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Caught by the Tides

Caught by the Tides

Ein Film von Jia Zhang-Ke.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Caught by the tides ist Jia Zhangkes expe­ri­men­tells­ter Film und einer sei­ner bes­ten. Einerseits ist der Film eine Art Coda, eine Wiederholung oder eine Variation von Asche ist rei­nes Weiss (2019). Caught by the tides beginnt, wie der älte­re Film, 2001 in Datong. In bei­den Filmen sind die Hauptfiguren die Tänzerin Qiaoqiao (Tao Zhao) und der Gangster Guo Bin, der aller­dings in Asche von Fan Liao, in Caught by the tides von Zhubin Li gespielt wird. In bei­den Filmen sind sie ein Paar, dann wer­den sie getrennt, und sie sucht ihn eini­ge Jahre spä­ter. Die Parallelen gehen noch wei­ter, aber Asche ist rei­nes Weiss war noch eine Art Neo-Noir, in Caught by the tides ist die Liebesbeziehung aufs extrems­te redu­ziert. Qiao und Bin reden nicht ein ein­zi­ges Mal mit­ein­an­der. Erst in der aller­letz­ten Szene spricht Qiao ein Wort: „Ha!“. Ihre Beziehung im Film besteht nur aus Gesten.
Dafür ist die rei­ne fil­mi­sche Wucht von Caught by the tides noch grö­ßer. Es gibt drei Episoden: 2001 in der Bergarbeiterstadt Datong in Nordchina, 2006 in Fengjie, einer Stadt im Einzugsgebiet des monu­men­ta­len „Drei Schluchten“-Staudamms, die kom­plett umge­sie­delt wur­de, und 2022 in Zhuhai, Südchina und wie­der zurück in Datong, das sich gewal­tig ver­än­dert hat.
Die „drif­ting gene­ra­ti­on“ nennt Jia die Generation sei­ner Hauptfiguren. In den ers­ten zwan­zig Jahren des Jahrhunderts fand in China ein gewal­ti­ger Wandel statt. In Jias Film spie­gelt sich die­ser Wandel. Caught by the tides ist ein Film, der Treibgut sam­melt, Überreste unter­ge­gan­ge­ner Welten und über Bord gewor­fe­ner Traditionen der Gemeinschaft. Der Film ist aber auch eine Feier des wider­stän­di­gen Unkrauts, der Menschen, die ziel­los durch die­se Welt trei­ben. Einige gehen ver­lo­ren, vie­le Abschiede wer­den genom­men, eini­gen gelingt es, eine neue Art von Gemeinschaft zu fin­den, und sei es, wie Qiaoqiao, in einer Laufgruppe, die sich die Stadt und die Straßen auf ihre Art zu eigen macht.“
Tom Dorow | indiekino

Credits:

Feng liu yi dai
CN 2024, 110 Min., chin. OmU
Regie: Jia Zhang-Ke
Kamera:
Yu Lik-Wai, Eric Gautier
Schnitt: Yang Chao, Lin Xudong, Matthieu Laclau
mit: Zhao Tao, Li Zhubin, Pan Jianlin, Lan Zhou

Trailer:
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Wenn das Licht zerbricht

Wenn das Licht zerbricht

Ein Film von Rúnar Rúnarsson.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Wenn ich mor­gen Abend zurück­kom­me, gibt es kei­ne Heimlichkeiten mehr”, ver­spricht Diddi sei­ner neu­en gro­ßen Liebe Una. Er will die Beziehung mit sei­ner lang­jäh­ri­gen Freundin Klara been­den, aber soweit kommt es nicht. Am nächs­ten Tag explo­diert ein Straßentunnel und Diddi ist unter den Opfern. Im Freundeskreis küm­mert man sich lie­be­voll vor allem um Klara, und Una muss allein mit ihrer unend­li­chen Trauer zurecht kom­men. Dennoch setzt sie sich der Situation aus, trinkt mit den ande­ren auf den Freund. Das Treffen mün­det in eine spon­ta­ne Party mit exzes­si­vem Tanz. Verschiedene Arten zu trau­ern ste­hen neben­ein­an­der, flie­ßen inein­an­der. Klara, die von der kon­ge­nia­len Zusammenarbeit von Una und Diddi bei deren Kunststudium weiß, sucht Unas Nähe. Als bei­de auf­ein­an­der zuge­hen, ist unklar, ob sie von der Tiefe der Verbindung wuss­te, es scheint eher, als ob die Intensität bei­der Trauer sich anzieht. Am Ende des Tages, der Film umspannt 24 Stunden, spricht Klara den nächs­ten Tag an: „Es wird selt­sam sein, mor­gen auf­zu­wa­chen“, über­legt sie, „Weißt du, was du tun wirst?“

