Dokumentarischer Essay von Andreas Goldstein, weniger über seine Beziehung zu seinem Vater, der u.a. Kulturminister der DDR war, als vielmehr über den Blick auf die Zeit und Geschichte, gespiegelt in dessen Biographie.
„Als mein Vater zwei Jahre alt war, überfiel das deutsche Heer Belgien, der 1. Weltkrieg begann. Als er sechs war, brach das Kaiserreich zusammen. Mit siebzehn sah er vor dem Fenster der elterlichen Wohnung einen erschossenen Arbeiter auf der Straße liegen. Er trat in den kommunistischen Jungendverband und später in die kommunistische Partei ein. Nach 1933 illegale Arbeit, bis ´45 in Berlin. Dann machte er im sozialistischen Deutschland Karriere, Abstürze inbegriffen. Schließlich verschwand das Land. Seitdem er tot ist, erscheint mein Vater in meinen Träumen.
Die Not diese Geschichten zu erzählen erwächst nicht aus der Vergangenheit, sondern aus der Gegenwart. Heute werde die Konflikte der DDR dramatisiert und durchweg auf den Gegensatz von Freiheitswillen und Repression reduziert. Sie bilden dabei weniger die DDR ab, als vielmehr eine Gegenwart, die sich selbst legitimieren muss und nun in diesen Erzählungen als Erlösung erscheinen kann.
Von einem Kommunisten erwartet man, im Gegensatz zu einem Bankdirektor, Ideale. Und dass er an ihnen scheitert, besser noch zugrunde geht. Schicksale die man einem Bankdirektor nicht verzeihen würde. Der gute Kommunist ist eine tragische Figur, der beste eine Leiche.“ (Andreas Goldstein)
Credits:
DE 2018, 72 Min., Regie & Buch: Andreas Goldstein Kamera: Jakobine Motz Schnitt: Chris Wright
Grauweiße Steinscherben vor einem Zirkuswagen. Bunte Grablichter neben fröhlichen Skulpturen. Hier übersetzt Steinmetz Michael Spengler Lebensgeschichten in Stein. Im Dialog mit ihm findet das Ehepaar Neustadt eine Form für die Gefühle zu ihrem verstorbenen Sohn. Hardburg Stolle entdeckt neue Kraft beim Spalten des Findlings für das Grab ihres Mannes. Und Familie Jacob versucht, die Essenz aus dem langen Leben des Großvaters in ein Grabmal umzusetzen. Schritt für Schritt nehmen die Grabsteine Form an und schaffen eine neue Verbindung zwischen den Lebenden und ihren Toten.
In dialogue with the mourning, stonemason Michael Spengler translates life stories into stone. Step by step the tombstones take shape and create a new connection between the living and the dead.
Frau Stern hat viel gesehen in ihrem Leben. Viele Männer hat sie geliebt, ein Restaurant geführt und vor allem: Viel geraucht. Frau Stern ist 90 Jahre alt, Jüdin und hat die Nazis überlebt. Liebe, das hat sie gelernt, ist eine Entscheidung. Der Tod genauso. Und so entscheidet Frau Stern, dass es nun an der Zeit ist, aus der Welt zu gehen. Der Einfachheit halber würde die resolute Dame gern an eine Waffe kommen. Enkelin Elli, das »Schätzchen«, könnte wohl am besten helfen, denn sie kennt den coolsten Dealer in Berlin-Neukölln. Eine Hommage an das Leben – zutiefst einfühlsam und absolut bereichernd.
Mrs Stern is 90 years old, Jewish and survived the Nazis. Love, she learned, is a decision. Death as well. But again and again she is charmingly prevented from putting an end to her life.
Drei Idealist*innen in Afrika: Nach 30 Jahren im Kongo muss Entwicklungshelfer Peter seiner Rückkehr nach Deutschland ins Auge sehen. Auf Anne-Laures Friedensfestival werden zwei Helfer von der Polizei erschossen. Und ihr kongolesischer Lebensgefährte wird wegen regimekritischer Äußerungen verhaftet. Der spanische Wissenschaftler Raúl muss feststellen, dass seine Projektgelder zu Korruption verführen. Drei persönliche Einblicke in die Höhen und Tiefen der Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika. Und die Frage: Wie hilfreich ist Entwicklungshilfe?
Three Europeans at the crisis-torn eastern Congo, three personal insights into the collaboration between Europe and Africa. They want to help, but it’s more complicated than expected.
