrag für den bes­ten fremd­spra­chi­gen Film 2016

Deutschland, Türkei 2014, 97 Min., türk.. OmU
Regie: Kaan Müjdeci
Drehbuch: Kaan Müjdeci
Mit: Doğan İzci, Ozan Çelik, Muttalip Müjdeci, Hasan Yazılıtaş
Kamera: Armin Dieroff, Martin Hogsnes Solvang
Schnitt: Yorgos Mavropsaridis

Sivas – Trailer 1 – tr – UT Deutsch

Unter der Haut

Alice und Frank zie­hen mit ihren drei Kindern in eine neue Wohnung auf dem Land. Während der Alltag sei­nen Lauf nimmt, merkt Alice, dass Frank etwas beschäf­tigt. Nur lang­sam öff­net er sich, und je mehr er von sich preis­gibt, des­to weni­ger will Alice von die­ser Wahrheit wis­sen. Dies ist die Geschichte einer hef­ti­gen, unaus­weich­li­chen Konfrontation zwi­schen zwei Ehepartnern, als Schritt für Schritt Verborgenes ans Licht kommt.

Alice sieht sich nach 18-jäh­ri­ger Ehe mit der Tatsache kon­fron­tiert, dass ihr Mann Frank sich immer stär­ker von Männern ange­zo­gen fühlt. Nicht nur Frank, son­dern auch sie und ihre drei Kinder machen eine irrever­si­ble Wandlung durch. Der Film erzählt in schlich­ten Szenen aus dem Alltag einer Familie – unspek­ta­ku­lär und manch­mal auch sehr trau­rig, ange­sichts der all­sei­ti­gen Hilflosigkeit, ohne jedoch jemals ins Melodramatische zu kippen.

Unter der Haut ist ein rei­fer, intel­li­gen­ter und in sei­ner schmerz­li­chen Konsequenz über­aus mensch­li­cher Film.“ (Sennhausers Filmblog)

Schweiz 2015, 94 Min., Schweizerdt. mit dt. UT 
Regie: Claudia Lorenz
Buch: Claudia Lorenz, Rolando Colla
Kamera: Jutta Tränkle
Schnitt: Daniel Gibel
Darsteller: Ursina Lardi, Dominique Jann, Antonio Buil, Linda Olsansky, Nicolas Rosat, Flurin Giger

 

Qualia

Nadja ging vor Gericht und klag­te gegen den Mann, der sie in ihrer Kindheit jah­re­lang sexu­ell miss­braucht hat­te. Aber ihre Angst, die Bilder und Schmerzen blei­ben. Die Regisseurin Lena Scheidgen beglei­tet Nadja bei ihrem all­täg­li­chen Kampf zwi­schen Verdrängung und Strategie, Emotion und Kontrolle. Und mit der Frage, was denn die Mutter von all­dem mit­be­kam, taucht der Film ein in eine Familiestruktur, in der über Generationen Missbrauch und Gewalt zur Tagesordnung gehörten.

Deutschland 2013, 105 Min. 

Regie: Lena Scheidgen

Kamera: Adriana Flores Franz

Schnitt: Wiebke Hofmann

Termine:
Mo, 09.11.2015 – 18 Uhr
Di, 10.11.2015 – 18 Uhr (anschlie­ßend Gespräch mit der Protagonistin und Regisseurin in Kooperation mit Wildwasser e.V. Berlin)
Mi, 11.11.2015 – 18 Uhr

Am Kölnberg

Deutschland 2014, 89 Min., deutsch
Regie: Robin Humboldt, Laurentia Genske, Kamera: Johannes Waltermann u.a., Schnitt: Carina Mergens

