Archiv des Autors: fsk

Spreeland – Fontane

Ein Film von Bernhard Sallman.

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Für den drit­ten Teil sei­ner Trilogie (nach Rhinland und Oderland) wählt Bernhard Sallmann wie­der zeit­ge­nös­si­sche mär­ki­sche Landschaftenund Töne als Echoraum für die sorg­sam aus­ge­wähl­ten Texte des Autors. Sein Filmist anre­gen­de Herausforderung zur Auseinandersetzung mit Fontane und der Weltdamals und heute.

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Credits:

DE 2018, 79 Min., Regie, Kamera, Schnitt: Bernhard Sallmann

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Das Haus am Meer

Ein Film von Robert Guédiguian.

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Es ist mehr als ein Motiv, es ist bei­na­he ein Genre des psy­cho­lo­gisch-rea­lis­ti­schen Kinos: Das Familienfest, bei dem alte Wunden und schö­ne Erinnerungen, die sprich­wört­li­chen Leichen im Keller und die ver­schüt­te­ten Emotionen zum Vorschein kom­men. Zu dem Topoi die­ses Genres gehö­ren der Anlass, … die „Aufstellung“ der Beteiligten, … und nicht zuletzt der Ort, dem eine gewis­se Magie inne­wohnt. Ein Haus am Meer zum Beispiel …

Dass der Film ein gro­ßes huma­nis­ti­sches Statement für eine Heimat der Menschen ist, ein Appell für uni­ver­sel­le Geschwisterlichkeit und eine Geste gegen die Barbarei der Politik, ver­steht sich bei die­sem Team fast von selbst.“ (Strandgut/Georg Seeßlen)

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Credits:

FR 2017, 107 Min., frz. OmU, Regie: Robert Guédiguian, mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Jacques Boudet

Termine:

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Das Haus am Meer – Trailer from Jürgen Lütz on Vimeo.

Talking Money

Ein Film von Sebastian Winkels. Am 30.3. mit anschlie­ßen­dem Filmgespräch.

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Sebastian Winkels (7 Brüder) neu­er Dokumentarfilm beginnt mit einem Zitat von Karl Marx: „Geld ist kei­ne Sache, son­dern ein sozia­les Verhältnis.“ Was folgt, sind Beobachtungen von Beratungsgesprächen in Banken in acht ver­schie­de­nen Ländern: von Benin bis Pakistan, von Bolivien bis in die Schweiz. Während die einen Geld anle­gen möch­ten, weil sie viel mehr ver­die­nen, als sie zum Leben brau­chen, benö­ti­gen die ande­ren einen Kredit – mal geht es um klei­ne­re Beträge für die Renovierung der Wohnung, mal müs­sen exis­ten­ti­el­le Probleme gelöst wer­den. Ob ver- oder aus­lei­hen – alle sol­len beim Beratungsgespräch viel von sich Preis geben. Die Kamera beob­ach­tet von der Beraterseite aus die Regeln des Spiels, bei dem geblufft, um Hilfe gebe­ten oder Macht aus­ge­spielt wird.

Die inti­men Geldgespräche bei der Bank ent­wer­fen ein Spektrum sozia­ler Bilder, die um Fragen von Teilhabe und Ausgeschlossensein, von Vertrauen und Kontrolle krei­sen. Überraschend, mit wel­cher Selbstverständlichkeit die Regeln des Systems auf bei­den Seiten akzep­tiert wer­den. Als Kunden schei­nen wir auf der gan­zen Welt im glei­chen Boot zu sit­zen, nie­mand kann sich erlau­ben, außer­halb davon zu agie­ren. Ich bin allen Beteiligten sehr dank­bar, dass sie den Mut und das Vertrauen hat­ten, uns zu unter­stüt­zen. Die Banken waren in die­ser Hinsicht die weit­aus schwie­ri­ge­ren Kandidaten: gan­ze acht haben uns, teils erst nach Jahren, eine Drehgenehmigung gege­ben. Ich bin übri­gens davon über­zeugt, dass es ein­fa­cher ist, eine Bank aus­zu­rau­ben, als in ihr zu dre­hen.“ Sebastian Winkels

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Credits:

CH/DE 2017, 83 Min.,
Buch/Regie/Kamera: Sebastian Winkels
Schnitt: Frederik Bösing

Termine:

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Talking Money – Rendezvous bei der Bank (offi­zi­el­ler Trailer)

Mid90s

Ein Film von Jonah Hill.

