Archiv des Autors: fsk

Menashe

Ein Film von Joshua Z Weinstein.

Eine wei­te­re Vater-Sohn-Beziehung, wie in Nach dem Urteil, aber hier lie­gen die Dinge völ­lig anders, wenn auch eben­falls nicht kon­flikt­frei. Menashe lebt in der ultra­or­tho­do­xen jüdi­schen Gemeinde New Yorks. Er ist Witwer und hat einen 11-jäh­ri­gen Sohn, den er ger­ne selbst erzie­hen möch­te. Aber ohne Frau und in sehr ein­fa­chen Verhältnissen lebend geht das nicht, sagt der Rabbi. Sohn Rieven soll bei der Vorzeigefamilie sei­nes peni­blen Schwagers unter­kom­men, er selbst auf Brautschau gehen. So muss sich Menashe bei arran­gier­ten Dates hei­rats­wil­li­gen Frauen erweh­ren und will gleich­zei­tig bewei­sen, dass er auch allei­ne für Rieven sor­gen kann, alles inner­halb der stren­gen reli­giö­sen Regeln. Joshua Z Weinstein hat Unglaubliches geschafft, er konn­te in der chas­si­di­schen Gemeinde Brooklyns dre­hen. Dass fast kom­plett Jiddisch gespro­chen wird, ging nur durch die Besetzung aller wich­ti­gen Rollen mit Haredim, also mit Menschen, die z.B. weder fern­se­hen oder gar ins Kino gehen. Wie konn­te er sie und die Gemeinde über­zeug­ten? Kontakte, lang­sa­me Annäherungsversuche und viel Zeit hal­fen dem jun­gen Regisseur und sei­nem Hauptdarsteller Menashe Lustig (des­sen Biografie dem Drehbuch zugrun­de liegt), die­sen lei­sen und herz­li­chen Einblick in eine frem­de Welt schließ­lich, allen Widerständen zum Trotz, gestal­ten zu können.
Menashe ist bei allem Willen zur höchst­mög­li­chen Authentizität nicht nur ein inter­es­san­tes Zeitdoku­ment, son­dern vor allem eines: eine sehr warm­her­zi­ge, tra­gi­ko­mi­sche Geschichte.“
Gaby Sikorski | programmkino.de

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Credits:
USA 2017, 83 Min., jidd. OmU

Regie: Joshua Z Weinstein
Buch: Joshua Z Weinstein, Alex Lipschultz, Musa Syeed
Kamera: Yoni Brook, Joshua Z Weinstein
Schnitt: Scott Cummings
mit: Menashe Lustig, Ruben Niborski, Yoel Weisshaus, Meyer Schwartz

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Termine:

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Glücklich wie Lazzaro

Ein Film von Alice Rohrwacher.

[indie­ki­no Club]

Der Held der Geschichte, der jun­ge Lazzaro, lebt auf einem klei­nen Hof in Italien in einer Gemeinschaft von LandarbeiterInnen, die von einer dubio­sen Adelsfamilie als Leibeigene behan­delt und aus­ge­beu­tet wer­den (was tat­säch­lich in den 1980ern in Italien einer Gruppe von ArbeiterInnen wider­fuhr). Innerhalb der ver­sklav­ten Gemeinschaft wird der gut­mü­ti­ge und flei­ßi­ge Lazzaro aus­ge­nutzt. Doch als der Sohn der Adelsfamilie Lazzaro dazu zwingt, eine Entführung vor­zu­täu­schen und Lösegeld von der Mutter zu erpres­sen, gerät das gan­ze Gefüge ins Wanken. Die Gruppe fin­det sich schließ­lich Jahre spä­ter in bit­te­rer Armut als TagelöhnerInnen in einer grö­ße­ren Stadt wie­der. Einem Wunder gleich, ist Lazzaro noch so jung und gut­mü­tig und flei­ßig wie damals. „Glücklich wie Lazzaro“ ist ein moder­nes, zeit­kri­ti­sches Märchen, des­sen Wendungen so wun­der­bar unvor­her­seh­bar sind, wofür Alice Rohrwacher in Cannes mit der Goldenen Palme für das Beste Drehbuch aus­ge­zeich­net wurde.

Klug zeigt die 36jährige Italienerin in ihrer zurück­hal­ten­den Inszenierung ganz unspek­ta­ku­lär die Auswirkungen des glo­bal-ent­fes­sel­ten Kapitalismus der Moderne. Die schein­bar befrei­ten Landarbeiter gera­ten vom Regen in die Traufe. Und wie in De Sicas berüh­ren­den neo­rea­lis­ti­schen Klassiker „Fahrraddiebe“ kön­nen sie sich nur in Kleinkriminalität ret­ten. Wie bereits in ihrem vor­he­ri­gen Film „Land der Wunder“ erweist sich die preis­ge­krön­te Regisseurin erneut als abso­lut her­aus­ra­gen­de Stimme des ita­lie­ni­schen Gegenwartkinos.“
Luitgard Koch | programmkino.de

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Credits:

Lazzaro felice
It./Schweiz/F/D 2018, 128 Min., ital. OmU (mit deut­schen und eng­li­schen Untertiteln)

Regie: Alice Rohrwacher
Kamera: Hélène Louvart
Schnitt: Nelly Quittier
Mit: Adriano Tardiolo, Agnese Graziani, Alba Rohrwacher, Luca Chikovani, Tommaso Ragno, Sergi Lopez und Nicoletta Braschi
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Termine:

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Glücklich wie Lazzaro (Offizieller Trailer OmU) – Lazzaro felice

Cobain

Ein Film von Nanouk Leopold.