Guten Morgen ihr Wixer” brüllt eine vom fröh­lich Balkon, die sich selbst Junkyhure nennt, die ande­re sagt: „Jugendwahn hab ich kei­nen, aber der Verfall, der stört mich”. Dass sie hier ihren Lebensabend ver­bringt, weiß sie. Einer erklärt, wel­chen Leuten man halt aus dem Weg gehen muss, und will bald end­lich auf­hö­ren zu trin­ken, und eine ande­re besorgt sich Gemüse auf den umlie­gen­den Feldern und strickt an ihrer Emigration nach Jamaika. Vier von tau­sen­den Menschen, die im Hochhauskomplex Auf dem Kölnberg leben und die Robin Humboldt und Laurentia Genske über zwei Jahre por­trai­tiert haben. Ein ganz spe­zi­fi­scher Ort und einer, wie man ihn in der einen oder ande­ren Form doch in jeder Großstadt tref­fen kann. Es gibt vie­le Wege, die hin füh­ren, und weni­ge dar­aus hin­aus. Am Kölnberg erzählt vom Überleben am Rand der Stadt, am Rande der Gesellschaft und vom Traum der bleibt, von einem ande­ren Leben.

Familienbande

Will wird früh­zei­tig aus der Haft ent­las­sen, damit er sich um sei­ne elf­jäh­ri­ge Nichte Stacey (Lauren Kinsella) küm­mern kann. Die ist von der Idee nicht so begeis­tert. Sie miss­traut dem Onkel, den sie so lan­ge nicht gese­hen hat und von dem sie immer noch nicht weiß, war­um er eigent­lich im Gefängnis war. WiIIs klapp­ri­ge Karre und der neue Wohnort, ein Trailerpark mit­ten in den Midlands, der kargs­ten und ärms­ten Gegend der Insel, hel­fen auch nicht bei der Vertrauensbildung. Während Will sich red­lich bemüht, ver­bar­ri­ka­diert sich Stacey hin­ter einer Mauer aus Dauerantagonismus und ober­coo­lem Geplänkel. Ständig lie­gen sich die bei­den in den Haaren und lie­fern sich bis­si­ge Wortwechsel. Trotzdem ist klar: eigent­lich könn­ten die­se bei­den sich mögen. Zumindest tei­len sie einen Sinn für Humor.

Regisseur Mark Noonan lässt sei­nen Protagonisten (von denen die 13-jäh­ri­ge Lauren Kinsella den manch­mal etwas zu zufrie­den wir­ken­den Aidan Gillen locker an die Wand spielt) die Zeit, das in der Weite des plat­ten Nirgendlands selbst her­aus zu fin­den. Probleme wer­den kaum geschont, fal­sche Lösungen nicht unbe­dingt for­ciert. Staceys Trauer um die kürz­lich erst ver­stor­be­ne Mutter ist immer wie­der prä­sent und Will gelingt es lan­ge nicht,
einen Job an Land zu zie­hen, wor­auf er abends dann frus­triert Staceys Narkolepsie-Tabletten plün­dert. Aber all­zu trau­rig wird es auch wie­der nicht. Wie die sehr schön zwi­schen Ödnis und Idylle foto­gra­fier­te MoorIandschaft, so ist auch die Stimmungslage von Will und Stacey: gedämpft, aber mit son­ni­gen Momenten.  Hendrike Bake

OT: You’re ugly too, Irland 2014, 81 Min., engl. OmU
Regie: Mark Noonan
Kamera: Tom Comerford
Schnitt: Colin Campbell

DARSTELLER: Lauren Kinsella, Aidan Gillen, Erika Sainte, George Pistereanu


YOU’RE UGLY TOO by Mark Noonan (Berlin Generation Kplus)
Kino mit deut­schen Untertiteln.

5 Filme gegen das Schweigen über sexualisierte Gewalt

LARA, ein Krisen- und Beratungszentrum für ver­ge­wal­tig­te und sexu­ell beläs­tig­te Frauen in Berlin zeigt eine Filmreihe mit 5 Filmen in denen sexua­li­sier­te Gewalt the­ma­ti­siert wird. Filme in denen Frauen zu Wort kom­men und ihre Geschichte erzäh­len. Anschließend gibt es jeweils ein Gespräch mit Mitarbeiter_innen der Beratungsstelle und wei­te­ren Expert_innen. Gezeigt werden:

29. Oktober
18 Uhr
India‘s Daughter
Dokumentarfilm, 2015, OmenglU, 58 min
Die Massenvergewaltigung und der Tod der indischen
Medizinstudentin Jyoti Singh Pandey lös­te 2012
wochen­lan­ge Proteste in Indien aus. In dem Film
kom­men die Angehörigen und Freund_innen der jungen
Frau zu Wort, eben­so wie die ver­ur­teil­ten Täter und
ihre Anwälte. Der Film ist ein erschre­cken­des Zeugnis
patri­ar­cha­ler Gewalt aber auch ein muti­ger Appell für
Veränderung durch Widerstand.