[indie­ki­no Club] [Credits] [Termine] [Trailer]

Stevie ist 13, wirkt aber noch wesent­lich jün­ger. In L.A. ist es wie immer Sommer, und Stevie will zu den Großen dazu­ge­hö­ren. Zu Hause tyran­ni­siert ihn sein älte­rer Bruder, sei­ne allein­er­zie­hen­de Mutter ist sel­ten da. Als Stevie im ört­li­chen Skateboard-Laden eine Gruppe coo­ler Typen ken­nen­lernt, ändert sich alles: Das Ninja-Turtles-Poster wird durch ein Pin-up-Girl ersetzt, nachts wird vor dem Haus Skaten trai­niert, und bald raucht Stevie sei­ne ers­te Zigarette.
Schauspieler Jonah Hill (The Wolf of Wall Street) lässt in sei­nem Regiedebüt mit viel Liebe zum Detail die 1990er-Jahre wie­der auf­er­ste­hen. Mit gro­ßer Leichtigkeit und viel Musik erzählt er von der schwie­ri­gen Suche eines Teenagers nach Anerkennung und nach den rich­ti­gen Freunden. Zwischen Mixtapes, VHS-Camcordern, Nintendo Playstation und mit einer gehö­ri­gen Portion Nostalgie ent­führt uns Hill in sei­nem auf 16mm gedreh­ten Film in die Welt eines Jungen, der sei­ne Grenzen aus­tes­tet und droht, zu schnell erwach­sen zu wer­den. Zusätzlich zur Filmmusik von Trent Reznor (Nine Inch Nails) und Atticus Ross sin­gen Nirvana, The Mamas & the Papas, Cypress Hill, Souls of Mischief und Seal.

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Credits:

US 2018, 85 Min., engl. OmU
Regie, Buch: Jonah Hill
Kamera: Christopher Blauvelt
Montage: Nick Houy
mit: Sunny Suljic, Katherine Waterston, Lucas Hedges, Na-Kel Smith, Olan Prenatt 

Termine:

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Der Fall Sarah und Saleem

Ein Film von Muayad Alayan.

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Sarah führt ein klei­nes Cafe in Jerusalem, Saleem ist Lieferant. Obwohl jeweils ver­hei­ra­tet, begin­nen sie eine lei­den­schaft­li­che Affäre mit­ein­an­der. Was nor­ma­ler­wei­se eine pri­va­te, nur mora­lisch zu behan­deln­de Sache wäre, ent­wi­ckelt sich in die­sem Fall zu einer hoch­po­li­ti­schen, denn Saleem ist Palästinenser, Sarah jüdi­sche Israelin. Als sie aus­nahms­wei­se zusam­men in Bethlehem eine Bar besu­chen, wird ein auf­dring­li­cher Gast miss­trau­isch und ahnt, dass Sarah Jüdin ist. Das hat Folgen für Saleem, der sich beim poli­zei­li­chen Verhör nur mit einer Notlüge her­aus­win­den kann, die wie­der­um Sarah in den Fokus des israe­li­schen Geheimdienstes stellt. Für ihren Mann David, einem Armee-Offizier, kann dies äußerst unan­ge­nehm wer­den, und auch Saleems schwan­ge­re Frau Bisan erfährt von der Affäre. Ihr Mann sitzt da schon in israe­li­scher Haft und wird von paläs­ti­nen­si­scher Seite als Held gefei­ert. Als die Situation für alle immer aus­weg­lo­ser wird, ver­su­chen die bei­den Frauen eine Annäherung, um zu ret­ten, was zu ret­ten ist.

Regisseur Muayad Alayan insze­niert die Teilung Jerusa­lems und das poli­ti­sche Minenfeld des Nahostkonflikts … nicht mit Hilfe sym­bo­li­scher Überformun­gen, mit denen Konflikte, Teilung und Segregation oft dar­ge­stellt wer­den. „Der Fall Sarah & Saleem“ dekon­stru­iert nicht vor­der­grün­dig den Machtapparat und das dazu­ge­hö­ri­ge Weltbild, das die eige­ne Sicherheit nur mit mili­tä­ri­scher und nach­rich­ten­dienst­li­cher Übermacht zu gewähr­leis­ten behaup­tet. Es sind viel­mehr die per­sön­li­chen Probleme und exis­ten­zi­el­len Ängste der Menschen, anhand derer Alay­an die Tragik der Situation zuspitzt: Sarah muss ihre Bedürfnisse hin­ter der Sicherheit Israels zurückstel­len, die ihr Mann als rang­ho­her Offizier mit zu ver­ant­wor­ten hat. Saleem wie­der­um schafft es nicht, sich die finan­zi­el­le Unabhängigkeit von der Familie sei­ner Frau zu erar­bei­ten. Ihre Affäre ist eine Flucht vor den fami­liä­ren und poli­ti­schen Strukturen, die ihr Leben bestim­men; der Ehebruch ein per­sön­li­cher Ver­rat, den die Staatsbehörden als Landesverrat deklarieren.“
Karsten Mund | Filmdienst