Dies ist der neue Film von Nanouk Leopold. Nach „Oben ist es still“ und „Brownian Movement“ das drit­te Werk, dass es hier­zu­lan­de ins Kino schafft.
Die ganz beson­de­re Atmosphäre, die Leopolds Arbeiten aus­zeich­net, ent­steht durch das unaus­ge­spro­che­ne der Charaktere. Alltäglich schei­nen­de Menschen im all­täg­li­chen Dasein, unter deren dün­ner Haut kom­ple­xe Strukturen spür­bar wer­den, ein ande­res Leben, eine frem­de Existenz ver­ber­gen sich dort und gelan­gen lang­sam an die Oberfläche, wo sie nicht hin­ge­hö­ren. Cobain kommt im Vergleich dazu direk­ter daher, das liegt am Thema: das Portrait eines jun­gen Menschen, der nicht ohne Stolpern sei­nen Weg sucht. Der blei­ben will und gehen muß, weil die Mutter nichts mit ihm zu tun haben will. Ähnlich wie im „Winterdieb“ spielt sie die gro­ße Schwester, immer auf dem Sprung, unfass­bar und lau­nisch. Sie weiß auch kei­ne Antwort auf sei­ne Frage, war­um sie ihn nach jemand genannt hat, der sich erschoss.

Die schöns­ten Coming-Of-Age-Filme sind die, die noch nicht alles über ihre Protagonisten wis­sen. In Nanouk Leopolds Cobain muss des­halb die wun­der­bar neu­gie­ri­ge Kamera das Bild auf den 15-jäh­ri­gen Titelhelden immer wie­der neu scharf stel­len, um ihn zu fas­sen zu bekom­men, was gleich­zei­tig die har­te Welt um ihn her­um so weich wer­den lässt wie unse­ren Blick auf ihn. Würde die dro­gen­ab­hän­gi­ge Mutter ihn los­las­sen, könn­te er in sei­ner Umgebung auf­ge­hen, doch so gibt es für ihn kei­ne Sicherheit und kei­nen Stillstand. Deshalb ist hier alles in Bewegung, vor allem die Grenze zwi­schen Kindheit und Erwachsensein.“
Jan Kühnemund | Spiegel online

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Credits:
Niederlande / Belgien / Deutschland 2017 94 Min., niederl./engl. OmU 
Regie: Nanouk Leopold 
Kamera: Frank van den Eeden 
Schnitt: Katharina Wartena 
mit: Bas Keizer Naomi Velissariou Wim Opbrouck Dana Marineci Cosmina Stratan

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Termine:

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Cobain [Offizieller Trailer OV Englische Untertitel]

Im Kino mit deut­schen Untertiteln.

Lebenszeichen – Jüdischsein in Berlin

Ein Film von Alexa Karolinski.

Zwei Generationen nach dem Holocaust mögen die Erinnerungen dar­an zu ver­blas­sen begin­nen, aber in klei­nen, schein­bar bana­len Momenten des täg­li­chen Lebens sind sie noch ganz spür­bar. Die Regisseurin Alexa Karolinski hat Familienmitglieder, Freunde, Historiker und zufäl­li­ge Bekannte befragt und ist mit ihrer Kamera im heu­ti­gen Berlin auf Spurensuche gegan­gen. Sie folgt den viel­ge­stal­ti­gen Lebenszeichen, Ritualen und Gewohnheiten um fest­zu­hal­ten, wie per­sön­li­che Erinnerung und kol­lek­ti­ve Geschichte, ver­erb­tes Trauma und geleb­te Gegenwart zusammenwirken.

Nach „Oma & Bella” (2012), Karolinskis Doppelporträt von ihrer Großmutter und deren bes­ten Freundin, ist LEBENSZEICHENJÜDISCHSEIN IN BERLIN der zwei­te Teil einer Trilogie über jüdi­sche Identität und Leben in Deutschland, die das Gestern als not­wen­di­ge Bedingung für das Heute ver­steht. LEBENSZEICHEN ist nicht nur eine inti­me Selbst- und Familienerkundung, son­dern auch ein viel­stim­mi­ges Portrait der deut­schen Hauptstadt und sei­ner jüdi­schen Geschichte.

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Credits:
Deutschland 2018, 83 Min.

