Ein Film von Alice Rohrwacher.
Der Held der Geschichte, der junge Lazzaro, lebt auf einem kleinen Hof in Italien in einer Gemeinschaft von LandarbeiterInnen, die von einer dubiosen Adelsfamilie als Leibeigene behandelt und ausgebeutet werden (was tatsächlich in den 1980ern in Italien einer Gruppe von ArbeiterInnen widerfuhr). Innerhalb der versklavten Gemeinschaft wird der gutmütige und fleißige Lazzaro ausgenutzt. Doch als der Sohn der Adelsfamilie Lazzaro dazu zwingt, eine Entführung vorzutäuschen und Lösegeld von der Mutter zu erpressen, gerät das ganze Gefüge ins Wanken. Die Gruppe findet sich schließlich Jahre später in bitterer Armut als TagelöhnerInnen in einer größeren Stadt wieder. Einem Wunder gleich, ist Lazzaro noch so jung und gutmütig und fleißig wie damals. „Glücklich wie Lazzaro“ ist ein modernes, zeitkritisches Märchen, dessen Wendungen so wunderbar unvorhersehbar sind, wofür Alice Rohrwacher in Cannes mit der Goldenen Palme für das Beste Drehbuch ausgezeichnet wurde.
„Klug zeigt die 36jährige Italienerin in ihrer zurückhaltenden Inszenierung ganz unspektakulär die Auswirkungen des global-entfesselten Kapitalismus der Moderne. Die scheinbar befreiten Landarbeiter geraten vom Regen in die Traufe. Und wie in De Sicas berührenden neorealistischen Klassiker „Fahrraddiebe“ können sie sich nur in Kleinkriminalität retten. Wie bereits in ihrem vorherigen Film „Land der Wunder“ erweist sich die preisgekrönte Regisseurin erneut als absolut herausragende Stimme des italienischen Gegenwartkinos.“
Luitgard Koch | programmkino.de
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Credits:
Lazzaro felice
It./Schweiz/F/D 2018, 128 Min., ital. OmU (mit deutschen und englischen Untertiteln)
Regie: Alice Rohrwacher
Kamera: Hélène Louvart
Schnitt: Nelly Quittier
Mit: Adriano Tardiolo, Agnese Graziani, Alba Rohrwacher, Luca Chikovani, Tommaso Ragno, Sergi Lopez und Nicoletta Braschi
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Termine:
- noch keine oder keine mehr
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