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Credits:

PS/NL/DE/MX 2018, 127 min., Farbe, Arab./Hebr./Engl. OmU
Regie: Muayad Alayan
Kamera: Sebastian Bock
Schnitt: Sameer Qumsiyeh
mit: Maisa Abd Elhadi, Adeeb Safadi, Sivane Kretchner, Ishai Golan

Termine:

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Trailer:

Der Fall Sarah & Saleem (Trailer) | missingFILMs | Kinostart: 14.03.2019

Vakuum

Ein Film von Christine Repond.

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Ein gut­bür­ger­lich situ­ier­tes Paar steht kurz vor sei­nem 35. Hochzeitstag, als Meredith (Barbara Auer) erfährt, dass sie nach einer Blutspende HIV posi­tiv getes­tet wor­den ist. Schockiert und nach eini­ger Recherche bekommt sie her­aus, dass ihr Mann André (Robert Hunger-Bühler) der Überträger ist, der sich sei­ner­seits offen­bar bei Prostituierten ange­steckt hat. Aus die­ser Konstellation erge­ben sich schein­bar unauf­lös­li­che Schuldverstrickungen, auch Schamgefühle. Aber vor allem steht Meredith vor einem Scherbenhaufen, den sie nicht mehr ein­fach zusam­men­set­zen kann. Selbstverständlichkeiten und Gewissheiten bie­ten kei­nen Halt mehr. Auf sich allein gestellt, erkennt sie von jetzt auf gleich ihre sozia­le Isolation und nur all­mäh­lich wächst in ihr eine Skepsis ihrem vor­ma­li­gem Leben gegen­über. Dann ahnt sie, dass aus ihrer Krankheit eine Chance erwächst, die viel­leicht ein Neuanfang bedeu­ten könnte.
Die Geschichte erlaubt sich kei­ne Schlenker und bleibt ganz nah an der mini­ma­len Handlung. Gerade durch die unauf­dring­li­che, gleich­zei­tig betö­ren­de Schlichtheit wird die Komplexität erst rich­tig augen­fäl­lig. Der Film arbei­tet mit Andeutungen, hält sich mit einer Überfrachtung von Symbolen weit­ge­hend zurück. Im zurück­hal­ten­den, sub­ti­len Spiel von Barbara Auer spie­gelt sich die Verwandlung von einer gesi­cher­ten, abge­klär­ten und ver­fes­tig­ten Welt in eine löche­ri­ge, wage Existenz. Nicht zuletzt ist es ein Film über eine Emanzipation mit mehr ängst­li­chen als kämp­fe­ri­schen Momenten, der bis zum Ende sei­ne Melancholie kei­nes­wegs ver­schwei­gen will. (Michael Schmitz | indiekino)

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Credits:

Deutschland 2018, 80 Min.
Regie & Drehbuch: Christine Repond
Kamera: Aline László
Schnitt: Ulrike Tortora
mit: Barbara Auer, Robert Hunger-Bühler

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Unzertrennlich

Ein Film von Frauke Lodders.

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Eymen, Eray, Gustaf, Max und Svea hei­ßen die fünf gesun­den Geschwister, die im Mittelpunkt von Frauke Lodders Dokumentation „Unzertrennlich – Leben mit behin­der­ten oder lebens­ver­kürzt erkrank­ten Geschwistern“ ste­hen. Und das – im Mittelpunkt ste­hen – ist eine Seltenheit in ihrem Leben, denn seit dem Moment, an dem ihre Mutter ein behin­der­tes Geschwisterkind zur Welt brach­te, hat sich die Rolle inner­halb der Familie grund­le­gend verändert.

Ca. 4 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Bruder oder eine Schwester, die chro­nisch oder lebens­ver­kürzt erkrankt oder behin­dert sind. Sie müs­sen sich bereits deut­lich frü­her als ihre AltersgenossInnen mit Themen wie Verantwortung, Verzicht und Verlust aus­ein­an­der- set­zen. Ihre Realität unter­schei­det sich grund­le­gend von der ande­rer Kinder und Jugendlicher. Leise beob­ach­tend und mit gro­ßem Respekt vor allen Familienmitgliedern nähert sich der Film den unter­schied­li­chen Lebensrealitäten sol­cher Geschwisterkinder an und führt in ihren Alltag ein.