Rúnarssons Film ver­zich­tet auf ein ein­fa­ches Melodrama und erforscht statt­des­sen still und mit allen Sinnen die plötz­li­chen Verbindungen, die der Tod zwi­schen den Lebenden her­stellt. Die Zukunft war­tet in der Schwebe; den Tag zu über­ste­hen ist schon Drama genug.“ Variety

Ich mei­ne, alle Geschichten wur­den bereits erzählt. Alle Emotionen wur­den auf die eine oder ande­re Weise im Kino, in ande­ren Künsten oder in der Literatur ver­mit­telt. Aber meis­tens wer­den Trauer und der Effekt eines Verlustes von jeman­dem über einen län­ge­ren Zeitraum dar­ge­stellt. Doch eine gleich­alt­ri­ge Person zu ver­lie­ren, wäh­rend man noch jung ist, ist eine so bru­ta­le Erfahrung, weil in den ers­ten Tagen alle Grenzen zwi­schen den ver­schie­de­nen Emotionen in dei­nem Kopf zu ver­schwim­men begin­nen. In der einen Minute fühlst du dich schwe­re­los, in der nächs­ten Minute weinst du oder hast einen hys­te­ri­schen Lachanfall. … Und manch­mal inter­es­sie­re ich mich ein­fach mehr für die­se Grautöne des Lebens.“ R. Runarsson

Credits:

Ljósbrot
IS/NL/HR FR 2024, 82 Min., islän­di­sche OmU
Regie: Rúnar Rúnarsson
Kamera: Sophia Olsson
Schnitt: Andri Steinn Guðjónsson
mit: Elín Hall, Mikael Kaaber, Katla Njálsdóttir

Trailer:

Im Kino mit deut­schen Untertiteln.

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Achtung Berlin 2025

Das Filmfestival Achtung Berlin!, bei dem wir mitt­ler­wei­le zum sieb­ten Mal Spielort sind, prä­sen­tiert zwar Produktionen aus Berlin und Brandenburg, ist aber nicht an den Ort gebunden.

Nach allen Filmvorstellungen folgt ein Q&A mit dem Filmteam.
Das Programm im fsk:

Sonntag, 6.4.

13:30 Bürglkopf, Lisa Polster, Dokfilm, 78 Min. (Berlin Spotlights)
[Tickets]

Screenshot

Auf dem Tiroler Bürglkopf, in 1.300 Metern Höhe, befin­det sich das gleich­na­mi­ge Rückkehrzentrum, weit abge­le­gen von Zivilisation und Stadt. Menschen im Asylverfahren wer­den dort unter­ge­bracht und sol­len mit Rückkehrberatung, vor allem aber unter dem Druck der Isolation, zur Ausreise aus Österreich bewegt wer­den. Während Urlauber:innen mit hoch­mo­der­nen Gondeln auf die Gipfel beför­dert wer­den, müs­sen die Bewohner des Bürglkopfs drei Stunden Fußweg auf sich neh­men, um vom Lager ins Tal zu gelan­gen. Die Alpenlandschaft wird zum Schauplatz eines Aufeinandertreffens von Geflüchteten, Dorfbewohner:innen und Tourist:innen.

Deutschland, Österreich | 2025 | 78 Min.
Sprache [deutsch], [eng­lisch], [ara­bisch], [dali], [soma­li] UT [deutsch], [eng­lisch]
Berlin-Premiere
Regie, Buch Lisa Polster Kamera Jasmin Schwendinger Schnitt Maira Vazquez Leven

16:00 Wolken über Lützerath, Lukas Reiter, 110 Min., (Wettbewerb Dokumentarfilm)
[Tickets]

In Lützerath ver­läuft für Blinker, Ronni und die Bundestagsabgeordnete Kathrin Henneberger die 1,5 Grad-Grenze. Auf unter­schied­li­che Art kämp­fen sie für den Erhalt des Dorfes im rhei­ni­schen Braunkohlerevier. Während Blinker auf Barrikaden setzt und Ronni sich auf die Medienstrategie der Besetzung kon­zen­triert, ver­sucht die ört­li­che Grünen-Abgeordnete den Protest zu unter­stüt­zen und muss eine schwe­re Niederlage ein­ste­cken, als die Ampelkoalition dem Kohlekompromiss mit RWE zustim­men – der zwar den Ausstieg bis 2030 fest­hält, aber Lützerath dem Konzern opfert. Nach der Räumung blei­ben Bilder der Zerstörung, Erinnerungen und erst lang­sam hei­len­de Wunden.