5. November
18 Uhr
Out in the night
Dokumentarfilm, 2014, OV Englisch, 75 min
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von sieben
les­bi­schen afro­ame­ri­ka­ni­schen Frauen, die in New York
City von einem Mann ange­grif­fen wer­den. Die Frauen
setz­ten sich zur Wehr und wer­den in der Öffentlichkeit
als „Gang der Killer-Lesben“ dargestellt.

15. November
15 Uhr
Höllenleben
Dokumentarfilm, 2001, Deutsch, 75 min
Höllenleben doku­men­tiert die Spurensuche von Nicki
und der Bärenbande, einer Überlebenden rituelllem
Missbrauchs. Nicki wur­de von ihren Eltern und deren
Umfeld miss­braucht, in den Film begibt sie sich auf die
Suche nach Tatorten und Täter_innen – und durchbricht
mit die­sem Projekt den Teufelskreis aus Gewalt, Angst
und Ohnmacht.
Die Protagonistin ist anwe­send. Eintritt kostenlos.

22. November
14.45 Uhr
Kaltes Land
Spielfilm, 2005, Deutsch, 126 min
Minnesota in den 70er Jahren: Amerikanische
Minenarbeiterinnen weh­ren sich gegen die sexuellen
Belästigungen, die sie täg­lich an ihrem Arbeitsplatz
erle­ben. 1988 geht ihr Fall als ers­te Sammelklage wegen
sexu­el­ler Belästigung in die Justizgeschichte ein.

26. November
18 Uhr
Kairo 678
Spielfilm, 2010, OmU, 100 min
Drei Frauen in Kairo, jede aus einer ande­ren Schicht,
alle erle­ben sexu­el­le Belästigung und Übergriffe. Das
Drama zeigt die Frauen bei ihrem Widerstand gegen die
all­täg­li­che sexu­el­le Unterdrückung.
Im Anschluss an die Filme laden wir zur
Diskussion mit Expertinnen ein.

* Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der
Heinrich-Böll-Stiftung ist und wird u.a. finan­ziert mit Mitteln der Stiftung
Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Mistress America

Ein Film von Noah Baumbach. Ab 10.12. im fsk Kino.

In ihrer zwei­ten Zusammenarbeit mit Noah Baumbach (nach Frances Ha) hat Greta Gerwig sich als Ko-Autorin mit Brooke einen nicht immer sym­pa­thi­schen Charakter auf den Leib geschrie­ben.  Brooke ist eine quir­li­ge, selbst­be­wuss­te, schein­bar nie zuhö­ren­de Endzwanzigerin mit zu vie­len Ideen und Interessen, die auch rich­tig bis­sig sein kann. Ihr Traum ist aller­dings die Eröffnung eines klei­nen Cafes mit Friseur, Bücherei und Galerie, wo sich all ihre Freunde und die gan­ze Nachbarschaft will­kom­men und wohl füh­len soll.  Aber zuerst ler­nen wir Tracy ken­nen, die frisch vom Land zum Literaturstudium in New York ankommt und fort­wäh­rend ent­täuscht wird. Öde Seminare, des­in­ter­es­sier­te Mitbewohnerinnen und Pech in der Liebe machen ihr zu schaf­fen. Zudem erlebt sie nichts, was Stoff für Geschichten bie­ten könn­te, bis sie Brooke, ihre bis dato unbe­kann­te Stiefschwester in Spe, trifft. Sie ver­kör­pert alles Aufregende, was Tracy sich vom Großstadtleben erhofft hat, und sogleich beginnt Tracy mit dem Schreiben. Das Ergebnis ist aller­dings weni­ger schmei­chel­haft für Brooke, als man den­ken würde…