Regie & Drehbuch: Alexa Karolinski
Kamera: Alexa Karolinski, Johannes Louis 
Schnitt: Alexa Karolinski, John Walte
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Termine:

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Lebenszeichen Trailer Deutsch | German [HD]
West-Berlin (Oranienstraße), 1980er Jahre. © Michael Hughes, Berlin

Berlinzulage – Filmreihe zur Ausstellung

West-Berlin / Kunst / 1980er Jahre

Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht vor­an“ sin­gen die Fehlfarben Anfang der 1980er Jahre, viel­leicht auch mit iro­ni­schem Seitenblick auf das ‚Weiter, Höher und Schneller‘ des ste­tig vor­an­schrei­ten­den Sozialismus hin­ter der Mauer (in der DDR). Egal wie­viel Hellsichtigkeit man der Band, die ohne es zu wol­len die Hymne der West-Berliner Hausbesetzer schrieb, beschei­ni­gen will – am Ende der Dekade sind alle auch am Ende der Geschichte angelangt.
Dass die­se sich den­noch wei­ter­ge­dreht hat (ganz im Sinne des Songtexts) und wel­che his­to­ri­schen Linien sich aus der dama­li­gen Anti- und Aufbruchstimmung bis heu­te zie­hen las­sen, ist der Rahmen für die­se Ausstellung, die sich kon­zep­tu­el­len und sub­kul­tu­rel­len Tendenzen der Kunst der 1980er Jahre in West-Berlin zuwendet.

In der zur Ausstellung gehö­ren­den Filmreihe zei­gen wir vom 6. – 12.9.:

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Nekromantik

West-Berlin 1987 – 90 Minuten – Spielfilm – Farbe – Digital (von Super8) – R:

R/B: Jörg Buttgereit – B: Franz Rodenkirchen – K: Uwe Bohrer – P/K: Manfred Jelinski – M: John Boy Walton, Hermann Kopp, Daktari Lorenz – mit Daktari Lorenz, Beatrice Manowski, Harald Lundt, Susa Kohlstedt, Franz Rodenkirchen, Volker Hauptvogel

Kein Film sonst hat die mor­bi­de Atmosphäre des alten West-Berlins so gekonnt ein­ge­fan­gen, auf die Spitze getrie­ben und sub­li­miert wie Jörg Buttgereits „Nekromantik“ (Nun ja, viel­leicht noch „Possesssion“…). Der Film erzählt auf der Oberfläche von einem jun­gen Pärchen, das der Nekrophilie ver­fällt, immer neue Kicks braucht und dafür sei­ne Beziehung ver­spielt. Was das Werk von ande­ren Horror-Filmen unter­schied, war vor allem sei­ne Gegenwärtigkeit – die Verwurzelung im Hier und Jetzt einer kon­kret ver­han­del­ten Erlebniswelt. Unvermittelt öff­ne­te sich die Tür zur Nachbarswohnung in Kreuzberg oder Neukölln, gewähr­te Einblicke in Wirklichkeiten, die zwar sehr merk­wür­dig anmu­te­ten, die aber gleich­zei­tig nicht ganz aus­zu­schlie­ßen waren. Völlig aus­ge­he­belt waren auch die gän­gi­gen Strickmuster des Genres mit all sei­nen Figurenklischees und den ewig vari­ier­ten Gut-Böse-Schemata. Naturgemäß wur­de „Nekromantik“ bei sei­ner Premiere von gro­ßen Teilen der „seriö­sen Filmkritik“ reflex­ar­tig abge­wehrt. Inzwischen ist klar, dass es sich um eine zwar ver­stö­ren­de, doch seis­mo­gra­fisch genaue Bestandsaufnahme aus der „Frontstadt“ West-Berlin in ihrer letz­ten Phase handelt.

Do, 6.9. 22:00


Decoder

BRD 1984 – 87 Minuten – Spielfilm – Farbe – Digital (von 16mm) – R: Muscha – B: Klaus Maeck, Muscha, Volker Schäfer, Trini Trimpop – K: Johanna Heer – M: FM Einheit, Dave Ball, Genesis P_Orridge, Matt Johnson, The The, John Caffery, Einstürzende Neubauten – mit FM Einheit, Christiane F., Bill Rice, Matthias Fuchs, Ralf Richter, William S. Burroughs, Genesis P‑Orridge, Mona Mur, Alexander Hacke

