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A real Pain

A Real Pain

Ein Film von Jesse Eisenberg.

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Allein sitzt Benji (Kieran Culkin) am Flughafen in New York, inmit­ten von hek­ti­schen Reisenden scheint er ein Pol der Ruhe zu sein. Er war­tet auf sei­nen Cousin David (Jesse Eisenberg), der die Idee zu einer Reise in die gemein­sa­me Vergangenheit gehabt hat. Beider Großmutter ist vor kur­zem gestor­ben, ihr Erbe ermög­licht den Cousins, die sich einst Nahe stan­den, aber inzwi­schen nur noch wenig Kontakt haben, eine Reise nach Polen, in das Land ihrer Vorfahren.

Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges konn­te ihre jüdi­sche Großmutter flie­hen, zurück in ihre Heimat reis­te sie nie wie­der. In Warschau schlie­ßen sich die Cousins einer Reisegruppe an, als deren Leiter James (Will Sharpe) fun­giert, ein bri­ti­scher Akademiker, der dem­entspre­chend aka­de­misch über die Orte des Grauens berich­tet, die die Gruppe besucht.

Neben den Cousins nimmt unter ande­rem ein ame­ri­ka­ni­sches Ehepaar an der Reise in die Vergangenheit teil, aber auch ein Mann aus Ruanda, der den dor­ti­gen Genozid über­leb­te und danach zum Judaismus kon­ver­tier­te. Gemeinsam reist die Gruppe durch das gegen­wär­ti­ge Polen, in dem die Spuren der einst gro­ßen jüdi­schen Bevölkerung nur noch schwer zu fin­den sind, besu­chen Monumente und Mahnmale und am Ende auch das Konzentrationslager Majdanek.

Ein klas­si­sches erzäh­le­ri­sches Muster ver­wen­det Jesse Eisenberg für sei­nen zwei­ten Spielfilm, das deut­schen Zuschauern bekannt vor­kom­men mag: Erst vor weni­gen Monaten lief Julia von Heinz „Treasure – Familie ist ein frem­des Land“ im Kino, in dem eben­falls zwei Personen, dort ein Vater-Tochter Gespann, nach Polen rei­sen und sich auf die Spuren der Vergangenheit zu bege­ben. Im Gegensatz zu von Heinz ist Eisenberg aller­dings selbst jüdi­scher Herkunft, hat Verwandte, die dem Holocaust ent­ka­men, eine Großmutter, die aus Polen emigrierte.

Und er hat sich in den letz­ten Jahren, in zum Beispiel im Magazin The New Yorker erschie­ne­nen Texten, als poin­tier­ter, iro­ni­scher Beobachter erwie­sen, der mit unter­schwel­li­gem Humor über exis­ten­zi­el­les und all­zu mensch­li­ches Verhalten schreibt. In sei­nem zwei­ten Film benutzt er nun eine ein­fa­che Road Movie-Struktur, auf deren Weg man den bei­den schein­bar unter­schied­li­chen Cousins nahe kommt.

Besonders Kieran Culkin, der in den letz­ten Jahren vor allem durch die erfolg­rei­che Fernsehserie „Succession“ bekannt gewor­den ist, glänzt dabei als anfangs mit sich im rei­nen wir­ken­der Mann, des­sen Sorgen sich erst nach und nach offen­ba­ren. Anstrengend wirkt die­ser Benji oft, wenn er die Reisegruppe und ihren Leiter kon­fron­tiert, schein­ba­re Wahrheiten in Frage stellt und dadurch der emo­tio­na­len Wahrheit viel näher kommt, als ihr aka­de­mi­scher Reiseleiter. Ganz bei­läu­fig insze­niert Eisenberg die Reise, lässt die Dialoge und Situationen für sich ste­hen und erweist sich gera­de durch die­se Zurückhaltung als genau­er Beobachter einer Konfrontation mit der eige­nen Vergangenheit.

