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Eine Geschichte von drei Schwestern

Ein Film von Emin Alper.

Hier als „Video on demand”:

[Credits] [Termine] [Trailer]

Die drei Schwestern Reyhan (20), Nurhan (16) und Havva (13) leben mit ihrem Vater in einem abge­le­ge­nen Dorf in Zentralanatolien. Alle drei wur­den als Dienstmagd in die Stadt geschickt, doch inzwi­schen leben alle drei wie­der zu Hause. Als letz­te von ihnen kehr­te Nurhan zurück: Sie hat­te den Sohn des Arztes der Region geschla­gen, weil die­ser jede Nacht sein Bett näss­te. Reyhan war bei ihrer Rückkehr schwan­ger und wur­de vom Vater eilig mit dem Schafhirten Veysel ver­hei­ra­tet. Der Traum von einer bes­se­ren Zukunft scheint sich für die drei jun­gen Frauen nicht zu erfül­len, doch die Bande, die sie ver­bin­den, sind stark. Während sie dar­auf war­ten, dass die ver­schnei­ten Straßen wie­der pas­sier­bar wer­den, ver­trei­ben sich Vater und Töchter die Zeit mit Geschichten.

In ein­dring­li­chen Bildern erzählt Emin Alper, der selbst in den ana­to­li­schen Bergen auf­ge­wach­sen ist, ein Märchen. Er the­ma­ti­siert eine Gesellschaft, in der weder Frauen noch Männer eine Chance haben, den vor­be­stimm­ten Kreislauf zu durch­bre­chen, und lässt den­noch Raum für Hoffnung.

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Credits:

Kız Kardeşler
Türkei/Deutschland/Niederlande/Griechenland 2019, 108 Min., tür­ki­sche OmU-Fassung
Buch und Regie: Emin Alper
Kamera: Emre Erkmen
Schnitt: Çiçek Kahraman
mit Cemre Ebüzziya, Ece Yüksel, Helin Kandemir, Kayhan Açıkgöz, Müfit Kayacan, Kubilay Tunçer

Termine:

  • keine 

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Trailer:

 

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Supernova

PL 2019, R/B: Bartosz Kruhlik, 78 min, OmU
K: Michał Dymek, S: Magdalena Chowańska, M: Endy Iden,
D: Marek Braun, Marcin Hycnar, Marcin Zarzeczny, Agnieszka Skibicka u.a.

Eine son­nen­über­flu­te­te som­mer­li­che Dorfstraße. Nichts pas­siert, die Luft flirrt, eine Kuh schiebt sich behä­big durch das Bild. Kein guter Ort für gro­ßes Kino? Oh doch, denn in nur weni­gen Minuten ent­wi­ckelt sich hier aus einem Familienkrach und einem Verkehrsunfall eine Tragödie anti­ker Dimensionen, die in rasen­der Unumkehrbarkeit immer mehr Beteiligte in ihren Strudel zieht. In der Zeitung wären die­se Ereignisse maxi­mal eine Randnotiz wert, aber aus der schmerz­haf­ten Nähe der uner­müd­li­chen Kamera sind sie unend­lich tra­gisch, weil schmerz­haft menschlich.

Dem Überraschungs-Debütanten Kruhlik gelingt es, auf kleins­tem Raum, mit spar­sa­mer Ausstattung (Handkamera, Verzicht auf Musik und künst­li­ches Licht) und einem klei­nen, aus unver­brauch­ten Gesichtern bestehen­den Ensemble nahe­zu in Echtzeit ein Drama zu ent­wi­ckeln, das den Zuschauer förm­lich ein­saugt. Darüber hin­aus ver­mit­telt die Handlung in ihrer Alltäglichkeit eine Metaebene: Eine Supernova ist ein hell explo­die­ren­der Stern kurz vor sei­nem Untergang, eine ster­ben­de Welt – und gleich­zei­tig der Beginn von etwas Neuem.

Bartosz Kruhlik (geb. 1985) stu­dier­te Regie in Łódź und dreh­te ein Dutzend Kurz- und Dokumentarfilme, mit denen er diver­se Preise gewann. „Supernova“ ist sein Langspiel-Debüt.