24 Stunden im Leben von sechs Freunden an einem Freitag in Berlin. Sie sind Anfang dreißig, single und leben in Neukölln. Schriftsteller Övünç befindet sich in einer Schreibkrise. Pascal, beruflich erfolgreich, hat sich gerade von Schauspielerin Raha getrennt. Sie erhofft sich eine berufliche Entwicklung, er möchte seine Karriere gegen das Unbekannte eintauschen. Kara übernachtet lieber bei Freunden als bei sich zuhause. Henner verbringt den Tag in einer Bar und trifft dort Anja. Im Berliner Nachtleben machen sie sich auf die Suche nach einer Belohnung für all das, was sie tagsüber ertragen mussten.
Six friends in their 30s are close to a mid life crisis. Together they are looking for a reward for all the things they have to endure in everyday life.
DI 16.4.
18:30 Barstow, California R: Rainer Komers | 76 min.
Rhythmisch ratternde Güterzüge. Trockene Steppengrasbüschel auf rot verbrannter Erde, knotige Palmengewächse mit menschlichen Zügen. Hinter allem erhebt sich das fein geschwungene pockennarbige Bergpanorama der Mojave-Wüste. Aus dem Off liest die eindringliche Stimme von Stanley »Spoon« Jackson aus seiner Autobiografie. Seine Brüder Ray und Abraham suchen währenddessen zwischen Staub und Unkraut nach Spuren ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Eine Begegnung mit ganz normalen Menschen aus Amerika und eine Ortsbegehung am Rande der legendären Route 66.
With a vivid voice, within the panorama of the Mojave Desert, Stanley »Spoon« Jackson reads from his autobiography. An encounter with average Americans and an exploration of Route 66.
21:00 Das Melancholische Mädchen R: Susanne Heinrich | 80 min.
Eine junge Frau im Kunstpelz, darunter nackt, posiert vor einer Fototapete. In sechzehn pastellfarbenen Episoden wandert sie auf der Suche nach einem Schlafplatz durch die Großstadt. Mal auf einem Einhorn reitend, dann beim Schwangerenyoga oder auf der Couch ihres Psychologen – doch nirgendwo findet sie ihren Platz. Statt sich anzupassen, beginnt sie ihre Depression als Politikum zu betrachten. Eine postmoderne Komödie in Rosa und Hellblau, die in unbekümmert-zynischem Tonfall feministische Theorien erforscht und die Optimierungsgesellschaft hinterfragt.
In fifteen pastel-colored episodes, a melancholic girl wanders around town looking for a place to sleep. Instead of adapting, she starts considering her depression a political issue.
Das regelmäßige Piepsen der Maschinen. Die Schreie einer Frau während einer Geburt. Antonia Hungerland fragt: Was macht einen Menschen zur Mutter? Verschiedene Eltern kommen zu Wort: Eine junge Alleinerziehende, die ihre ersten Kinder beim Vater ließ. Ein weißes, homosexuelles Paar in einer Dreierbeziehung mit schwarzen Adoptivkindern. Eine Leihmutter, eng befreundet mit der Adoptivfamilie des von ihr ausgetragenen Kindes. Und Hungerlands eigene Mutter. Kaleidoskopartig begibt sich der Film auf eine vielstimmige Entdeckungsreise, die das vermeintlich »natürliche« Mutterbild hinterfragt.
A young filmmaker raises the question: What makes a mother? The movie kaleidoscopically descends on a journey questioning the stereotype »mother« from a variety of voices and perspectives.
21:00 Lost Reactor R: Alexandra Westmeier | 77 min.
Ein unwirklicher Flecken Erde um ein stillgelegtes Kernkraftwerk auf der Halbinsel Krim. Infolge der Katastrophe von Tschernobyl ging der Reaktor nie ans Netz. In einem verfallenen Seitenflügel lebt Olga mit Familie und Tieren in ständiger Sorge vor dem Rauswurf. Vitaly, einstiger Bauleiter des Reaktors, hegt noch sentimentale Gefühle für die verlorene Arbeitsstelle. Und Sergei, von seinem Vater längst abgeschrieben, ist magisch angezogen von diesem dystopisch anmutenden Ort. Eine traumwandlerische Geschichte über Hoffnung, Träume und Durchhaltevermögen an einem Ort, der sich selbst schon aufgegeben hat.
The surreal terrains around a retired nuclear power plant in the Crimea are the scenery for a somnambulistic story about hope, dreams and stamina at a place that has already given up on itself.
Dokfilm mit Debatte/Gespräch: anwesend Filmemacher/In und die brasilianische Historikerin Beatriz G.Mamigonian, Autorin des 2017 publizierten Buches „Africanos Livres”, über die Abschaffung des transatlantischen Sklavenhandels (in Brasilien).