Deutschland | 2025 | 110 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Lukas Reiter Buch Christoph Hans, Lukas Reiter Recherche Louise Wassermé Kamera Lukas Reiter Schnitt Christoph Hans

18:30 Barbara Morgenstern und die Liebe zur Sache, Sabine Herpich, 109 Min. (Wettbewerb Dokumentarfilm)
[Tickets]


Barbara Morgenstern, Pionierin des lyri­schen Elektro-Pop, arbei­tet an einem neu­en Album. In ihrer Wohnung ent­ste­hen ers­te Texte und Harmonien. Bei den Proben mit ihrer Band feilt sie an Arrangements. Dann sehen wir Aufnahmen der legen­dä­ren Berliner Hansa-Studios, Pressefotos, die Gestaltung des Plattencovers, ein ers­tes Musikvideo, die Tourplanung. Im Hintergrund gibt es Fragen: Wie expe­ri­men­tell darf das Album wer­den, wie poli­tisch soll es sein, in wel­chem Format kann es live prä­sen­tiert wer­den? Am Ende steht Morgenstern auf der Bühne, um das ers­te Mal für ihre Fans die Lieder von ihrem neu­en Album„In ande­rem Licht“ zu spielen.

Deutschland | 2024 | 109 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Sabine Herpich mit Barbara Morgenstern Kamera, Schnitt Sabine Herpich

20:45 Die Farbe der Luft Oliver Moser, Spielfilm, 88 Min.
[Tickets]

An einem Sommertag tref­fen sich die Geschwister Freddy, Luise und Theo, um das Haus ihrer Kindheit aus­zu­räu­men und zu ver­kau­fen. Doch hin­ter ihrer fröh­li­chen Fassade liegt unaus­ge­spro­che­nes Misstrauen. Da stößt Luise auf ein Foto ihrer gro­ßen Liebe Sergei, der vor vie­len Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam. Weil sie sich nicht erin­nern kann, das Bild je auf­ge­nom­men zu haben, ver­sucht sie manisch des­sen Herkunft nach­zu­voll­zie­hen. Schicht um Schicht ent­hüllt sich dabei eine Familiengeschichte über Privilegien und Schuld – und die Geschwister nähern sich end­lich einem Schatten, den sie lan­ge nicht los­ge­wor­den sind.

Deutschland | 2024 | 88 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Oliver Moser Schauspiel Paul Boche, Bea Brocks, Odine Johne, Hannah Schutsch Buch Linda König, Oliver Moser Kamera Malte Siepen Schnitt Isabella Kohl, Oliver Moser


Montag 7.4.

18:30 Spielerinnen, Aysun Bademsoy, 86 Min. (Wettbewerb Dokumentarfilm)
[Tickets]

Eine fil­mi­sche Langzeitbeobachtung tür­ki­scher Fußballspielerinnen in Berlin-Kreuzberg: 30 Jahre nach MÄDCHEN AM BALL nimmt die Regisseurin die nächs­te Generation in den Blick. In Deutschland gebo­ren und auf­ge­wach­sen, fra­gen auch sie sich, ob sie hier wirk­lich ange­nom­men wer­den. Auch ihr Leben scheint von einem kul­tu­rel­len Riss bestimmt. Während wir einer­seits die Welt der Töchter heu­te erle­ben – zwi­schen Instagram, Selbstfindung und fami­liä­rer Verantwortung – zeigt das viel­schich­ti­ge Portrait in Rückbezügen auf die 1990er Jahre auch, wie die älte­re Generation in Erinnerungen an eine Jugend schwelgt, in der das Fußballspiel ihnen Raum für Emanzipation bot.

Deutschland | 2024 | 86 Min.
Sprache [deutsch] [tür­kisch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Aysun Bademsoy mit Arzu Çalkılıç, Türkan Çelik, Nalan Keleş, Nazan Yavaş, Selina Çelik, Duygu Yavaş, Defne Yavaş u.v.a. Kamera Isabelle Casez, Ines Thomsen Schnitt Maja Tennstedt

20:45 Im Haus mei­ner Eltern, Tim Ellrich, 96 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Holles Bruder Sven lebt seit Jahrzehnten in stil­ler Isolation im Elternhaus. Was in ihm vor­geht, bleibt für alle ein Rätsel. Holle hat den Rückzug ihres Bruders nie ganz hin­ge­nom­men, den­noch kon­zen­triert sie sich auf ihre neue Berufung als Geistesheilerin. Doch als ihre Mutter ins Krankenhaus ein­ge­lie­fert wird, wird Holle zuneh­mend mit dem sich ver­schlech­tern­den Zustand ihres Bruders kon­fron­tiert und möch­te ihm hel­fen. Während sich ihre ande­ren Geschwister abwen­den, spürt Holle ein noch viel grö­ße­res Problem auf sich zukommen.

Deutschland | 2025 | 96 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Deutschland-Premiere

Regie, Buch Tim Ellrich Schauspiel Jenny Schily, Ursula Werner, Manfred Zapatka, Jens Brock, Johannes Zeiler, Kirsten Block, Peter Scheider Kamera Konstantin Pape Schnitt Tobias Wilhelmer


Dienstag, 8.4.