Angesichts der poin­tier­ten Dialoge, der rasan­ten, in man­chen Momenten fast Screwballartigen Inszenierung kann die gro­ße Qualität von „Mistress America“ leicht über­se­hen wer­den: Die Subtilität der Figurenzeichnung. Ganz bei­läu­fig offen­ba­ren sich sowohl in Brooke als auch in Tracy Abgründe, Schwächen, aber auch ein Maß an Sensibilität, das anfangs gera­de bei Brooke nicht zu spü­ren war. Unter sei­ner leich­ten, humor­vol­len Oberfläche erzäh­len Baumbach und Gerwig viel über die Illusionen einer Generation, die alle Möglichkeiten zu haben scheint, aber von die­sem Überfluss oft gera­de­zu gehemmt wird. In die­sem Wust sei­nen eige­nen Weg zu fin­den und nicht den durch Medien und sozia­le Netzwerke gepräg­ten Vorstellungen eines Lebens, das man leben soll­te, dar­um geht es in dem außer­or­dent­li­chen Mistress America.“   Michael Meyns | programmkino.de

 

USA 2014, 84 Min., eng­li­sche OmU
Regie: Noah Baumbach
Buch: Noah Baumbach und Greta Gerwig
Kamera: Sam Levy 
Schnitt: Jennifer Lame 
Darsteller: Greta Gerwig, Lola Kirke, Heather Lind, Cindy Cheung, Jasmine Cephas Jones, Matthew Shear

MISTRESS AMERICA: „Official Trailer #2”

Im Kino mit deut­schen Untertiteln

My name is salt

Die Wüste geht bis zum Horizont, end­los, flach und hell, kein Baum, kein Gras, kein Stein ist zu erken­nen. Ein Wagen taucht wie aus dem Nichts auf, kommt näher, und eine Familie steigt her­un­ter. Sie kom­men wie jedes Jahr. Die nächs­ten acht Monate wer­den sie hier ver­brin­gen, 1 Kilometer ent­fernt von der nächs­ten der wei­te­ren rund 40000 Familien, die genau wie sie hier Salz ern­ten wer­den, das wei­ßes­te Salz der Erde. Wie hier in kur­zer Zeit zunächst Hütten, Brunnen, Arbeitsgeräte und schließ­lich Salzfelder haupt­säch­lich durch Hand- und Fussarbeit, unter­stützt von einem alten Dieselmotor, ent­ste­hen, grenzt an ein Wunder. Der ers­te abend­fül­len­de Dokumentarfilm der Ethologin Gebo Farida Pacha ist ein beob­ach­ten­der. Keine Offstimme erklärt das Wo, kei­ne Texttafel benennt die Hintergründe. Wir fol­gen der Familie Sanabhai durch die Zeit. Die Arbeit ist hart, oft bringt sie nicht den erwünsch­ten Erlös, aber sie wird ruhig und mit Konzentration ver­rich­tet. Vieles im Film lässt uns stau­nen, man­ches erklärt sich erst im nach und nach. Unterstützt von wun­der­schö­nen, aber nicht beschö­ni­gen­den Bildern geht ein hyp­no­ti­scher Zauber vom Film aus, die „Zivilisation“, die in Form von Wassertankern oder Motorrädern immer wie­der vor­bei­schaut, unter­stützt den Eindruck noch.

CH 2013 92 Min., Gujarati OmU,

Regie & Buch: Farida Pacha,

Kamera.: Lutz Konermann

Schnitt: Katharina Fiedle Rampal

mit Chhanabhai Bababhai Pagi, Devuben Chhanabhai Pagi, Guhabhai Lakshmanbhai Rathod, Manju, Rajnik, Ajit, Dharmi, Rampal

Deutscher Kamerapreis 2014: Lutz Konermann

Trailer „My Name is Salt”