Webseite: mindjazz-pictures.de

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Credits:

DE 2018 91 Min.
Regie: Frauke Lodders
Kamera: Timo Schwarz, Fabian Schmalenbach
Schnitt: Kirsten Ottersdorf 

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Im Land meiner Kinder

Ein Film von Darío Aguirre.
In Deutsch und Spanisch mit deut­schen und spa­ni­schen Untertiteln.

[Credits]  [Trailer]

Eigentlich war Dario wegen Stephanie aus Ecuador nach Deutschland gekom­men, aber die Behörden gehör­ten vom ers­ten Tag zu ihrer Beziehung dazu. In den fol­gen­den 15 Jahren soll­ten sie ihm ins­ge­samt 10 Visa aus­stel­len – eine lan­ge Spur aus Papieren, Stempeln, Genehmigungen und Einschränkungen ver­band Dario mit Deutschland und hielt ihn doch auch immer auf Abstand. Und dann das: Der Erste Bürgermeister von Hamburg lädt Dario ein, Deutscher zu wer­den. Eine Liebeserklärung? Darío beant­wor­tet sie mit einem zärt­lich-iro­ni­schen Roadmovie, das sei­nen ver­schlun­ge­nen Weg vom Land sei­ner Eltern in das Land sei­ner Kinder nachzeichnet.

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Credits

Deutschland, Schweiz 2018,  88 Min. 
Regie: Darío Aguirre
Drehbuch: Darío Aguirre
Protagonisten: César Aguirre, Mariuxi Guevara, Christa und Andreas Tonn, Stephanie Tonn
Produzent: Tobias Büchner, Franziska Reck
Kamera: Helena Wittmann, Darío Aguirre
Schnitt: Ulrike Tortora, Darío Aguirre

frei­ge­ge­ben ab 0 Jahren (FSK Prüfkarte pdf)

Gefördert von der Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein GmbH

Termine:

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Trailer:

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Die Maske

Ein Film von Małgorzata Szumowska.

[Credits] [Indiekino Club] [Trailer]

Die Kamera fährt durch eine Scheibe und zeigt bewe­gungs­lo­se Gesichter, von denen man zunächst ver­mu­ten könn­te, dass es sich um Passagiere einer früh­mor­gend­li­chen Straßenbahn han­delt. Dann ent­hüllt sie den wah­ren Charakter der Szenerie: Ein Supermarkt lockt mit Flat-Screen-Glotzen, aller­dings nur für Schnäppchenjäger*Innen, die bereit sind, sich beim Run auf die Ware bis auf die Unterwäsche aus­zu­zie­hen. Und so spie­len sich bizar­re Szenen ab: Halbnackte Körper bal­gen sich um die Geräte und fügen ein­an­der aller­lei Gemeinheiten zu, um sich die begehr­ten Stromfresser zu sichern. Jacek (Mateusz Kosciukiewicz), der zu Heavy Metal in sei­nem klei­nen roten Polski Fiat durch die Gegend bret­tert, erkämpft sich einen. Jacek und Dagmara (Malgorzata Gorol) sind Lula und Sailor aufm Dorf, aller­dings wer­den sie nur von der Stumpfheit der Mitbewohner des plat­ten Landes bedroht. Aber ist die harm­lo­ser als die Alptraumlandschaft eines David Lynch? Nein. Die rie­si­ge, im Bau befind­li­che, die Landschaft erschla­gen­de Jesus Statue, ent­hüllt einen Realitätsverlust und Rückfall in ver­ges­sen geglaub­te Zeiten, die das 21. Jahrhundert so unap­pe­tit­lich machen. Jacek arbei­tet auf der Baustelle bis zum Sturz vom Gerüst, dem Wendepunkt des Films, der den Anfang sei­ner Passionsgeschichte bedeu­tet. Er wird von den Toten auf­er­ste­hen, uner­kannt unter sei­nes­glei­chen wei­len und die Suche fort­set­zen, die Małgorzata Szumowskas Protagonisten in „Body“ ange­fan­gen haben. Der ruhi­ge Strom der Filmerzählung wird immer wie­der von Tableaus unter­bro­chen, die das Geschehen unge­mein ver­dich­ten, man schaut sie erst an wie etwas Fremdes, um dann die Homogenität zu erken­nen und zu genie­ßen. Die Sicherheit der Filmemacherin, aus den ver­meint­lich nicht zusam­men­füg­ba­ren Teilen etwas zu erschaf­fen, was über der Summe die­ser steht, ist erstaunlich.