18:30 Nulpen, Sorina Gajewski, 75 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Ramona und Nico sind Freundinnen, sie haben gera­de die Schule abge­schlos­sen. Doch anstatt sich Gedanken um ihre Zukunft zu machen, las­sen sie sich lie­ber vom auf­ge­heiz­ten Berliner Sommer trei­ben. Sie hän­gen rum und schie­ßen mit einer Zwille, ein Fenster geht zu Bruch. Als sie den gelieb­ten Vogel des Nachbarn unfrei­wil­lig frei­las­sen, müs­sen sie raus – in eine poli­tisch auf­ge­la­de­ne Welt, auf die sie eigent­lich gar kei­ne Lust haben. Ein Roadtrip zu Fuß durch Berlin beginnt – auf der ziel­lo­sen und halb­her­zi­gen Suche nach dem ent­flo­ge­nen Federvieh und dem klei­nen Bruder, rin­gen die Beiden um ihre Freundschaft, den Glauben an sich selbst und stol­pern uner­war­tet in ande­re hoff­nung geben­de Lebensgeschichten.

Deutschland | 2024 | 75 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie, Buch Sorina Gajewski Schauspiel Bella Lochmann, Pola Geiger, Rio Kirchner Kamera Hannes Schulze Schnitt Raffaello Lupperger

20:45 Rote Sterne überm Feld, Laura Laabs, 133 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Mitten in der ost­deut­schen Provinz wird ein wohl kon­ser­vier­tes Skelett aus dem Moor gezo­gen. Das Dorf fängt an zu spe­ku­lie­ren: Wer könn­te das gewe­sen sein? Ein deser­tier­ter Wehrmachtssoldat? Ein ver­zwei­fel­ter LPGler? Der omi­nö­se 3. Mann vom BND? Wann ist der Mensch ver­sun­ken – und war­um? Die Fälle unge­klär­ten Verschwindens der letz­ten 100 Jahre wer­den auf­ge­rollt und hei­zen die Gerüchteküche an. Tine, die wegen ihres Engagements in einer poli­ti­schen Gruppe gera­de eigent­lich ganz ande­re Sorgen hat, stellt eige­ne Nachforschungen an – bis alle Fäden auf wun­der­sa­me Weise beim Haus ihres Vaters zusammenlaufen.

Deutschland | 2025 | 133 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie, Buch Laura Laabs Schauspiel Hannah Ehrlichmann, Hermann Beyer, Jule Böwe, Andreas Döhler, Camill Jammal, Jenny Schily, Uwe Preuss, Rainer Reiners, Matthi Faust Kamera Carlos Vasquez Schnitt Emma Gräf


Mittwoch, 9.4.

18:30 All We Ever Wanted,  Frédéric Jaeger, 80 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Aus dem sor­gen­frei­en Lifestyle-Urlaub, den Désirée mit ihrem Lover Elias und ihrem bes­ten Freund Sal geplant hat­te, wird ein Selbstfindungstrip in der Wüste. Désirées Mutter dreht ihr den Geldhahn zu und lässt sie aus dem Ferienhaus mit Pool wer­fen. In der kar­gen Landschaft Fuerteventuras bewe­gen sich die drei Freunde wie auf einem lee­ren Feld der Sinnsuche. Sie begeh­ren ein­an­der, for­dern sich her­aus, schlüp­fen in neue Rollen. Es ent­spinnt sich ein Spiel, über dem das alles bestim­men­de Dreieck aus Class, Race und Gender schwebt.

Deutschland | 2024 | 80 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Frédéric Jaeger Buch Frédéric Jaeger, Naomi Bechert Schauspiel Charity Collin, Mehmet Sözer, Michael Ifeandu, Tommaso Marinaro Kamera Maximilian Andereya Schnitt Maja Tennstedt

20:45 Ungeduld des Herzens Lauro Cress, 104 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Issac, Bundeswehrsoldat, genießt den Ausgang auf der Bowlingbahn. Ein betrun­ke­ner Versuch, bei Ilona zu lan­den, endet in einer fol­gen­rei­chen Episode: Als er ihre Schwester Edith zum Bowlen auf­for­dert, sackt die­se zu Boden und er stellt fest, dass Edith gelähmt ist. Es folgt ein Handgemenge mit ande­ren Gästen. Beschämt beschließt Isaac, am nächs­ten Tag das Bild, das die bei­den Schwestern von ihm gewon­nen haben, zu kor­ri­gie­ren. Zwischen ihm und Edith ent­wi­ckelt sich eine uner­war­te­te Freundschaft. Als Edith sich in ihn ver­liebt und Issac, im Glauben, sie hei­len zu kön­nen, immer ver­zwei­fel­ter nach Sinn und Anerkennung sucht, nimmt das Unglück sei­nen Lauf.