In der nahen Zukunft (von 1984 aus gese­hen) schlägt sich der Soundbastler F.M. durch den Dschungel einer anony­men Metropole. Er ist davon über­zeugt, dass die Städtebewohner durch gehei­me Tonsignale mani­pu­liert wer­den, um so zu wil­len­lo­sen Konsumenten zu mutie­ren. Er ent­wi­ckelt gemein­sam mit Pionieren der Stadtguerilla eine Gegenbewegung – den „Cassetten-Terrorismus“. Das staats­ka­pi­ta­lis­ti­sche „Muzak“-Gedudel soll deco­diert, umge­polt und in revo­lu­tio­nä­re Energie ver­wan­delt wer­den. Basierend auf den Ideen von William S. Burroughs, ver­moch­te eine Handvoll Akteure aus der Düsseldorfer Szene wir­kungs­voll ihre kurio­se Dystopie von Überwachung und Revolte zu ent­wer­fen. Zahlreiche Stars der Subkultur konn­ten für Gastauftritte gewon­nen wer­den, u.a. Christiane F., Bill Rice, Genesis P_Orridge und Burroughs hims­elf. Aufnahmen des West-Berlin-Besuchs von Ronald Reagan und ande­res Found-Footage-Material ver­lei­hen dem Ganzen einen reiz­vol­len doku­men­ta­ri­schen Touch. „Ein west­deut­scher No-Wave-Film, ein Unikum, damals ein fast unsicht­ba­rer Insider-Tipp, gebor­gen aus der Müllkippe des Vergessens, heu­te hörens- und sehens­wert.“ (film-dienst)

Fr, 7.9. 22:00


Kinder der Konfettimaschine

West-Berlin 1987 – 75 Minuten – semi­do­ku­men­ta­ri­scher Spielfilm – Farbe – Digital (von 16mm) – R: Rainer Grams – B: Klaus Dörries, Rainer Grams – K: Klaus Dörries, Frank Fölsch – P: Jürgen Brüning – mit Michael Krause, Hans-Jürgen Casper, Ronald Berg, Irmgard Maenner, Frank Heizmann, Frieder Weber, Hussyin Kutlucan

Im Mai 2018 schloss das legen­dä­re Kreuzberger Eiszeit-Kino für immer sei­ne Pforten. Die letz­ten Betreiber des Hauses, die sich des mythi­schen Namens bedien­ten, hat­ten schon nichts mehr mit des­sen glor­rei­cher Vergangenheit zu tun. Diese reicht bis ins Jahr 1981 zurück, als das „Eiszeit“ als Hausbesetzer-Kino auf der Blumenthalstraße in Schöneberg gegrün­det wur­de. Nach der poli­zei­li­chen Räumung und einer Zwischenstation im „Frontkino“ konn­ten 1983 die Räume auf der Zeughofstraße bezo­gen wer­den. Als Teil der Bewegung „Lichtspiele im Untergrund“ (zu der u.a. auch das Regenbogen-Kino und der Ufer-Palast gehör­ten) wur­de eine Erweiterung des Begriffs „Kino“ über den einer blo­ßen Abspielstätte für Filme hin­aus betrie­ben. Der kol­lek­tiv erar­bei­te­te Spielplan war­te­te auch mit Konzerten, Performances, Lesungen und Ausstellungen auf. Über allem wal­te­te die Idee sub­kul­tu­rel­len Selbstverständnisses. Regisseur Rainer Grams war akti­ver Teil der Gruppe, die sich um das „Eiszeit“ schar­te. 1987 ergab sich für ihn die Gelegenheit, für das „Kleine Fernsehspiel“ (ZDF) ein spie­le­ri­sches Gruppenporträt mit Wegbegleitern und Zeitgenossen zu drehen.

Sa, 8.9. 22:00


So war das S.O. 36 – Ein Abend der Nostalgie

West-Berlin 1980−85÷1997 – 89 Minuten – Dokumentarfilm – Farbe – Digital (von Super‑8) – R/K: Manfred O. Jelinski, Jörg Buttgereit – K: Michael Becker, Uwe Bohrer, Detlef Skibbe, Verena Wolff – M: Carambolage, Beton Combo, Einstürzende Neubauten, Die Gelbs, Soilent Grün (a.k.a. Die Ärzte), Der Wahre Heino (Norbert Hähnel), Die Ich’s, Lorenz Lorenz, Rubberbeats, Die Tödliche Doris

Die Körnigkeit des hoch­emp­find­li­chen Materials im Pogo-Taumel, flie­gen­de Bierbüchsen im bun­ten Bühnennebel, Rauch, Schweiß und Kondenswasser an den Wänden. Die Kameras dicht am Geschehen, mit­ten unter den tan­zen­den, schrei­en­den und drän­gen­den Zuschauern oder auf der Bühne neben Schlagwerk, Gitarre und schwar­zen Lederstiefeln.“ (Berlinale) Im Selbstauftrag hat­te Manfred O. Jelinski schon 1980 begon­nen, die Punk- und New-Wave-Konzerte im legen­dä­ren S.O. 36 fil­misch zu doku­men­tie­ren. Zu die­sem Super-8-Langzeitprojekt stieß spä­ter Jörg Buttgereit, der selbst im Film auf der Bühne mit Freunden in einer Kiss-Parodie zu erle­ben ist. Interviews mit den tür­ki­schen Betreibern, eine lose Rahmenhandlung und diver­ses Archivmaterial run­den das Bild ab. 1985 hat­te eine ers­te Variante des Films auf dem Forum des jun­gen Films auf der Berlinale Premiere. 1998 wur­de das Werk dann in sei­ne jet­zi­ge Form gebracht.