Małgorzata Szumowskas Thema sind Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Existenz mit dem nöti­gen Glauben zu unter­füt­tern, sie zwei­feln, stol­pern und sie fal­len. Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels und es ist kein Zug. Die Regisseurin ver­spricht ihren Figuren kein Paradies, aber Ehrlichkeit und Würde. Gleichzeitig demon­tiert sie die pol­ni­sche Staatsreligion und beschäf­tigt sich mit der Absurdität des Geschehens in und um die star­re Festung Katholizismus, die der­zeit gut im Futter steht.

Leider scha­de: Die Christus-König-Statue, 2010 nahe Świebodzin aus dem Boden gestampft, ist die größ­te (6 m über Christus-Erlöser-Statue in Rio). Allein 3 m Höhe mißt die Krone, die den Anspruch auf welt­li­chen Einfluß unterstreicht. 

Credits:

Twarz
Polen 2018, 91 Min., poln. OmU
Regie:Małgorzata Szumowska
Buch: Małgorzata Szumowska, Michał Englert
Kamera: Michał Englert
Montage: Jacek Drosio
mit: Mateusz Kościukiewicz
Agnieszka Podsiadlik
Małgorzata Gorol
Roman Gancarczyk
Dariusz Chojnacki
Robert Talarczyk
Anna Tomaszewska
Martyna Krzysztofik 

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Trailer:

Of Fathers and Sons

Ein Film von Talal Derki.

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Abu Osama, zur Drehzeit Mitte 40, lebt mit sei­nen zwei Frauen und 12 Kindern in Syrien. Der Fachmann für Autobomben und Minenentschärfung hat die Al-Nusra-Front mit­be­grün­det und träumt vom Kalifat. Besonders stolz wäre er, wür­den sei­ne gelieb­ten acht Söhne an der Errichtung mit­ar­bei­ten, wes­halb sie so früh wie mög­lich zu Kämpfern aus­ge­bil­det wer­den sol­len. Als beson­de­res Geschenk und Zeichen Gottes wer­tet er, dass sein Jüngster an einem 9. September zur Welt kam.
Talal Derki stammt aus Damaskus, stu­dier­te Regie in Athen und lebt seit 2014 in Deutschland. Nach sei­nem Dokumentarfilm „Rückkehr nach Homs“ woll­te er eine tie­fe­re Innenansicht von Dschihadisten bekom­men, und sich dabei vor allem der Situation von Kindern wid­men. Als er auf Abu Osama traf, gab er sich als got­tes­fürch­ti­ger Reporter aus, der von Ruhm und Macht der Islamisten berich­ten wol­le, und durf­te nach eini­ger Zeit unge­hin­dert beim männ­li­chen Teil der Familie dre­hen. Besonderes Augenmerk rich­te­te er dabei auf die bei­den ältes­ten Jungen, Osama (13) und Ayman (12). Im Zeitraum von zwei Jahren leb­ten er und sein Kameramann Kahtan Hasson 300 Tage den streng reli­giö­sen Alltag mit. Dies und die stets vor­han­de­ne Gefahr der Enttarnung brach­ten den Regisseur oft­mals an sei­ne psy­chi­schen Grenzen.
„Wenn wir Bilder aus die­sem Krieg sehen, haben wir häu­fig das Gefühl, dies sei eine irrea­le Parallelwelt. Deshalb woll­te ich in OF FATHERS AND SONSDIE KINDER DES KALIFATS eine direk­te Beziehung zwi­schen Protagonisten und Publikum her­stel­len. Ich woll­te die Zuschauer – durch die Bilder mei­ner Kamera – mit­neh­men auf mei­ne Reise. … Ich bin Osama und Ayman in ein Trainingscamp für jun­ge Kämpfer gefolgt und habe ange­fan­gen zu ver­ste­hen, wie die Kinder beein­flusst wer­den, und dass sie tat­säch­lich kei­ne Chance haben, sich frei zu ent­schei­den. Wie wer­de ich zu dem, der ich bin? Wo ist Hoffnung? Wie wird die Zukunft aus­se­hen? Welche Wahl haben wir?” Talal Derki

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Credits:

Deutschland 2018, 98 Min., arab. OmU
Regie: Talal Derki
Kamera: Kahtan Hassoun
Schnitt: Anne Fabini

Termine:

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Trailer:

OF FATHERS AND SONSDIE KINDER DES KALIFATS – Trailer (Kinostart 21.März 2019)