Deutschland | 2025 | 104 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Lauro Cress Buch Lauro Cress, Florian Plumeyer Schauspiel Giulio Brizzi, Ladina von Frisching, Thomas Loibl, Livia Matthes, Jan Fassbender, Sira Faal, Ludwig Blochberger Kamera Jan David Gunther Schnitt Ilya Gavrilenkov 


Julie bleibt still

Julie bleibt still

Ein Film von Leonardo van Dijl.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Julie gilt als eines der größ­ten Nachwuchstalente des bel­gi­schen Tennisverbands. Als ihr Trainer Jérémy wegen frag­wür­di­ger Arbeitsmethoden sus­pen­diert wird, gerät Julies Welt ins Wanken. Eine Untersuchung wird ein­ge­lei­tet, und alle Spielerinnen der Tennisschule sol­len aus­sa­gen. Doch Julie bleibt still.

Je mehr Menschen um sie her­um die Stimmen erhe­ben, des­to grö­ßer wird der Druck auf sie. Julie sieht sich mit star­ren Machtstrukturen und ihrer eige­nen Ohnmacht kon­fron­tiert. In der Stille wächst die Frage, wie sie ihre eige­ne Stärke fin­den kann in einer Welt, die ihr bis­lang die Regeln dik­tiert hat.

Leonardo Van Dijls fes­seln­des Regiedebüt erzählt ein­dring­lich von Fremdbestimmung, Machtmissbrauch und den lei­sen, aber tief­grei­fen­den Prozessen weib­li­cher Selbstfindung. „Julie bleibt still“ fei­er­te Weltpremiere im Rahmen der Semaine de la Critique beim Filmfestival von Cannes, wo der Film zwei Preise gewann.

Credits:

Julie Keeps Quiet
BE/SE 2024, 100 Min., Niederländisch-fran­zö­si­sche OmU
Regie: Leonardo van Dijl
Kamera: Nicolas Karakatsanis
Schnitt: Bert Jacobs
mit: Tessa Van den Broeck, Grace Biot, Alyssa Lorette, Ruth Becquart, Koen De Bouw,
Pierre Gervais, Claire Bodson und Laurent Caron

Trailer:
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Toxic

Ein Film von Saulė Bliuvaitė.

[Credits] [Tickets & Termine]] [Trailer]

Die jugend­li­che Marija ver­bringt den Sommer bei ihrer Großmutter in einem Industriegebiet im Hinterland Litauens. Aufgrund ihres Gehfehlers wird sie schnell gemobbt und gerät in eine Prügelei mit der gleich­alt­ri­gen Kristina, die – wie vie­le ande­re Mädchen in die­ser abge­häng­ten Gegend – eine Modelschule besucht. Bald schließt sich auch Marija der kult­ähn­li­chen Institution an. Mit der Aussicht auf eine Karriere in der Modebranche wer­den hier Gefühle von Selbsthass nor­ma­li­siert und Essstörungen sind an der Tagesordnung. Während sich eine inti­me Freundschaft zwi­schen Marija und Kristina ent­wi­ckelt, gera­ten die Mädchen in eine sich immer schnel­ler dre­hen­de Spirale, in der sie ihre Körper auf extre­me Weise missbrauchen.

Beruhend auf eige­nen Erfahrungen offen­bart Regisseurin Saulė Bliuvaitė die toxi­schen Strukturen einer aus­beu­te­ri­schen, patri­ar­cha­len Gesellschaft, mit der vie­le jun­ge Frauen zu kämp­fen haben. Der weib­li­che Körper wird zur Währung, zum mani­pu­lier­ba­ren Objekt – oder viel­leicht doch zum letz­ten Fluchtweg aus einer chan­cen­lo­sen Situation? TOXIC ist von einer inti­men Emotionalität geprägt und bezieht sei­ne Faszination aus dem Gegensatz zwi­schen der Hässlichkeit eines tris­ten Alltags und der Schönheit ech­ter Menschlichkeit und Zuneigung.

(Wichtiger Hinweis: Dieser Film behan­delt Themen im Zusammenhang mit Essstörungen und Körperbildproblemen und beinhal­tet Darstellungen von Anorexie, Bulimie und Binge-Eating. Diese Inhalte könn­ten für Menschen mit einer Essstörung oder einer ent­spre­chen­den Vergangenheit belas­tend sein.
Beratungsstellen fin­den: www.bundesfachverbandessstoerungen.de / www.bzga-essstoerungen.de
Anonyme und kos­ten­freie Onlineberatung: www.ANAD-dialog.de
Hinweis in Kooperation mit ANAD-dia­log erstellt.)