Sa, 8.9. 23:30


Jesus – Der Film

West-Berlin 1986 – 126 Minuten – Episodenfilm – Schwarzweiß – Digital (von Super‑8) – R: Michael Brynntrup (Gesamtkonzept und Montage) sowie Anarchistische Gummizelle, Jörg Buttgereit, Die Tödliche Doris, Frontkino / Konrad Kaufmann, Birgit und Wilhelm Hein, inter­shop gemein­schaft wig­gert, Almut Iser, Dietrich Kuhlbrodt, Georg Ladanyi, Merve Verlag, Giovanni Mimmo, pade­lu­un, Robert Paris / Andreas Hentschel, Schmelzdahin, Stiletto, Sputnik Kino / Michael Wehmeyer, Teufelsberg Produktion, Lisan Tibodo, VEB Brigade Zeitgewinn, Werkstattkino München / Doris Kuhn, Andreas Wildfang – K: Wolfgang Böhrer, Michael Brynntrup, Jörg Buttgereit, Klaus Dörries, Dietrich Kuhlbrodt, pade­lu­un, Lisan Tibodo, Uli Versum, Andreas Wildfang, Castro Zen, Björn Zielaskowsy – mit Michael Brynntrup, Panterah Countess, Jürgen Brauch, Oliver Körner von Gustorff, Wolfgang Bohrer, Jörg Buttgereit, Mizza Caric, Dietrich Kuhlbrodt, pade­lu­un, Lisan Tibodo, Uli Versum, Michael Wehmeyer, Castro Zen

No-Budget-Monumentalwerk in 35 Kapiteln, gedreht auf Super‑8 unter der Beteiligung von ins­ge­samt 22 Künstlerinnen und Künstlern. Der aus Münster stam­men­de, als Supervisor des Projekts fun­gie­ren­de Michael Brynntrup (Jahrgang 1959) arbei­te­te dar­in sein Trauma als Messdiener ab, ent­wi­ckel­te das sowje­ti­sche Filmmaterial im hei­mi­schen Labor selbst und ver­kör­per­te selbst­ver­ständ­lich auch die Titelfigur – in sämt­li­chen Episoden.

So, 9.9. 15:30


Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

BRD 1981 – 131 Minuten – Spielfilm – Farbe – Digital (von 35mm) – R: Uli Edel – B: Herman Weigel, nach dem gleich­na­mi­gen Tatsachenbericht von Christiane V. Felscherinow – K: Justus Pankau, Jürgen Jürges – M: Jürgen Knieper, David Bowie, Brian Eno – S: Jane Seitz – mit Natja Brunckhorst, Thomas Haustein, Jens Kuphal, Reiner Wölk, Christiane Reichelt, David Bowie

Christiane F. wur­de mit ihrer Geschichte nach­ge­ra­de zum Synonym des Drogensumpfes rund um den West-Berliner Ersatzbahnhof am Zoo. Wie die 15-jäh­ri­ge Schülerin aus Gropiusstadt unauf­halt­sam in einen Strudel aus Tabletten, Alkohol und schließ­lich Heroin gezo­gen wird, erlebt aus­gie­bi­ge Schilderung, inklu­si­ve Klauerei, Schmutz, Blut und Sex (mal aus Suche nach Nähe, mal zur Geldbeschaffung). Daneben ist der Film – trotz aller Inszenierung – inzwi­schen selbst zum Dokument eines Berlin gewor­den, das es so längst nicht mehr gibt. In einem rela­tiv lan­gen Konzertmitschnitt ist zudem der zeit­wei­li­ge Wahl-Berliner David Bowie zu erle­ben, der von der Bühne her­ab direkt Christiane F. ansingt: „Wir kön­nen Helden sein, für immer und ewig.“

Mo, 10.9. 22:00


Possession

Frankreich / BRD 1981 – 127 Minuten – Spielfilm – Farbe – Digital (von 35mm) – OmU – R: Andrzej Żuławski – K: Bruno Nuytten – M: Andrzej Korzynski – mit Isabelle Adjani, Sam Neill, Margit Carstensen, Heinz Bennent, Johanna Hofer

Als ein Mann von einer Geschäftsreise zurück­kehrt in sei­ne Wohnung an der Mauer in Berlin-Wedding, liegt sei­ne Ehe in Trümmern. Seine Frau hat offen­bar eine Affäre, ist hoch­gra­dig ver­stört, doch will über nichts spre­chen. Was ein von dem Mann beauf­trag­ter Privatdetektiv dann in einer Wohnung an der Mauer in Kreuzberg fin­det, ist hoch­gra­dig ver­stö­rend – und nicht nur für ihn fol­gen­schwer. Der pol­ni­sche Filmemacher Andrzej Żuławski („Nachtblende“) zeig­te das West-Berlin der dama­li­gen Zeit als selt­sa­men Ort, an dem bizar­re Dinge gesche­hen. Der auf Englisch gedreh­te Horror-Psychothriller ist einer der ganz weni­gen aus­län­di­schen Berlin-Filme aus der zwei­ten Hälfte des 20. Jahrhundert, in denen es weder um Nazis noch um Spione geht. Oder doch? Isabelle Adjani wur­de in Cannes aus­ge­zeich­net und erhielt den César. In Deutschland fand der Film nie einen Verleih.