Michael Meyns | programmkino.de

Credits:

US/PL 2024, 90 Min., engl. OmU
Regie: Jesse Eisenberg
Kamera: Michael Dymak
Schnitt: Robert Nassau
mit Jesse Eisenberg, Kieran Culkin, Will Sharpe, Jennifer Grey, Kurt Egyiawan, Liza Sadovy, Daniel Oreskes 

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Juror #2

Juror #2

Ein Film von Clint Eastwood.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Dies ist kein Spoiler: ein smar­ter jun­ger Mann, bei einem Mordprozess zum Geschworenen (genau, #2) ernannt, erkennt bei der Anklageverlesung, dass er für den Tod der Frau, der hier ver­han­delt wird, unwis­sent­lich ver­ant­wort­lich ist. Hat man die­sen Zufall erst mal geschluckt, kann man sich an einem soli­den, ver­zwick­tem und packen­dem Gerichtsthriller erfreu­en.
Justin, des­sen Frau Ally nach einer Risikoschwangerschaft kurz vor der Geburt steht, wird trotz­dem nicht von der Juroren-Pflicht ent­bun­den. Der Angeklagte im zu ver­han­deln­den Fall der toten Kendall Carter ist ihr Freund, bekannt als gewalt­tä­tig, und in den Augen der meis­ten Geschworenen „White Trash“. Justin, der an dem reg­ne­ri­schen Abend mit dem Auto unter­wegs war und, wie er damals glaub­te, ein Reh ange­fah­ren hat­te, erkennt sofort den tra­gi­schen Zusammenhang. Aus erst spä­ter nach­voll­zieh­ba­ren Gründen kann er aber nicht mehr die Wahrheit sagen. So bleibt ihm nur, die von der Schuld des Angeklagten über­zeug­ten Mitgeschworenen, die alle das Ganze schnell hin­ter sich brin­gen und nach Hause wol­len, umzu­stim­men. Das erin­nert natür­lich an Sidney Lumets Die zwölf Geschworenen, vor allem auch an den, heu­ti­gen Gegebenheiten ange­pass­ten, grup­pen­dy­na­mi­schem Prozess, wird aber u.a. durch den Umstand getoppt, dass Justin sich auf einen schma­len Grad begibt – er darf schließ­lich nicht ins Visier gera­ten.
In den her­vor­ra­gend besetz­ten Hauptrollen sehen wir Nicholas Hoult als sei­nen inne­ren Zwiespalt bekämp­fen­den Justin Kemp und Toni Colette als ehr­gei­zi­ge Staatsanwältin mit dem bemer­kens­wer­ten Namen Faith Killebrew. Es ist der ers­te Film, in dem bei­de seit der Nick-Hornby-Verfilmung About a Boy (2001, mit dem gera­de neu auf­er­stan­de­nen Hugh Grant) zusam­men agie­ren. Die Nebenrolle der toten Kendell Carter beset­ze Eastwood übri­gens mit sei­ner Tochter Francesca.
„Dieser Film ist bei wei­tem stär­ker als die bei­den letz­ten, und wenn sich her­aus­stellt, dass es sein letz­ter Film als Regisseur ist, wie gemun­kelt wird, dann tritt er mit einem Knall ab“
Manohla Dargis | New York Times

Credits:

US 2024, 114 Min., engl. OmU
Regie:
Clint Eastwood
Kamera: Yves Bélanger
Schnitt: Joel Cox, David Cox
mit: Nicholas Hoult, Toni Collette, J.K. Simmons, Zoey Deutch, Kiefer Sutherland, Francesca Eastwood, Chris Messina

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Tracing Light – Die Magie des Lichts