Gilda Brasileiro ist die Tochter einer Jüdin und eines Afro-Brasilianers. Sie lebt in einem Dorf im atlantischen Regenwald, in dem noch ein intaktes Sklavenhaus steht. Doch niemand vor Ort kann oder will sich an die Vergangenheit erinnern. Das kann Gilda nicht akzeptieren.
Da erfährt sie von einem Film-Wettbewerb, der Dorfbewohner aufruft ihre Geschichten zu notieren. Gilda erzählt von einer geheimen Sklavenroute und von ihrem Dorf als illegalem Umschlagplatz im größten Kaffee-Anbaugebiet des 19.Jahrhunderts. Fast eine Million AfrikanerInnen gelangten nach dem Verbot des transatlantischen Sklavenhandels 1831 weiterhin als Sklaven nach Brasilien. Gilda sucht nach Wahrheit und konfrontiert die Nachkommen der Sklavenhändler und Farmbesitzer mit ihrer eigenen Geschichte.
Angesteckt von ihrer Suche finden wir Fotografien von versklavten Männern, Frauen und Kindern auf brasilianischen Kaffee-Plantagen. Die Bilder von Marc Ferrez, einem der wichtigsten Fotografen des 19.Jh., bringen uns eine ferne Zeit irritierend nah in die Gegenwart.
Als selbst der ihm vorstehende Reverend seine, auf die Umweltzerstörung zielende Frage „Glauben sie wirklich, Gott würde seine eigene Schöpfung zerstören?“ mit „Er tat es schon einmal – 40 Tage und 40 Nächte“ beantwortet, weiß auch Ernst Toller, dass es Zeit ist, selbst zu handeln, und nicht auf Gottes Hilfe zu warten. Der Priester, ehemals beim Militär beschäftigt (eine patriotische Familientradition), hat seinen Sohn ebendort verloren, im Irak, und damit auch seine Frau und fast seinen Glauben. Jetzt steht er einer kleinen Kirche, der titel gebenden 250 Jahre alten „First Reformed“ vor, eigentlich ein Museum, kaum Gemeinde, und versucht seine Ängste mit Disziplin, Reflektion und Whisky zu deckeln. Die Zweifel an Gottes Plan mit der Welt erneuert der junge radikale Aktivist Michael, der nicht möchte, dass seine schwangere Frau Mary das Kind in diese Welt bringt, wo es nur Krankheit, Verschmutzung, Chaos und Hass erwartet. Mary suchte Beistand bei Toller, sie ahnte, dass ihr Mann Schlimmes plant. Die Auseinandersetzung mit dem Paar verwirrt und verschärft den Blick des Geistlichen auf sich selbst gleichermaßen und ermöglicht den Gedanken, durch Handeln Schuldgefühle kompensieren zu können. Regisseur Paul Schrader (u.a. als Drehbuchautor verantwortlich für TAXIDRIVER) gibt den klaren Bildern und gradlinigen Dialogen ausreichend Raum, sie angemessen aufnehmen und wertschätzen zu können, während Ethan Hawkes den in sich gekehrten Toller mit minimalen Mitteln zu skizzieren schafft (und auch vielfach ausgezeichnet wurde für dieses Spiel).
„ … ein zutiefst spiritueller Film und ein irrwitzig spannender philosophischer Thriller, der profunde religiöse, moralische und psychologische Fragen stellt.“ Tom Dorow | indiekino
„Der Film bittet uns um einen anderen Blick auf das, was wir zu wissen glauben über Politik, Religion und anderes, was uns beschäftigt, und fragt nach nicht mehr als unserer stillen Aufmerksamkeit.“ A.O. Scott | NY Times
USA 2018, 113 Min., engl. OmU Regie : Paul Schrader Kamera : Alexander Dynan Schnitt : Benjamin Rodriguez Jr. Buch : Paul Schrader Darsteller : Ethan Hawke, Amanda Seyfried, Cedric Kyles
[nbsp] Termine:
Der Lichtbilder-Vortrag von Armin T. Wegner. Der legendäre Augenzeugenbericht von 1919! Gesprochen von Ulrich Noethen DE 2018, 57 Min. Regie: Ursula von Keitz (Am 19.3. um 17.00)
Als Sanitäter im Ersten Weltkrieg wird Armin T. Wegner Augenzeuge des armenischen Genozids. Er sieht den Flüchtlingsstrom der von den Türken in die syrische Wüste getriebenen armenischen Bevölkerung: das Leiden, das Elend, die mörderische Gewalt. In den Jahren 1915 bis 1917 fanden dort bis zu 1,5 Millionen Armenier den Tod.