Credits:

Akiplėša
LT 2024, 99 Min., Litauische OmU
Regie: Saulė Bliuvaitė

Kamera: Vytautas Katkus
Schnitt: Ignė Narbutaitė
mit: Ieva Rupeikaitė, Vesta Matulytė, Giedrius Savickas, Vilma Raubaitė, Eglė Gabrėnaitė 

Trailer:
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Klandestin

Ein Film von Angelina Maccarone.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Eine Mischung aus Polit-Thriller und Drama im Schatten der Frankfurter Hochfinanz-Skyline – in Angelina Maccarones fünf­ten Kinofilm tref­fen dort für eine kur­ze Zeit vier Personen schick­sals­haft auf­ein­an­der. Die Eltern der jun­gen Juristin Amina stam­men aus Marokko, des­halb gilt es für die kon­ser­va­ti­ve Europapolitikerin Mathilda als cle­ve­rer Schachzug, sie als per­sön­li­che Assistentin zu gewin­nen. Mathildas guter Freund aus Jugendtagen, der Brite Richard, hat lan­ge in Marokko gelebt. Jetzt kommt er zurück und braucht für Malik, einen von ihm ille­gal ein­ge­schleus­ten Schützling, ein siche­res Versteck, und fragt aus­ge­rech­net die Politikerin um Hilfe für ein Visum und Unterkunft. Ihrem eige­nen poli­ti­schen Credo wider­spre­chend wil­ligt sie ein, und beauf­tragt Amina, auf den jun­gen Mann in ihrer Wohnung auf­zu­pas­sen. Doch Malik, der von einem bes­se­ren Leben in Europa träumt, will sich nicht ein­sper­ren las­sen. Konsequent erzählt der Film aus den vier Perspektiven, wodurch sich nach und nach erst das gan­ze Bild ergibt.
„Die Perspektiven bün­deln sich zu einem kalei­do­skop­ar­ti­gen Porträt der gegen­wär­ti­gen, von wach­sendem gegen­sei­ti­gen Misstrauen gekenn­zeich­ne­ten Gesellschaft. Dabei ent­hält sich Angelina Maccarone jeg­li­cher Wertung. Sie zeigt die Bilder, ohne zu sym­pa­thi­sie­ren oder Partei zu ergrei­fen. Und Gewissheiten lässt sie eben­falls nicht zu. Wer sich anfangs ein Urteil über eine der Per­sonen gebil­det hat, wird es irgend­wann revi­die­ren müs­sen. Ganz wie im wirk­li­chen Leben sind die Dinge meist nicht so, wie sie zu sein schei­nen…. Angelina Maccarone hat sich mit „Klandestin“ zudem auf die Spuren Claude Chabrols bege­ben. Sie hat eine Polit-Thriller-Handlung mit poli­ti­scher Analyse und bei­ßen­der Gesellschaftskritik ver­knüpft, ohne dabei die intel­li­gen­te Unterhaltung des Publikums zu ver­nach­läs­si­gen.“ Gaby Sikorski | Programmkino.de

Credits:

DE 2024, 124 Min., Deutsch, Englisch, Arabisch OmU
Regie: Angelina Maccarone

Kamera: Florian Foest
Schnitt: Gergana Voigt
mit: Habib Adda, Lambert Wilson, Barbara Sukowa, Banafshe Hourmazdi, Katharina Schüttler 

Trailer:
Klandestin | Trailer [HD]
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Im Haus meiner Eltern

Ein Film von Tim Ellrich. Am 12.4. mit anschlie­ßen­dem Filmgespräch.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Vor ein paar Jahren hat­ten wir die Freude, den viel­fach aus­ge­zeich­ne­ten Dokumentarfilm Mein Vietnam von Thi Hien Mai und Tim Ellrich inner­halb unse­rer Reihe „Dok-Termin“ vor­stel­len zu dür­fen, einen sehr per­sön­li­cher Einblick in das Leben der Eltern der Regisseurin. In sei­nem Spielfilm-Debüt schil­dert Ko- Regisseur Tim Ellrich jetzt eben­falls eine Geschichte aus sei­ner nächs­ten Familie. Holle, eso­te­ri­sche Therapeutin, Tochter und Schwester, muss sich als ein­zi­ge um ihren Bruder Sven küm­mern, bei dem vor vie­len Jahren Schizophrenie dia­gnos­ti­ziert wur­de. Er ver­wei­ger­te jede Behandlung und lebt seit­her zurück­ge­zo­gen auf dem Dachboden im Haus der Eltern, die sich all­mäh­lich, mit zuneh­men­dem Alter, von ihm über­for­dert füh­len. Als ihre Mutter ins Krankenhaus kommt, ver­bringt Holle immer mehr Zeit mit Sven und beim Vater, und ver­nach­läs­sigt ihre eige­ne Beziehung dabei sträf­lich.
»Die mar­kan­te for­ma­le Gestaltung von Im Haus mei­ner Eltern schiebt der all­zu direk­ten Deutung als auto­bio­gra­fi­sche Nabelschau einen Riegel vor. Mit Schwarz-weiß-Bildern und einem schma­len Bildformat ver­leiht Ellrich der Geschichte einen uni­ver­sel­len Charakter. … Das ein­drucks­volls­te Element des stil­len Dramas ist die Darstellung des psy­chisch erkrank­ten Sven. Fernab kli­schee­haf­ter Darstellungen von Schizophrenie zeigt Ellrich die Erkrankung als Rückzug ins Innere, womit eine Auflösung für die ande­ren ver­bun­den ist.“ Christian Horn | FilmDienst
Das gran­di­os gespiel­te und stren­gem schwarz-weiß gehal­te­ne Familiendrama wur­de in IFF Rotterdam mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.