Ein Film von Thomas Riedelsheimer. Am 16.1. mit anschlie­ßen­dem Filmgespräch mit Thomas Riedelsheimer.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Jeder glaubt zu wis­sen, was Licht ist“, sagt der Quantenphysiker Daniele Faccio. „Aber dann gräbt man ein biss­chen tie­fer und merkt, dass man kei­ne Ahnung hat.“
Tracing Light – Die Magie des Lichts erkun­det in fas­zi­nie­ren­den Bildern und Begegnungen das wohl bedeu­tends­te aller Naturphänomene. Thomas Riedelsheimer, des­sen Filme Rivers and Tides und Touch The Sound wir lie­ben, blickt dies­mal mehr als dort auch auf eine künst­le­ri­sche Herangehensweise an das Wesen des Lichts, die mit der Forschung zusam­men­geht. So bringt er her­aus­ra­gen­de Wissen- schaftler:innen mit Künstler:innen zusam­men, die mit Licht arbei­ten, und sich fra­gen: Was ist Licht als Material? Wie ver­hält es sich in sei­ner rät­sel­haf­ten Doppelgestalt als Welle und Teilchen? Verändert sich Licht, wenn wir es sehen? In wel­chem Verhältnis ste­hen Licht, Raum und Zeit? Wie prägt unse­re Wahrnehmung des Lichts unser Verständnis der Welt?
Im Zusammenspiel mit sei­nen cha­ris­ma­ti­schen Protagonist:innen und der kon­ge­nia­len Filmmusik von Fred Frith (nb – ab 6.3. als WA im Kino: Step across the Border) und Gabby Fluke-Mogul machen Thomas Riedelsheimers fas­zi­nie­ren­de Bilder das Licht in sei­nen unzäh­li­gen Facetten, Erscheinungen und Formen, in all sei­ner Komplexität erfahr­bar.
„Zwischen den Forscherinnen des Max-Planck-Instituts in Erlangen und der ’Extreme Light Group‚ der Universität Glasgow sowie inter­na­tio­nal renom­mier­ten Künstlerinnen wie Ruth Jarman, Joe Gerhardt, Julie Brook, Johannes Brunner und Raimund Ritz ent­wi­ckelt sich ein intel­lek­tu­ell-poe­ti­sches Pingpong-Spiel. In des­sen Verlauf füh­ren die ver­schie­de­nen Perspektiven auf das Thema Licht auf allen Seiten zu Erkenntnissen, die ohne die­ses metho­di­sche Cross-over kaum ent­stan­den wären: von Laserkraft und Farbpigmenten, von schwar­zen Löchern und schwe­ben­den Skulpturen. In kur­zen Momenten mögen Unkundige sogar eine Vorstellung von den gemein­hin als nicht-dar­stell­bar gel­ten­den Regeln der Quantenphysik bekom­men.“
Luc-Carolin Ziemann | Dok-Leipzig (Eröffnungsfilm 2024)

Credits:

DE/GB 2024, 99 Min., OmU
Regie, Kamera, Schnitt: Thomas Riedelsheimer

Musik: Fred Frith, gab­by flu­ke-mogul

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Die Saat des heiligen Feigenbaums

Ein Film von Mohammad Rasoulof.

