Ein Film von Nanouk Leopold.
Dies ist der neue Film von Nanouk Leopold. Nach „Oben ist es still“ und „Brownian Movement“ das dritte Werk, dass es hierzulande ins Kino schafft.
Die ganz besondere Atmosphäre, die Leopolds Arbeiten auszeichnet, entsteht durch das unausgesprochene der Charaktere. Alltäglich scheinende Menschen im alltäglichen Dasein, unter deren dünner Haut komplexe Strukturen spürbar werden, ein anderes Leben, eine fremde Existenz verbergen sich dort und gelangen langsam an die Oberfläche, wo sie nicht hingehören. Cobain kommt im Vergleich dazu direkter daher, das liegt am Thema: das Portrait eines jungen Menschen, der nicht ohne Stolpern seinen Weg sucht. Der bleiben will und gehen muß, weil die Mutter nichts mit ihm zu tun haben will. Ähnlich wie im „Winterdieb“ spielt sie die große Schwester, immer auf dem Sprung, unfassbar und launisch. Sie weiß auch keine Antwort auf seine Frage, warum sie ihn nach jemand genannt hat, der sich erschoss.
„Die schönsten Coming-Of-Age-Filme sind die, die noch nicht alles über ihre Protagonisten wissen. In Nanouk Leopolds Cobain muss deshalb die wunderbar neugierige Kamera das Bild auf den 15-jährigen Titelhelden immer wieder neu scharf stellen, um ihn zu fassen zu bekommen, was gleichzeitig die harte Welt um ihn herum so weich werden lässt wie unseren Blick auf ihn. Würde die drogenabhängige Mutter ihn loslassen, könnte er in seiner Umgebung aufgehen, doch so gibt es für ihn keine Sicherheit und keinen Stillstand. Deshalb ist hier alles in Bewegung, vor allem die Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein.“
Jan Kühnemund | Spiegel online
[nbsp]
Credits:
Niederlande / Belgien / Deutschland 2017 94 Min., niederl./engl. OmU
Regie: Nanouk Leopold
Kamera: Frank van den Eeden
Schnitt: Katharina Wartena
mit: Bas Keizer Naomi Velissariou Wim Opbrouck Dana Marineci Cosmina Stratan
[nbsp]
Termine:
- noch keine oder keine mehr
[nbsp]
Im Kino mit deutschen Untertiteln.