Das neue Evangelikum (Stream)

»Milo Rau gehört zu jenen Künstlern, die immer wie­der dahin gehen, wo’s weh­tut. Seine Bühnen- und Film-Essays bear­bei­ten oft, zugleich direkt und reflek­tiert, die Zuschauer*innen stets invol­vie­rend, die Bruchstellen unse­rer Zivilisationslegende: das Verbrechen, den Terror, das Unrecht. Man kann über bei­na­he jedes sei­ner Projekte und über jede Wahl sei­ner Mittel strei­ten. Etwas Besseres kann man von Kunst zur­zeit kaum sagen.« Georg Seeßlen, epd-Film

Milo Rau insze­niert in der süd­ita­lie­ni­schen Stadt Matera, in der sowohl Pier Paolo Pasolini als auch Mel Gibson ihre legen­dä­ren Filme über das Leben Jesus’ gedreht haben, DAS NEUE EVANGELIUM. Gemeinsam mit dem Politaktivisten Yvan Sagnet schafft er einen hoch­po­li­ti­schen Jesus-Film, in dem bibli­sche Erzählung und ver­zwei­fel­te Revolte inein­an­der­flie­ßen. Entstanden ist ein hybri­der Film: eine Verschmelzung von Dokumentarfilm, Spielfilm, poli­ti­scher Aktionskunst und Passionsspiel. DAS NEUE EVANGELIUM ist ein Manifest für die Opfer des west­li­chen Kapitalismus, das ange­sichts der euro­päi­schen Flüchtlingskrise und der welt­wei­ten Black-Lives-Matter-Bewegung aktu­el­ler nicht sein könn­te. Ein authen­tisch poli­ti­sches wie auch thea­tra­li­sches und fil­mi­sches neu­es Evangelium für das 21. Jahrhundert.

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»Nichts an »Das Neue Evangelium« ist kom­pli­ziert, abs­trakt oder didak­tisch, nichts könn­te als Provokation oder Effekthascherei des­avou­iert wer­den. … »Das Neue Evangelium« ist Milo Raus zugäng­lichs­te, zärt­lichs­te und opti­mis­tischs­te Arbeit bis­lang gewor­den.« schreibt der her­vor­ra­gen­de Georg Seeßlen auch noch.

Am 17. Dezember hät­te der Film, der bei den Filmfestspielen in Venedig für Aufmerksamkeit sorg­te, auf den gro­ßen Leinwänden star­ten soll. Stattdessen wird die­ser eine exklu­si­ve digi­ta­le Kinoauswertung ab eben die­sem Datum genie­ßen, bei der die teil­neh­men­den Kinos kon­kret und unmit­tel­bar an den Umsätzen betei­ligt sein werden.

 

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Wie funk­tio­niert das DIGITALE KINO?
Unter www.dasneueevangelium.de wählt man beim Kauf sei­nes Online-Kinoticket aus, wel­ches Kino man betei­li­gen möch­te. Der Film ist nach Bezahlung 24 Stunden stream­bar. Zusätzlich ist ein Gespräch mit Regisseur Milo
Rau und Hauptdarsteller & Politaktivist Yvan Sagnet als Bonusmaterial abrufbar.
Der Vorverkauf star­tet am 1.12., der Film ist ab dem 17.12. abrufbar.
Ein Einzelticket für 24 Stunden kos­tet 9,99€.Weitere Informationen im bei­lie­gen­den Flyer und bei https://dasneueevangelium.de

The Two Sights

Ein Film von Joshua Bonnetta. Bald im fsk.

[Credits] [Termine] [Trailer]

Laut Abspann wur­de das Material für THE TWO SIGHTS zwi­schen 2017 und 2019 auf der schot­ti­schen Inselgruppe der Äußeren Hebriden „gesam­melt“. Atemberaubende 16-mm-Landschaftsaufnahmen von Felsklippen, Strände und Ebenen, Pflanzen und Tiere, Häuser und Schiffe, wech­sel­haf­te Lichtverhältnisse dazu Geräusche krei­schen­der Vögel, brau­sen­der Wind, tosen­des, gur­geln­des, tröp­feln­des Wasser – und aus dem Off erzählt eine Stimme, auf Englisch und Gälisch, von Hundeskeletten, ver­sun­ke­nen Dörfern, ster­ben­den Angehörigen; manch­mal erklin­gen auch Lieder, hört man den Seewetterbericht, oder es herrscht Stille.