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Kurz nach­dem Iman zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht beför­dert wur­de, erstarkt nach Jina Mahsa Aminis Tod die Protestbewegung im Land. Während er mit dem Druck des neu­en Jobs zu kämp­fen hat, enga­gie­ren sich sei­ne Töchter bei den Protesten. Seine Frau Najmeh wie­der­um ver­sucht ver­zwei­felt, die Familie zusam­men­zu­hal­ten.
Regisseur Mohammad Rasoulof hat viel Zeit sei­nes Lebens in Unfreiheit ver­bracht, im Gefängnis, unter Hausarrest oder mit Ausreiseverbot, dazu kommt das Berufsverbot. Umso erstaun­li­cher ist nicht nur, dass er über­haupt noch dreht, und, dass sei­ne Arbeiten immer direk­ter, gewag­ter wur­den. Während „Iron Island“ von 2005 noch als mehr­deu­ti­ge Allegorie erscheint, und „The White Meadows“ (2009) para­bel­haf­te Fantasie ist, geht der auto­bio­gra­fisch gepräg­te „Goodbye“ (2011), schon wesent­lich direk­ter auf die sub­ver­si­ve staat­li­che Repression ein. Der Thriller „Manuscripts don‘t burn“ (2013) ver­klau­su­liert nichts mehr. Die Geschichte über die Geheimdienst-Morde an Schriftstellern hat sogar einen rea­len Hintergrund. In „A Man of inte­gri­ty“ (2017) geht es um Korruption, der Berlinale-Gewinner „There is no Evil“ ver­knüpft vier per­sön­li­che Schicksale mit den poli­ti­schen Gegebenheiten.
Nach Verhängung einer mehr­jäh­ri­gen Haftstrafe und Peitschenhieben konn­te Rasoulof aus dem Iran flie­hen und „Die Saat des hei­li­gen Feigenbaum“ beim Wettbewerb in Cannes per­sön­lich vor­stel­len. Natürlich steht die Familie, die sich auf­grund der poli­ti­schen Entwicklungen ent­zweit, stell­ver­tre­tend für die ira­ni­sche Gesellschaft, aber die Vorkommnisse sind durch­aus real.
,Die Saat des hei­li­gen Feigenbaums‘ wird Deutschland bei den Oscars ver­tre­ten. Die Jury: der Film ist das Psychogramm der auf Gewalt und Paranoia auf­ge­bau­ten Theokratie des Iran. … Ein meis­ter­haft insze­nier­ter und berüh­rend gespiel­ter Film, der Szenen fin­det, die blei­ben. Die bei­den auf­be­geh­ren­den Töchter ste­hen für die muti­gen Frauen des Iran und ihren auf­op­fe­rungs­vol­len Kampf gegen die Patriarchen ihrer Familien wie ihres Staates. Er ist eine her­aus­ra­gen­de Arbeit eines der gro­ßen Regisseure des Weltkinos, der in Deutschland Schutz gefun­den hat vor staat­li­cher Willkür im Iran. Wir sind sehr froh dar­über, Rasoulof sicher in unse­rem Land zu wissen.

Credits:

IR, DE, FR 2024, 168 Min., far­si OmU
Regie: Mohammad Rasoulof
Kamera: Pooyan Aghababaei
Schnitt: Andrew Bird
mit Missagh Zareh, Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki, Niousha Akhshi

Trailer:
The Seed of the Sacred Fig – Trailer OV/d
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All we imagine as light

Ein Film von Payal Kapadia.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Es war der ers­te indi­sche Film seit 30 Jahren, der in den Wettbewerb des Filmfestes in Cannes ein­ge­la­den wur­de. In ihrem Spielfilmdebüt the­ma­ti­siert die Dokumentarfilmerin Payal Kapadia die öko­no­mi­schen Ungleichheiten Indiens und nimmt uns mit in die Megacity Mumbai. Hier gilt ihr Blick drei Frauen, die in einem Krankenhaus arbei­ten. Die zurück­hal­ten­de Pflegerin Prabha lebt in ihrer Arbeit, die sie mit Ruhe und Sorgfalt bewäl­tigt. Der ihr zunächst unbe­kann­te Mann, mit dem sie eine arran­gier­ten Ehe ein­ging, ver­ließ sie kurz nach der Trauung Richtung Deutschland, der Arbeit wegen, und hat sich seit­dem nicht mehr gemel­det. Die Wohnung teilt sie sich des­halb seit eini­ger Zeit mit ihrer jün­ge­ren Kollegin Anu. Die ist leb­haft, risi­ko­freu­dig und frisch ver­liebt, in Shiaz, einen Mann mit der fal­schen Religion. Die Schwierigkeiten mit der Familie und die Gerüchteküche im Krankenhaus sor­gen Anu wenig, wohl aber, dass sie mit dem Geliebten nie und nir­gend­wo allein sein kann. Für Prabha hin­ge­gen schwärmt offen­sicht­lich ein Arzt, für sie aber gilt das Ehegelöbnis. Als die Post aller­dings einen Reiskocher aus Deutschland bei ihr ablie­fert, ohne Absender oder Gruß, fragt sie sich schon, was die­se ers­te Nachricht seit drei Jahren bedeu­ten könn­te – viel­leicht ist es doch eine Art Abfindung, ein Vorbote der Trennung?
Die drit­te Frau ist Parvaty, Köchin im Krankenhaus und Prabhas bes­te Freundin. Ihr droht nach dem Tod des Ehemanns der Verlust der Wohnung, denn er hat ihr kei­ne Papiere hin­ter­las­sen, die die Rechte klä­ren. Prabha ver­sucht ihr zu hel­fen, aber sie sind chan­cen­los. Resigniert ver­lässt Parvaty Mumbai und zieht zurück in ihr Heimatdorf. Dort besu­chen sie Prabha und Anu, und die­se Tage wer­den zu einem ganz beson­de­ren Erlebnis.
Trotz der doku­men­ta­ri­schen Sicht und aller Authentizität wirkt „All we ima­gi­ne as Light“ stets wie unwirk­lich und ver­zau­bert, viel­leicht aber auch nur aus west­li­cher Sicht.

