von Roberto Manhães Reis und Viola Scheuerer. Am 3.4. um 20:15
90 min., © 2018 VIROfilm, doc., DCP, Ton 5.1.
Original Portugiesisch mit deutschen UT
www.virofilm.ch
Dokfilm mit Debatte/Gespräch: anwesend Filmemacher/In und die brasilianische Historikerin Beatriz G.Mamigonian, Autorin des 2017 publizierten Buches „Africanos Livres”, über die Abschaffung des transatlantischen Sklavenhandels (in Brasilien).
Gilda Brasileiro ist die Tochter einer Jüdin und eines Afro-Brasilianers. Sie lebt in einem Dorf im atlantischen Regenwald, in dem noch ein intaktes Sklavenhaus steht. Doch niemand vor Ort kann oder will sich an die Vergangenheit erinnern. Das kann Gilda nicht akzeptieren.
Da erfährt sie von einem Film-Wettbewerb, der Dorfbewohner aufruft ihre Geschichten zu notieren. Gilda erzählt von einer geheimen Sklavenroute und von ihrem Dorf als illegalem Umschlagplatz im größten Kaffee-Anbaugebiet des 19.Jahrhunderts. Fast eine Million AfrikanerInnen gelangten nach dem Verbot des transatlantischen Sklavenhandels 1831 weiterhin als Sklaven nach Brasilien. Gilda sucht nach Wahrheit und konfrontiert die Nachkommen der Sklavenhändler und Farmbesitzer mit ihrer eigenen Geschichte.
Angesteckt von ihrer Suche finden wir Fotografien von versklavten Männern, Frauen und Kindern auf brasilianischen Kaffee-Plantagen. Die Bilder von Marc Ferrez, einem der wichtigsten Fotografen des 19.Jh., bringen uns eine ferne Zeit irritierend nah in die Gegenwart.