Wie in jeder guten Sammlung geht es nicht um die ein­zel­nen Bestandteile, es geht um Schnittpunkte, um die Krähe im Stacheldraht, die eine bis­her uner­zählt geblie­be­ne Geschichte evo­ziert, um den Gesang einer Frau, der das Wasser leicht zu kräu­seln scheint, und es geht dar­um, dass jede Erzählung von der rau­schen­den Luft getra­gen wird. Sehen, mit Augen und Ohren – zwei Perspektiven, die ineinanderfließen.

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Credits:

CA, UK 2020, 90 Min., gälisch, eng­li­sche OmU
Regie, Buch, Kamera, Ton, Schnitt, Musik, Sound Design: Joshua Bonnetta

Termine:

  • noch keine 

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Trailer:

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Bis an die Grenze – Police

Ein Film von Anne Fontaine.

[Credits] [Ticktes & Termine] [Trailer]

Virginie, Erik und Aristide arbei­ten bei der Polizei. Sie müs­sen mit der tag­täg­li­chen Gewalt in den Häusern und auf der Straße zurecht­kom­men und den­noch ver­su­chen, ihre Gefühle und ihr per­sön­li­ches Leben im Gleichgewicht zu hal­ten. Eines Abends erhal­ten sie den Auftrag, einen ille­ga­len Einwanderer aus nicht näher genann­ten Gründen zum Flughafen zu trans­por­tie­ren. Unterwegs erfährt Virginie, dass dem Mann in sei­ner Heimat die Todesstrafe droht. Angesichts die­ses uner­träg­li­chen Dilemmas beginnt sie, den Einsatz zu hin­ter­fra­gen. Ihnen bleibt nur eine Nacht, um über das Schicksal des Mannes zu ent­schei­den. Die Regisseurin Anne Fontaine wid­met sich dem dra­ma­ti­schen und höchst aktu­el­len Thema mit der ange­mes­se­nen Ernsthaftigkeit und Empathie. Die her­aus­ra­gen­den fran­zö­si­schen Schauspieler sind eben­so enga­giert, wie ihre Figuren zöger­lich sind, und der Iraner Payman Maadi lie­fert eine erschüt­tern­de Darstellung des Tadschiken, der kein Wort in der Sprache sei­nes „Gast“-Landes ver­steht. Der Versuch, die Vielfalt der Gefühle der Beteiligten ange­sichts der Situation aus­zu­drü­cken, bewegt über das Sagbare hin­aus und hallt lan­ge nach.

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Credits:

FR 2019, 98 Min., frz. OmU
Regie: Anne Fontaine
Kamera: Yves Angelo
Schnitt: Fabrice Rouaud
mit: Omar Sy, Virginie Efira, Grégory Gadebois

Trailer:

POLICE – Trailer F/d

Im Kino mit deut­schen Untertiteln.

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Zustand und Gelände

Ein Film von Ute Adamczewski.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

ZUSTAND UND GELÄNDE erzählt die Geschichte einer Eskalation.

Ausgangspunkt des Films sind soge­nann­te wil­de Konzentrationslager, die unmit­tel­bar nach der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Machtergreifung ab März 1933 zur Ausschaltung poli­ti­scher Gegner*innen ein­ge­rich­tet wur­den und heu­te weit­ge­hend in Vergessenheit gera­ten sind. ZUSTAND UND GELÄNDE han­delt von den Überschreibungen der Orte durch die Zeit und davon, wie sich unter­schied­li­che poli­ti­sche Erinnerungskulturen in sie ein­ge­schrie­ben haben. Der Film verknüpft drei auf­ein­an­der­fol­gen­de Zeiträume der deut­schen Geschichte zu einem losen Narrativ, in dem Gewalt zur Durchsetzung von Macht eine wesent­li­che Rolle spielt.