Di, 11.9. 22:00


Fucking City

West-Berlin 1981 – 88 Minuten – Spielfilm – Schwarzweiß – Digital (von 16mm) -

R / B / K / S/ P: Lothar Lambert – mit Ulrike Schirm, Stefan Menche, Lothar Lambert, Dagmar Beiersdorf, Ayla Algan, Mustafa Iskandarani, Erika Rabau, Dorothea Moritz, Renate Soleymany

Helga und Rüdiger sind ein Ehepaar, sie suchen per Kleinanzeigen jun­ge Ausländer, um mit ihnen ero­ti­sche Abenteuer vor lau­fen­der Kamera zu insze­nie­ren. Der schwu­le Fleischer Kurt ver­sucht, sei­ne aus der Provinz ange­reis­te Schwester Klara zu über­re­den, einen sei­ner Favoriten zu hei­ra­ten. Zuletzt ste­hen alle vor den Trümmern ihrer Wunsch-Wirklichkeiten. Lamberts schwär­zes­ter Film beschreibt die Sinnsuche von vier Menschen im Labyrinth sexu­el­ler Ersatzhandlungen, irgend­wo zwi­schen „Taxi zum Klo“ (Frank Ripploh, 1980) und Fassbinders „Angst essen Seele auf“ (1974) ange­sie­delt; „… aber lus­ti­ger, trau­ri­ger und kri­ti­scher als jeder der bei­den genann­ten Filme.“ (James Hoberman, The Village Voice)

Mi, 12.9. 22:00

R = Regie; B = Buch; K = Kamera; M = Musik; S = Schnitt; P = Produktion; OmU = Originalfassung mit Untertiteln

dokfilmwoche 2018

Die 6. Kreuzberger Dokumentarfilmwoche steht vor der Tür!

30.8. – 5.9.2018 in den Kinos                                                      Gefördert durch:

  • fsk-Kino am Oranienplatz
  • Sputnik – Kino am Südstern

 

Vom Sprechen zum Lesen, zum Vorlesen, zum Schreiben, Diskutieren und Streiten, Berichten – Kommunikation ist ein gro­ßes Thema bei unse­rer dies­jäh­ri­gen Dokfilmwoche.

Aber auch Träume und Gewichtheben, har­te Arbeit, ein Geisterhus und gleich 2 x Tiere haben ihren Platz im Programm gefunden.

3 Previews (PUBLIC LIBRARY von Frederik Wiseman als Berliner Erstaufführung, SEESTÜCK von Volker Koepp, YOURS IN SISTERHOOD von Irene Luzstig), vie­le wei­te­re Berliner Premieren, sowie mit PIAZZA VITTORIO von Abel Ferrara eine deut­sche Erstaufführung sind zu entdecken.
Als Sondervorstellungen zei­gen wir die 4 Schwestern – LES QUATRE SŒURS von Claude Lanzmann., in der eng­li­schen OF bzw. mit eng­li­schen Untertiteln.

Termine und wei­te­re Infos auf der dok­film­wo­chen­sei­te und hier:

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Warten auf Schwalben

Ein Film von Karim Moussaoui.

Algerien heu­te. In einem Land zwi­schen Tradition und Moderne, das den bis in die 2000er-Jahre andau­ern­den Bürgerkrieg noch nicht hin­ter völ­lig sich gelas­sen hat und von sozia­len wie reli­giö­sen Gegensätzen geprägt wird, gibt es viel zu erzählen.

Hier sind es drei Geschichten aus ver­schie­de­nen Landesteilen und Milieus, die wie Zahnräder inein­an­der­grei­fen, als woll­ten sie das Land zusam­men am Laufen hal­ten. Der wohl­ha­ben­de Mourad ver­fährt sich eines nachts in eine ihm unbe­kann­te Gegend und sieht zufäl­lig, wie zwei Männer einen drit­ten schwer ver­prü­geln. Handlungsunfähig vor Angst schafft er es nicht, die Polizei zu rufen, und macht sich her­nach bit­te­re Vorwürfe.
Eine wun­der­ba­re Tanzszene und eine bol­ly­woo­des­ke Musikeinlage beschert uns die zwei­te Episode. Mourads jun­ger Fahrer Djalil bringt die Nachbarn Aicha, ihre Schwester und ihren Vater übers Land zu einer ent­fern­ten Hochzeit. Eine Lebensmittelvergiftung setzt die bei­den ande­ren aus­ser Gefecht, so dass Djalil und Aicha, die einst ein Paar waren, ein Nacht für sich haben. Eine Autopanne am nächs­ten Tag führt zum Arzt Dahman, der bald hei­ra­ten will. Geldprobleme pla­gen ihn, aber weit Schlimmeres kommt her­vor: er soll wäh­rend des Bürgerkriegs an einer Massenvergewaltigung betei­ligt gewe­sen sein. Zwar kann er sei­ne Unschuld bewei­sen, aber er war dabei und hat der Frau nicht gehol­fen. Jetzt ver­langt sie, er sol­le ihr Kind adoptieren.