El Club

Gott sah das Licht, und es war gut, und er schied das Licht von der Dunkelheit.“ Dieses Zitat aus der Genesis stellt Pablo Larraín sei­nem kraft­vol­len Drama vor­an. Gefolgt vom Bild eines Mannes, der am Meer einen Windhund trai­niert. Immer im Kreis rennt der ange­lein­te Hund. Wie ver­rückt einem Fellköder nach. Den Anweisungen sei­nes Herrn unter­tan, aber mehr noch den eige­nen Instinkten. Nirgends ein Anfang, nir­gends ein Ende. Befreiung, Erlösung? Fehlanzeige. Dafür blau­grau­es Zwielicht, selbst die Sonne ist ver­düs­tert. Wenn der Hintergrund doch ein­mal hell ist, blei­ben die Gesichter der Protagonisten trotz­dem ver­schat­tet. Der Club der ver­lo­re­nen Priester, abge­scho­ben in ein Haus am Meer irgend­wo am Dorfrand am Ende der Welt. Hierhin kom­men die­je­ni­gen, über die getu­schelt wird, die eines Tages ohne wei­te­re Erklärung aus den Pfarreien ver­schwin­den. Sie haben gefehlt, Messdiener miss­braucht oder Babys armer Eltern an rei­che Kinderlose ver­kauft. In der Verbannung machen sie unter der stren­gen Aufsicht von Ordensschwester Mónica Geld mit Hunderennen, ansons­ten sind Kartoffeln zu schä­len und der Abwasch zu erle­di­gen.  Ein wei­te­rer Verstoßener wird zuge­stellt, aber eines sei­ner Mißbrauchsopfer, längst erwach­sen und durch das Geschehene aus der Bahn gewor­fen, ver­folgt ihn und stört die Ruhe emp­find­lich. Schließlich kommt auch noch ein Jesuit daher, denn die Kirche hat letzt­lich kein Interesse, den nutz­los gewor­de­nen lebens­lang ein Heim zu spen­die­ren.  Für die Verbannten spitzt sich die Lage zu, sie müß­ten sich neu erfin­den und Opfer brin­gen. Die Rituale sind ihnen schließ­lich geläufig.

Chile 2015, 98 Min.  span. OmU 
Regie:  Pablo Larraín 
Buch:  Pablo Larraín, Guillermo Calderón, Daniel Villalobos 
Kamera: Sergio Armstrong 
Schnitt: Sebastián Sepúlveda 

mit: Roberto Farías, Antonia Zegers,  Alfredo Castro,  Alejandro Goic, Alejandro Sieveking, Jaime Vadell,  Marcelo Alonso

El Club (Trailer OmU deutsch HD)

Hasret – Sehnsucht

Ein klei­nes Filmteam wird beauf­tragt, eine Reportage über das Leben in Istanbul zu dre­hen. Die Geldgeber wün­schen sich Zeitraffer von Straßen vol­ler Menschen und Bilder, die das leben­di­ge Nachtleben zei­gen, sowie mög­lichst vie­le Fakten über Istanbul. Das Filmteam dreht, was gewünscht wird, und neben­bei noch ande­re Bilder – bloß für wel­chen Zweck, fra­gen Kameramann und Tonmann genervt den Regisseur? Der lässt sich trei­ben und folgt Stimmen, die ihm die dunk­le Seite der Stadt zei­gen. Und so ste­hen neben schö­nen Reiseführerbildern ande­re Bilder von Istanbul – von leer­ste­hen­den Shopping-Malls, von Zeichen an den Häuserwänden, die an die Gezi-Proteste erin­nern, und von alten Häusern, die nur noch von Katzen und Geistern bewohnt wer­den. Entstanden ist ein sehr per­sön­li­ches und melan­cho­li­sches Portrait die­ser so viel­schich­ti­gen Stadt.
Wer sich län­ger als 99 Tage in Istanbul auf­hält – sagt man den Ankommenden gleich zu Beginn der Dreharbeiten -, der wird für immer in Istanbul bleiben …

Deutschland 2015, 82 Min., 

engl./türk. mit deut­schen Untertiteln 

Regie: Ben Hopkins

Kamera: Jörg Gruber

Ton: Bilge Bingül

Schnitt: Levent Çelebi 


HASRETYEARNING ORIGINAL TRAILER HD

im Kino mit deut­schen Untertiteln.