Bilder von Straßen, Wohnhäusern, Schlössern und Burgen aus Sachsen tref­fen auf aus dem Off ver­le­se­ne bürokratische Briefwechsel, Tagebucheinträge, lite­ra­ri­sche Fragmente. Zu Beginn ent­stam­men sie dem Jahr 1933, krei­sen the­ma­tisch um die Suche nach, spä­ter die Organisation von Schutzhaft- und Konzentrationslagern, der Unterdrückung bzw. dem Widerstand der poli­ti­schen Opposition, von trau­ma­ti­schen Erfahrungen. Nach und nach kom­men neue Zeitschichten hin­zu – 1945, 1977, 1990, 2011 – und mit ihnen Diskurse der Erinnerungskultur – der Repräsentation die­ser Ereignisse, der Etablierung von Denkmälern, der Definition des Begriffs „Opfer des Faschismus“. Auge und Ohr wer­den von­ein­an­der getrennt, die Gegenwart der Orte im Bild trifft auf deren Nutzung und Deutung in diver­sen, his­to­ri­schen Schichten im Ton. So erzählt ZUSTAND UND GELÄNDE nicht nur von Orten, die im Nationalsozialismus gleich zu Beginn Teil einer netz­ar­ti­gen faschis­ti­schen Infrastruktur wur­den, son­dern die spä­ter – nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Ende der DDR, in der gesamt­deut­schen Gegenwart der NSU – umkämpf­te Räume einer Deutungshoheit von Geschichte und Legitimation poli­ti­scher Linien wurden.

Daraus ent­steht das drückende Gefühl eines Insistierens der Vergangenheit auf eine Gegenwart, wird Geschichte als Ge-schich­te­tes begreif­bar, in jedem Bild poten­zie­ren sich die Zeitpunkte und Zeiträume und behar­ren auf ihr Jetzt.

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Credits:

DE 2019, 118 Min., OmeU, 
Regie, Buch, Schnitt: Ute Adamczewski
Kamera: Stefan Neuberger

Termine:

  • noch keine 

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Trailer:

Zustand und Gelände (offi­zi­el­ler Trailer) from Grandfilm on Vimeo.

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Maternal

Ein Film von Maura Delpero.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Größer könn­te der Gegensatz kaum sein: auf der einen Seite Frauen, die sich ent­schlos­sen haben, nie eine, expli­zit auch sexu­el­le, Beziehung zu einem Mann ein­zu­ge­hen, und die nach stren­gen Ritualen und Vorschriften leben, auf der ande­ren Seite jun­ge Frauen, die viel zu früh schwan­ger und als Teenager Mütter wur­den, aber mit Liebe und Lust und Leben noch lan­ge nicht abge­schlos­sen haben.
In ein kirch­li­ches Wohnheim für ledi­ge Mütter, das im Zentrum von Buenos Aires von ita­lie­ni­schen Ordensschwestern betrie­ben wird, kommt die Novizin Paola, um dort ihr letz­tes Gelübte abzu­le­gen. Sie freun­det sich mit zwei der jun­gen Mütter an. Fati, die ruhi­ge und ange­pass­te, erwar­tet schon ihr zwei­tes Baby, ihre wil­de­re Freundin Luciana hat weni­ger Sinn für ihr Kind als für ihren Macho-Freund drau­ßen. Als sie sich wirk­lich davon macht und die klei­ne Nina zurück­lässt, küm­mert sich Paola um das Mädchen, eine Aufgabe, die sie schnell an die Grenzen ihrer Lebensplanung gera­ten lässt.
Vier Jahre hat die Regisseurin in einem ent­spre­chen­den Heim gear­bei­tet und recher­chiert. Diese Erfahrung und ihre Herkunft vom Dokumentarfilm sieht man dem Film an. Unspektakulär und mit viel Zuneigung zu ihren Protagonistinnen zeich­net sie ein Bild von Solidarität wie von wider­sprüch­li­chem Handeln in einer rei­nen und diver­sen Frauengemeinschaft, ohne den Druck des Patriachats aus­zu­las­sen. »Maternal schil­dert fein­füh­lig und kom­plex das Schicksal min­der­jäh­ri­ger Mütter in kirch­li­cher Obhut. … Er bie­tet kei­ne ein­fa­chen Lösungen, ist weder Kirchensturm noch Nonnenkitsch, son­dern ein mensch­li­ches Drama am Rande der argen­ti­ni­schen Gesellschaft.« Filmdienst