Kino, das im bes­ten Sinne den Blick auf ande­re Welten öff­net“ schreibt programmkino.de dazu. Unzweifelhaft ist jedoch, dass er ganz wun­der­bar eine Entwicklung hin zu weib­li­cher Solidarität und immer mehr Selbstbewusstsein aufzeichnet.

Sehnsüchtig such­te man [im Wettbewerb der 77. Filmfestspiele von Cannes] nach einem Film, der sich auf die Schönheit, die ele­men­ta­re Kraft des Kinos ver­ließ. Und er kam dann auch. „All we ima­gi­ne as Light“ von der indi­schen Regisseurin Payal Kapadia folgt drei Frauen, die als Krankenschwestern und Köchin in einem Krankenhaus in Mumbai arbei­ten. Mit einer ruhi­gen Kamera glei­tet man in drei Leben hin­ein. Zwischen Schichtarbeit, Kochen und Einkaufen geht es um die Dinge des Lebens.
„All we ima­gi­ne as Light“ bekam in Cannes den Großen Preis der Jury, und die­ser berüh­ren­de Film, ein wahr­haf­ti­ger Lichtblick, zeigt, was Kino sein kann: Alles, was wir uns als Licht vor­stel­len.“ Katja Nikodemus | Die Zeit

Wettbewerb Cannes Filmfestival 2024. Mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet.

Credits:

IN, FR, NL, LU 2024, 114 Min., Malayalam, Hindi OmU
Regie: Payal Kapadia
Kamera: Rabadir Das
Schnitt: Clément Pinteaux
mit Kani Kusruti, Divya Prabha, Chhaya Kadam, Hridhu Haroon 

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No Other Land

Ein Film von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Basel Adra, ein jun­ger paläs­ti­nen­si­scher Aktivist aus Masafer Yatta im Westjordanland, kämpft seit sei­ner Kindheit gegen die Vertreibung sei­ner Gemeinschaft durch die israe­li­sche Besatzung. Er doku­men­tiert die schritt­wei­se Auslöschung der Dörfer sei­ner Heimatregion, wo Soldatinnen im Auftrag der israe­li­schen Regierung nach und nach Häuser abrei­ßen und ihre Bewohnerinnen ver­trei­ben. Irgendwann begeg­net er Yuval, einem israe­li­schen Journalisten, der ihn in sei­nen Bemühungen unter­stützt. Eine unwahr­schein­li­che Allianz ent­steht. Die Beziehung der bei­den wird durch die enor­me Ungleichheit zwi­schen ihnen zusätz­lich belas­tet: Basel lebt unter mili­tä­ri­scher Besatzung, Yuval frei und ohne Einschränkungen. Der Film eines paläs­ti­nen­sisch-israe­li­schen Kollektivs vie­rer jun­ger Aktivist*innen ent­stand als Akt des krea­ti­ven Widerstands auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit.
Berlinale Dokumentarfilmpreis 2024

Credits:

PS/NO 2024, 95 Min., Arabisch, Hebräisch, Englisch OmU
Regie & Schnitt: Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor

Kamera: Rachel Szor 

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