Trotz des Verbots der türkischen Behörden machte Wegner mehr als 100 Fotos und schmuggelte diese »unter der Leibbinde versteckt über die Grenze«. Unmittelbar nach Kriegsende fasste Wegner seine Erfahrungen als Augenzeuge in einem Vortrag zusammen, den er am 19. März 1919 in der Berliner Urania erstmals hielt.
Anlässlich dieses 100. Jahrestages wird der von Ulrich Noethen neu gesprochene Vortrag veröffentlicht, mit einer Laterna Magica Projektion von Karin Bienek. Erstmals kann der Vortrag – wie einst gehalten – wieder erlebt werden.
Jean Luc Godards BILDBUCH ist eine poetische Montage, die an Texte der klassischen Moderne erinnert, vor allem an T.S. Eliots „The Waste Land“ und Ezra Pounds „Cantos“. Er spricht in vielen Sprachen. In der deutsch untertitelten Original-Fassung, die ich gesehen habe, sind auch die Untertitel nur fragmentarisch, in der deutschen Fassung spricht Godard selbst eine Übersetzung, die aber auch kaum vollständig sein kann, dazu sind zu oft Schichten von Texten übereinander gelegt. In fünf Kapiteln geht es ums Ganze. BILDBUCH wirkt wie ein Testament, ein letzter Aufruf, mindestens zu einem anderen Sehen, vielleicht zur Revolution, vielleicht auch nur zur Traurigkeit. „Wir sind nicht traurig genug um die Welt zu verändern“ heißt es einmal. Am Ende steht die Frage: „Brauchen wir die Revolution?“ Die Antwort: „Als wir jung waren, nährten wir glänzende Hoffnungen“, dann eine Szene aus Max Ophüls Film LEPLAISIR, ein frenetischer Tanz, an dessen Ende ein Galan zusammenbricht. Unter seiner Maske ist ein alter Mann, der am oder im Vergnügen gestorben ist, aber das zeigt Godard nicht mehr, das müssen wir schon wissen. BILDBUCH ist auch eine Kanon-Bildung, so elitär wie revolutionär, nach den Prinzipien der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss: Wir müssen härter arbeiten, mehr wissen als die Faschisten. Kapitel 1: Remakes. Das Bild imitiert die Wirklichkeit, das Bild imitiert das Bild, die Wirklichkeit imitiert die Bilder von Bildern. Kapitel 2: Die Nächte von St. Petersburg. Krieg, während die Herrschenden herrschen und die Beherrschten sterben und töten. Kapitel 3: „wie Blumen in Geleisen/So traurig arm im irren Wind der Reisen“ (Rilke, „Das Stundenbuch“): Eisenbahnen und Kino. Kapitel 4: Der Geist des Gesetzes: Montaignes Idee der Republik als Aufstandsniederschlagung. Aufklärung und Herrschaft. Kapitel 5: Die Zentralregion (Michael Snow, 1971): Ist die Mitte der Welt Arabien? BILDBUCH ist kognitiver Overload, aber Godard weiß, dass man mehr erkennt, als man denkt. (Tom Dorow | indiekino.de)
„Another Day of Life“ basiert auf dem gleichnamigen Buch des legendären polnischen Kriegsreporters Ryszard Kapuściński. Er schildert das Drama des Angolanischen Bürgerkriegs, der 1975 ausbrach und erst 27 Jahre später sein Ende fand. Nachdem Portugal seine Diktatur überwunden hatte, zogen sich die Portugiesen auch aus ihren Kolonien zurück. Kapuściński erlebt das beginnende Chaos, die Confusão und entschließt sich, als einziger europäischer Reporter im Land zu bleiben und den Krieg auf Seiten der marxistischen MPLA zu dokumentieren. Der Krieg in Angola war ein typischer Stellvertreterkrieg. Der Zwang, sich entweder für die USA oder die UDSSR entscheiden zu müssen bedeutete die Radikalisierung der jungen politischen Kräfte des Landes und führte direkt in den Bürgerkrieg. Die reichlich vorhandenen Bodenschätze hielten das Interesse wach, gewaltsam Einfluss auf die künftige Entwicklung zu nehmen. Erst nach 27 Jahren kam es zum Frieden, hunderttausende waren umgebracht worden, Millionen auf der Flucht und die Zerstörungen immens. Der Film erzählt – wie das Buch auch – die Geschichte vom Aufbruch und der Hoffnung auf ein freies Angola. Mit den Mitteln der Animation wird ähnlich wie in ‚Waltz with Bashir‘ eine abstrakte Ebene gewählt, um der Falle des Kriegsfilms zu entgehen.