Credits:

IT/AR 2019, 91 Min., ital./span. OmU
Regie: Maura Delpero
Kamera: Soledad Rodriguez
Schnitt: Ilaria Fraioli, Luca Mattei
mit: Lidiya Liberman, Denise Carrizo, Agustina Malale, Isabella Cilia, Alan Rivas, Livia Fernán, Marta Lubos, Renata Palminiello

Termine:

  • noch keine 

Trailer:

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Olanda

Ein Film von Bernd Schoch.

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Ein wuchern­des Myzel. Der Sternenhimmel über den rumä­ni­schen Karpaten. Die ers­ten zwei Bilder ste­cken die Dimensionen ab, denen sich Olanda wid­met: Details und fei­ne Strukturen auf der einen, Konstellationen und das gro­ße Ganze auf der ande­ren Seite. Im Zentrum steht dabei ein sai­so­na­les Wirtschaftsgut der Gegend – der Pilz. Unter den Menschen sind ihm die Sammler*innen am nächs­ten und der Film ist vor allem bei ihnen: auf Gängen durch den Wald, im Zeltlager, bei Autofahrten und Gesprächen. Von hier aus folgt er den rhi­zom­ar­ti­gen Verästelungen, die sich in Form von Geld immer wei­ter ver­zwei­gen: zu loka­len und inter­na­tio­nal agie­ren­den Händlern, zu einem impro­vi­sier­ten Schuhmarkt auf einer Lichtung, zum Glücksspiel unter Kollegen. Der Film erzählt von die­sen Handelskreisläufen, indem er selbst eine pilz­ähn­li­che Struktur annimmt, ohne dabei je sein gedank­li­ches Zentrum zu ver­lie­ren. Jenseits einer Analyse von öko­no­mi­schen Strukturen aber ist er auch das sinn­li­che Dokument eines Rhythmus des Alltags im Wald, wie ihn die Sammler als ers­tes Glied in der Verwertungskette erle­ben. Im Kino wird er als audio­vi­su­el­ler Pilz-Trip in die magi­sche Welt der kar­pa­ti­schen Wälder erfahr­bar. (Alejandro Bachmann)

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Credits:

DE 2019, 154 Min., rumä­ni­sche OmU
Regie: Bernd Schoch
Kamera: Simon Quack
Schnitt: Bernd Schoch, André Siegers

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Trailer:

Olanda | FILMFEST HAMBURG

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Und morgen die ganze Welt

Ein Film von Julia von Heinz.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Julia von Heinz war „unse­re Frau in Venedig“, denn Und mor­gen die gan­ze Welt lief dort im Wettbewerb 2020, und Festival-Chef Barbera sieht hier eine neue Generation am Werk, die den poli­ti­schen Impuls des Neuen deut­schen Films aus den Sechzigerjahren weiterträgt.
Die Regisseurin hat Erfahrungen aus ihrem eige­nen poli­ti­schen Leben hoch­ge­rech­net und an die Gegenwart ange­passt. Sie lässt ihre Protagonistin Luisa, Jurastudentin im ers­ten Semester, in ein lin­kes Hausprojekt ein­zie­hen und schickt sie auf eine Reise, auf der sie für sich vie­le Fragen beant­wor­ten muss. Wie weit geht das poli­ti­sche Engagement? Ist es ernst gemeint oder nur eine Phase? Wie radi­kal darf oder muss Widerstand sein? Was sieht die Rechtslage zum Thema aus? Dürfen ande­re in Mitleidenschaft gezo­gen wer­den? Wie ehr­lich mit dem kon­ser­va­ti­ven Elternhaus umge­hen? Zu wem füh­le ich mich mehr hin­ge­zo­gen, zum Agitator Alfa oder zum nach­denk­li­chen Lenor? In ers­ter Linie geht der Kampf im Film gegen neue und alte Nazis, auch gegen die, die sich als besorg­te Bürger tar­nen, und deren Tun hier wohl­tu­en­der­wei­se ein­mal auch nicht nur ansatz­wei­se rela­ti­viert wird.