Regisseur Karim Moussaoui: „Der Film erzählt die Geschichte von drei Menschen, die sich an einem bestimm­ten Punkt ihres Lebens fra­gen, ob sie die rich­ti­gen Entscheidungen getrof­fen haben, auch des­halb, weil sie von ihrer Vergangenheit ein­ge­holt werden.“

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Credits:
En atten­dant les hirondelles

Frankreich, Deutschland, Algerien, Katar 2017, 113 Min., arab. OmU
Regie: Karim Moussaoui
Kamera: David Chambille
Schnitt: Thomas Marchand
mit: Mohamed Djouhri, Sonia Mekkiou, Hania Amar, Mehdi Ramdani, Chawki Amari, Saadia Gacem, Hassan Kachach, Nadia Kaci, Samir El Hakim, Aure Atika

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Termine:

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Warten auf Schwalben (Trailer) | missingFILMs | Kinostart: 23.08.2018

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Nach dem Urteil

Ein Film von Xavier Legrand.

Nach dem Urteil bedeu­tet hier: nach der Entscheidung in einem Umgangsrechtsverfahren. Miriam ist nach der Scheidung von Antoine mit ihren Kindern Hals über Kopf zu ihren Eltern gezo­gen, um ihm aus dem Weg zu gehen. Außerdem soll er Tochter und Sohn mög­lichst nicht sehen. Die bei­den ver­spü­ren auch wenig Lust, den Vater zu tref­fen, aber da der den Kontakt nicht abbre­chen las­sen will, kommt es zur Anhörung. Das Gericht ent­schei­det zu Gunsten Antoines. Er darf den den 11-jäh­ri­gen Julien alle 14 Tage fürs Wochenende zu sich neh­men. Seine Schwester Joséphine dage­gen ist alt genug, über ihren Kontakt selbst zu ent­schei­den. Wir erfah­ren wenig von der Vorgeschichte, und wir wis­sen nicht, ob Antoine sei­ne Frau tat­säch­lich geschla­gen hat, wie sie sagt – Beweise hat sie kei­ne – oder sie und ihre Eltern den Kindern Schauermärchen vom Vater erzäh­len und ihnen dadurch ent­frem­det, wie er behaup­tet. Wir sehen aber, wie Julien mit all‘ sei­nen ihm zu Verfügung ste­hen­den Mitteln ver­sucht, die Eltern von­ein­an­der fern­zu­hal­ten und die Mutter zu schüt­zen. Seine Lügen machen Antoine, der über den Jungen vor allem Informationen über sein Exfrau bekom­men will, aller­dings nur noch miss­traui­scher. Xavier Legrands Debut kon­zen­triert sich auf sei­ne Protagonist*innen, beob­ach­tet genau und ist dabei hochspannend.

Es war eine Herausforderung und ein Balanceakt, sie (die Familienmitglieder) nicht als Genrefiguren zu miss­brau­chen und in Stereotype zu ver­fal­len. Die Geschichte beginnt im Gerichtssaal und ent­wi­ckelt sich lang­sam zu einem Thriller, und ich habe ver­sucht, jede Überdramatisierung zu ver­mei­den und die Situation atmo­sphä­risch so genau wie mög­lich zu zei­gen. … Ich habe alles Unnötige und Spektakuläre weg­ge­las­sen und den Plot so weit wie mög­lich ver­schlankt. Die Spannung baut sich lang­sam dadurch auf, dass ich dem Publikum nicht alles vor­kaue, es muss sel­ber Schlüsse zie­hen, Situationen inter­pre­tie­ren und zwei­feln.“ Xavier Legrand

 

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Credits:
Jusqu’à la garde
Frankreich 2017, 94 Min., frz. OmU
Regie & Drehbuch Xavier Legrand
Kamera Nathalie Durand
Schnitt Yorgos Lamprinos
Mit
Léa Drucker (Miriam Besson)
Denis Ménochet (Antoine Besson)
Thomas Gioria (Julien Besson)
Mathilde Auneveux (Joséphine Besson)

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Termine:

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Familie Brasch

Ein Film von Annekatrin Hendel.