„Kapuszinski war 1975 der einzige europäische Reporter, der sich in Angola aufhielt. Der Journalist interessierte sich weniger für die politischen und militärischen Entscheidungsträger – ein Treffen mit dem ersten angolanischen Präsidenten Agostinho Neto wird in seinem Buch nur in einem Halbsatz erwähnt, die Unabhängigkeitsfeier ist Kapuszinski kaum einen Absatz wert. Er schrieb über den Alltag der Menschen, die in der von den Portugiesen verlassenen Stadt auf den Krieg warteten, der sich von Norden und Süden näherte, und über die Kämpfer an der Front, die versuchten, mit wenigen Gewehren und unausgebildeten Jugendlichen ihr Land gegen südafrikanische Kompanien mit Hubschraubern und Panzerwagen zu verteidigen.
Kapuszinskis Stärke waren dichte und emotionale Beschreibungen der Lebenssituation der Menschen – auf verlorenem Posten in einer Stadt, in der permanent das Wasserwerk beschossen wurde, und die drohende Einnahme des Elektrizitätswerks das Ende bedeutet hätte.” Tom Dorow | indiekino.de
[nbsp] Credits:
Polen/Spanien/Belgien/Deutschland 2018 ∙ 86 Min., Englisch, Portugiesisch, Polnisch, Spanische OmU
Regie: Raul de la Fuente, Damian Nenow
Buch: Raul de la Fuente, David Weber, Amaia Ram
Leon Schwarzbaum überlebte als Einziger seiner Familie Auschwitz, Buchenwald, Sachsenhausen. Als Jugendlicher spielt er mit seiner ‚BoyGroup‘, den “Jolly Boys”, amerikanischen Swing. Heute lebt der 97-Jährige in Berlin. Erst jetzt, im Alter, entwickelt er die Energie, sich zu erinnern – und vor allem:sich zu äußern. Dies tut er heute mit einer Selbstverständlichkeit und gleichzeitig strikten Höflichkeit, die beeindruckt. Wir begleiten Leon Schwarzbaum zum Landgericht Detmold, wo er im Prozess gegen den SS-Mann Reinhold Hanningzum Nebenkläger wird und als einer der Hauptzeugen auftritt. Wir besuchen seine polnische Heimat Bedzin, und wir fahren gemeinsam nach Auschwitz. Außerdem begleiten wir Leon Schwarzbaum, wenn er im Gefängnis von Zeithain mit Insassen spricht und in der Talk- Sendung „Markus Lanz“ über seine Erfahrungen berichtet- eine filmische Reise durch deutsche Wirklichkeit im Gestern und Heute.
Credits:
DE 2018 105 Min. Regie: Hans-Erich Viet Drehbuch: Hans-Erich Viet Kamera: Thomas Keller, Nina Frey Schnitt: Nina Caspers
Für den dritten Teil seiner Trilogie (nach Rhinland und Oderland) wählt Bernhard Sallmann wieder zeitgenössische märkische Landschaftenund Töne als Echoraum für die sorgsam ausgewählten Texte des Autors. Sein Filmist anregende Herausforderung zur Auseinandersetzung mit Fontane und der Weltdamals und heute.
[nbsp]
Credits:
DE 2018, 79 Min., Regie, Kamera, Schnitt: Bernhard Sallmann
Es ist mehr als ein Motiv, es ist beinahe ein Genre des psychologisch-realistischen Kinos: Das Familienfest, bei dem alte Wunden und schöne Erinnerungen, die sprichwörtlichen Leichen im Keller und die verschütteten Emotionen zum Vorschein kommen. Zu dem Topoi dieses Genres gehören der Anlass, … die „Aufstellung“ der Beteiligten, … und nicht zuletzt der Ort, dem eine gewisse Magie innewohnt. Ein Haus am Meer zum Beispiel …
„Dass der Film ein großes humanistisches Statement für eine Heimat der Menschen ist, ein Appell für universelle Geschwisterlichkeit und eine Geste gegen die Barbarei der Politik, versteht sich bei diesem Team fast von selbst.“ (Strandgut/Georg Seeßlen)
[nbsp] Credits:
FR 2017, 107 Min., frz. OmU, Regie: Robert Guédiguian, mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Jacques Boudet
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