Deutschlandradio: Das Spannende ist, dass wir mit Luisa in den Film rein­ge­wor­fen wer­den. Sie möch­te in die­sem besetz­ten Haus woh­nen und zur Antifa gehen. Wir ler­nen eine poli­ti­sier­te Person ken­nen. Was hat sie politisiert?
Julia von Heinz: Ich wür­de die Frage gern an jeden zurück­ge­ben, der mir die­se Frage stellt: Was ist die Motivation, sich nicht gegen Nazis zu enga­gie­ren? Ich woll­te lie­ber von jedem die Motivation hören, anstatt zu fra­gen, war­um machst du etwas.

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Credits:

DE 2020 ‚111 Min., dt OmeU
Regie & Buch: Julia von Heinz
Kamera: Daniela Knapp
Schnitt: Georg Söring
mit: Mala Emde, Tonio Schneider, Luisa-Céline Gaffron, Andreas Lust

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Trailer:

UND MORGEN DIE GANZE WELT | Offizieller Trailer deutsch | Jetzt im Kino

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Neubau

Ein Film von Johannes M. Schmit.

[Credits] [Termine] [Trailer]

Sommer in der Brandenburger Provinz. Markus ist hin- und her­ge­ris­sen zwi­schen der Liebe zu sei­nen pfle­ge­be­dürf­ti­gen Omas und der Sehnsucht nach einem ande­ren Leben in Berlin, wo er sich eine Befreiung aus sei­ner Einsamkeit erhofft. Als er sich in Duc ver­liebt, wird alles noch kom­pli­zier­ter. Denn eigent­lich ste­hen in Markus’ Neubauwohnung schon die gepack­ten Kisten für den Umzug in die gro­ße Stadt.
Dem Film gelingt die Kunst die Geschichte sei­nes Protagonisten in gro­ßer Gelassenheit und Selbstverständlichkeit zu erzäh­len, nicht als Repräsentant einer Gruppe ein­zu­en­gen, son­dern ihn ganz bei sich, in sei­nem all­täg­li­chen Leben auf dem Land, mit sei­nen Sehnsüchten und indi­vi­du­el­lem Leben zu zeigen.

Aus der Begründung der Jury für den bes­ten Spielfilm beim Max Ophüls Preis 2020:
„Es gibt Filme, die sind lei­se, aber sie wir­ken lan­ge nach. Die wei­ten den Blick, ein­fach, indem sie ein­la­den genau hin­zu­schau­en. Sie kom­men ohne Budenzauber aus, weil sie den Gegenstand ihrer Betrachtung ernst neh­men, ihm Würde ver­lei­hen. Solche Filme haben die Kraft Empathie zu erzeu­gen… Die durch­weg wun­der­bar besetz­ten und insze­nier­ten Nebenfiguren dür­fen atmen – in Szenen, die das Geschehen auf der Leinwand nicht für eine Dramaturgie funk­tio­na­li­sie­ren, son­dern Bedeutungsüberschuss zulas­sen. Existenzielles, Banales und Pragmatisches ver­sam­melt sich beim Holunderblütenzupfen. Das ist sie, die neue Selbstverständlichkeit. Mehr davon!“

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Credits:

DE 2020, 81 Min., dt. OmeU
Regie: Johannes M. Schmit
Kamera: Smina Bluth
Schnitt: Antonella Sarubbi
mit Tucké Royale, Monika Zimmering, Jalda Rebling, Minh Duc Pham u.a.

Termine:

  • noch keine 

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Trailer:

Neubau Trailer Deutsch | German [HD]

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