Während Horst Brasch nach der Rückkehr aus der Emigration wich­ti­ge Positionen in der DDR ein­nahm, wur­den sei­ne drei Söhne Thomas, Peter und Klaus früh „auf­fäl­lig“, alle­samt künst­le­risch tätig und bald auch zu Kritikern des poli­ti­schen Systems, für das sich der Vater ein­setz­te. Im Fall von Thomas Brasch führ­te es dazu, dass er ins Gefängnis und schließ­lich gemein­sam mit sei­ner dama­li­gen Freundin Katharina Thalbach die DDR ver­las­sen muss­te. Wie viel der Vater mit der Inhaftierung und der früh­zei­ti­gen Entlassung zu tun hat­te, sah jeder der Familienmitglieder etwas anders.

Vor kur­zem hat die jüngs­te Tochter Marion, die im Gegensatz zu den Söhnen „lieb“ war, die Geschichte ihrer Familie in dem Buch „Ab jetzt ist Ruhe“ fest­ge­hal­ten; der Film gibt ihrer Perspektive Raum und fragt dane­ben ande­re Beteiligte: ehe­ma­li­ge Lebenspartnerinnen der Söhne, Freunde und Enkelkinder.

Drei Generationen umfasst die Familie Brasch damit, drei Generationen, die einen Teil deut­scher Geschichte der letz­ten fast ein­hun­dert Jahre mit­er­lebt und auch mit­ge­prägt haben. Nicht den, der den Westdeutschen als der Wichtigste erschei­nen mag, son­dern den, des „ande­ren“ Deutschland. Nun, fast 30 Jahre nach dem Mauerfall scheint lang­sam eine dif­fe­ren­zier­te Darstellung der Geschichte und der Geschichten zu begin­nen, die sich in der DDR abspiel­ten, nicht mehr von ein­fa­chem, meist zu schlich­tem schwarz-weiß Denken geprägt, son­dern im Bemühen, viel­schich­tig zu sein. Dieser dif­fe­ren­zier­te Blick ist es, der Annekatrin Hendes „Familie Brasch“ so sehens­wert macht.“
Michael Meyns | Programmkino.de

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Credits:
D 2018, 103 Min.,
Buch und Regie: Annekatrin Hendel
Kamera: Thomas Plenert, Martin Farkas
Buch und Montage: Jörg Hauschild
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Termine:

  • noch kei­ne oder kei­ne mehr 

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Familie Brasch Trailer Deutsch | German [HD]

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A skin so soft

Ein Film von Denis Côté.

Was sind es für Menschen, die ihre Zeit damit ver­brin­gen, sämt­li­che Muskeln ihres Körpers durch Krafttraining anwach­sen zu las­sen und zu stär­ken, um sich gut ein­ge­ölt an wenig gla­mou­rö­sen Wettbewerben zu betei­li­gen? Denis Cote beob­ach­tet sechs Anhänger der akti­ven Körpergestaltung im all­täg­li­chen Leben und nähert sich die­sem merk­wür­di­gen Universum mit sym­pa­thi­scher Selbstverständlichkeit. Familienvater Ronald Yang bedau­ert, viel zu wenig Zeit für sei­ne Kinder zu haben, Maxim Lemire zieht als Show einen gan­zen Truck mit rei­ner Muskelkraft durch die Gegend. Während Alexis Légarés Freundin sei­ne Übungen und sein Auftreten bewer­tet und beglei­tet, kann er sie nur schwer zum dis­zi­pli­nier­ten Training ani­mie­ren. Benoit Lapierre nimmt nicht mehr an Wettbewerben teil, son­dern arbei­tet als Motivationcoach und Kinesiologe. Wenig red­se­lig sind die meis­ten Protagonisten (du hast seit 2 Tagen nicht ein Wort mit mir gespro­chen, beschwert sich Maxims Partnerin ein­mal), aber Humor und Freundlichkeit sind ihnen nicht fremd. Und am Ende gönnt Cote sei­nen Männern noch eine gemein­sa­me Auszeit am See.

… Wie ein Porträtmaler kon­zen­triert er [Coté] sich zwar auf die Oberfläche, weiß aber, dass mit den rich­ti­gen Bildern und gut dar­ge­stellt, die­se Haut wesent­lich mehr offen­bart. Als Kinotheoretiker nutzt er das Medium visu­ell und nicht didak­tisch, und ähn­lich sei­nen frü­he­ren Dokus („Carcases”, „Bestiaire”), ist „Skin“ ein offe­ner, akzep­tie­ren­der Film, in dem Neugierde eine Rolle spielt und nicht Polemik.” Jay Weissberg | Variety

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Credits:
Kanada, Schweiz, Frankreich  2017, 94 Min., franz. OmU
Regie: Denis Côté 
Kamera: François Messier-Rheault 
Schnitt: Nicolas Roy 
mit: Alexis Légaré , Benoit Lapierre , Cédric Doyon , Jean-François Bouchard , Ronald Yang , Maxim Lemire

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Termine:

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TA PEAU SI LISSE – Bande-annon­ce from Filmtage Tübingen on Vimeo.

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