Credits:

DE 2025, 95 Min,
Regie: Tim Ellrich
Kamera: Konstantin Pape
Schnitt: Tobias Wilhelmer
mit: Jenny Schily, Ursula Werner, Manfred Zapatka und Jens Brock 

Trailer:
Im Haus mei­ner Eltern – trai­ler | IFFR 2025
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Simón de la montaña

Ein Film von Federico Luis.

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Simóns Verhältnis zu sei­ner Mutter ist schon län­ger schwie­rig. Wirklich zu Hause fühlt er sich nur bei Pehuén und den ande­ren an der Schule für Menschen mit kör­per­li­chen und geis­ti­gen Behinderungen. Dort hat er das Gefühl, er selbst sein zu dür­fen, auch wenn er anders ist als alle anderen.

In lose ver­bun­de­nen Vignetten tau­chen wir in das Leben einer Gruppe ver­hal­ten­so­ri­gi­nel­ler Jugendlicher ein. Unser Titelheld fühlt sich vor allem an der Seite von Pehuén und Colo wohl (wie die ande­ren kogni­tiv Eingeschränkten von Laien gespielt) – ein­mal, als die bei­den Sex haben, steht er sogar für sie Schmiere. Doch irgend­wann fragt sich, was Simón an die­ser Schule eigent­lich ver­lo­ren hat und war­um er sich hier zuge­hö­rig fühlt. Luis’ unge­wöhn­li­ches Drama stellt unse­re Wahrnehmung von Menschen, die wir als „anders“ qua­li­fi­zie­ren, auf die Probe. Sein Plädoyer lässt vie­les offen, aber kei­nen Zweifel: Verbundenheit kann nur durch Offenheit ent­ste­hen. (Roman Scheiber)

Credits:

Argentinien, Uruguay, Chile 2024, 97 Min., span. OmU
Regie: Federico Luis
Kamera: Marcos Hastrup
Schnitt: Tomás Murphy, Andrés Medina
mit: Lorenzo Ferro, Pehuén Pedre, Kiara Supini, Laura Nevole, Agustín Toscano, Camila Hirane

Trailer:
Simón de la Montana ab 27.03.25 im Kino
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Oslo Stories: Sehnsucht

Ein Film von Dag Johan Haugerud.

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Am stärks­ten im Fokus steht das freund­li­che Verwischen von Grenzen zwi­schen den Identitäten und Orientierungen im Film Sehnsucht / Sex. Es ist zugleich der lus­tigs­te Teil der Trilogie. Der Film star­tet mit Aufnahmen vom Osloer Umland: Auffahrtstraßen, Industriegebiet, im Gemeindeschwimmbad zie­hen Menschen ihre Bahnen. Dann beginnt ein namen­lo­ser Mann , Schornsteinfeger, Familienvater, Mitte vier­zig, von sei­nem ver­wir­ren­den Traum zu erzäh­len – ein­fach so, beim Mittagessen im Pausenraum.
David Bowie und er, erzählt der Mann, sei­en sich in sei­nem Traum in einer Toilette begeg­net, und Bowie hät­te ihn gemus­tert, als wäre er, der Schornsteinfeger, eine Frau. Die Blicke sei­en nicht abwer­tend gewe­sen, ein­fach nur anders. Nein, eigent­lich sogar ange­nehm.
Sein bes­ter Freund, eben­falls Schornsteinfeger, Familienvater, Mitte vier­zig, hört ihm auf­merk­sam und ver­ständ­nis­voll zu. Dann erzählt er, wie ihm jüngst ein Klient nach geta­ner Arbeit Zeichen gege­ben habe, an ihm inter­es­siert zu sein. Erst habe er gezö­gert, dann hät­ten sie Sex gehabt. »Wie er mich ange­se­hen hat, das habe ich noch nie erlebt«, sagt der Freund. »Als hät­te er Lust auf mich. Regelrecht scham­los.«
Später erzählt der Freund auch sei­ner Ehefrau von dem Sex. Sein Argument: Gerade weil es mit einem Mann gewe­sen sei und er ganz offen dar­über spre­che, habe er sie nicht betro­gen. Doch das sieht die Ehefrau ganz anders….“
Hannah Pilarczyk | Der Spiegel
Und natür­lich besteht auch hier viel Gesprächsbedarf.

Credits:

OT: Sex
DE 2023, 90 Min., norw. OmU
Regie: Dag Johan Haugerud
Kamera: Cecilie Semec
Schnitt: Jens Christian Fodstad
mit: Jan Gunnar Røise, Thorbjørn Harr, Siri Forberg, Birgitte Larsen

Trailer:
Sex Trailer | OIFF 2024
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Oslo Stories: Träume

Ein Film von Dag Johan Haugerud.

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Nach Oslo-Stories: Liebe, die­sem Filmjuwel, dass sich bis­her viel zu vie­le haben ent­ge­hen las­sen, kommt hier schon der nächs­te Teil von Dag Johan Haugeruds Oslo-Trilogie ins Kino, und er bringt wert­vol­les Gepäck mit – den Goldenen Bären der letz­ten Berlinale. Die Tradition des Festivals, expli­zit poli­tisch zu lesen­de Filme aus­zu­zeich­nen, wur­de dies­mal unter­bro­chen. Träume ist des­we­gen nicht min­der auf­re­gend.
Die 17-jäh­ri­ge Johanne ver­liebt sich Hals über Kopf in ihre neue Lehrerin. Im spä­te­ren Verlangen, die­se wich­ti­ge Zeit für sich fest­zu­hal­ten, ver­packt sie die Erlebnisse in eine Erzählung. Als erst ihre Mutter, und spä­ter auch ihre Großmutter, eine bekann­te Dichterin, den Text lesen, ist die Aufregung groß. Bewunderung und Stolz, Sorge und sogar Konkurrenzangst wech­seln sich ab, und zwi­schen den Frauen drei­er Generationen gibt es viel Gesprächsbedarf.
Träume ist einer­seits ein sehr ein­fa­cher Film, der eine klei­ne Geschichte ohne dra­ma­ti­sche Wendungen erzählt. Andererseits ist Träume ein sehr kom­ple­xer Film, der auf meh­re­ren klug ver­schach­tel­ten Ebenen dar­über nach­denkt, wie Texte, die Realität, die sie beschrei­ben, und die Menschen, die sie ver­fas­sen oder rezi­pie­ren, mit­ein­an­der ver­bun­den sind, und wie ihre Bedeutungen einer per­ma­nen­ten Veränderung unter­wor­fen sind – je nach­dem wer was wann war­um wo sagt oder hört, oder auch ver­schweigt. Und schließ­lich ist Träume ein sehr freund­li­cher, tröst­li­cher Film, der von Wandelbarkeit erzählt. Wo die meis­ten Filme ver­su­chen, eine mehr­deu­ti­ge und unor­dent­li­che Realität in eine sinn­haf­te Geschichte zu ver­wan­deln, unter­nimmt Träume das Gegenteil. Jede Szene, jede Person, jede Form des Diskurses fügt der Welt, die Träume abbil­det, eine neue Facette hin­zu, macht sie grö­ßer, offe­ner, viel­fäl­ti­ger. Für mich hät­te Träume ein­fach immer wei­ter gehen kön­nen.“ Hendrike Bake | indiekino

Die drei „Oslo-Stories“ bil­den eine ein­zig­ar­ti­ge Filmtrilogie. Liebe (Venedig Wettbewerb 2024), Träume (Berlinale Goldener Bär 2025) und Sehnsucht / Sex (Berlinale Panorama 2024) sind drei jeweils eigen­stän­di­ge Filme mit neu­en Figuren und einer unab­hän­gi­gen Geschichte, und jeder ist ein Ereignis. Getrennt von­ein­an­der wer­fen sie jeweils einen neu­en Blick auf die Dinge, die unser Leben bestim­men. Erzählen von Liebe, Sehnsucht und Träumen, hin­ter­fra­gen Identität, Gender und Sexualität, ent­wer­fen mit fas­zi­nie­ren­den Charakteren und klu­gen Dialogen gewitzt und nah­bar Utopien, wie wir auch zusam­men­le­ben könn­ten. Und Oslo sehen wir aus der Perspektive der Protagonisten: inner­städ­tisch bei Träume, hoch auf den Dächern bei Sehnsucht / Sex und in Liebe wird stän­dig der Oslofjord mit der Fähre überquert.

Goldener Bär – Berlinale 2025

Credits:

NO 2024, 110 Min., nor­we­gi­sche OmU
Regie: Dag Johan Haugerud

Kamera: Cecilie Semec
Schnitt: Jens Christian Fodstad
mit: Ella Øverbye, Selome Emnetu, Ane Dahl Torp, Anne Marit Jacobsen

Trailer:
DREAMS (SEX LOVE) International Trailer

Im Kino mit deut­schen Untertiteln.

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