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Milchkrieg in Dalsmynni

Ein Film von Grímur Hákonarson.

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In der klei­nen bäu­er­li­chen Gemeinde Dalsmynni im Nordwesten Islands war die Gründung einer Kooperative ein­mal eine Frage des Schutzes und des Überlebens. Inzwischen aber kau­fen vie­le Mitglieder ver­bo­te­ner­wei­se bil­li­ges Futter fremd ein, um nur ansatz­wei­se wirt­schaft­lich arbei­ten zu kön­nen. Als Gegenmaßnahme setzt die Verwaltung Spitzel auf die Abweichler an. Milchbauer Reynir, der immer ein gro­ßer Verteidiger des Kooperativen-Gedankens und des gemein­sa­men Handelns war, hat auch gro­ße Rückstände und kann dadurch genö­tigt wer­den, sei­ne Genossen zu beob­ach­ten und zu ver­ra­ten. Dies sickert durch, kurz dar­auf ver­un­glückt Reynir töd­lich. War es ein Unfall, oder lenk­te er den Laster aus Verzweiflung absicht­lich in die Tiefe? Für sei­ne Frau Inga steht bald fest: die mafiö­sen Methoden der Funktionäre sind schuld.
Inga kam einst der Liebe wegen nach Dalsmynni. Jetzt steht sie allein da, mit einem Haufen Schulden bei der Kooperative und einem 24-Stunden-Job. In ihre Trauer mischen sich Hilflosigkeit und Wut. Gespräche zur Lösung des Einkauf-Konfliktes sind müßig, also geht Inga lang­sam in Angriffsstellung: sie setzt sich per­sön­lich und durch Netzwerke medi­en­wirk­sam für die Gründung einer Unterkooperartive der Milchbauern mit eige­nen Befugnissen ein. Die Funktionäre aber wol­len nichts ändern. Für sie steht das gro­ße Ganze auf dem Spiel, und so sie set­zen die reni­ten­te Bäuerin mas­siv unter Druck. Regisseur Grímur Hákonarson (Sture Böcke) liebt es, auf dem Land zu fil­men und auch die Bevölkerung dort mit ein­zu­be­zie­hen. Zusammen mit der kar­gen Umgebung und beson­ne­nen Kameraarbeit ent­wi­ckelt sich so eine ange­neh­me Natürlichkeit, trotz bri­san­ter Themen weit ent­fernt von Spektakel oder Pathos. Hochaktuell ist das Thema schon: wo ver­läuft die Grenze zwi­schen Machtmissbrauch und Schutz, und bedeu­tet eine Kooperative schon Protektionismus, und ist eine Aufweichung gleich das Ende des Solidarsystems? Der Film stellt sich ein­deu­tig auf die Seite der rebel­li­schen Inga, lie­fert aber genü­gend Stoff für Diskussionen.

… ein sozi­al­rea­lis­ti­scher Film über das Leben im Nordwesten Islands, über die Frage, wie viel Gemeinschaft und Abschottung nach außen gut ist. Dabei setzt er nicht auf schrä­ge oder skur­ri­le Charaktere, son­dern auf die Stärke sei­nes Drehbuchs und sei­ner Inszenierung.“ kino-zeit.de

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Credits:

The County
IS/DK/DE/FR 2019, 90 Min., isl. OmU

Regie: Grímur Hákonarson
Kamera: Mart Taniel
Schnitt: Kristján Loðmfjörð
mit: Arndís Hrönn Egilsdóttir, Hinrik Ólafsson, Sigurður Sigurjónsson, Hannes Óli Ágústsson, Ragnhildur Gísladóttir

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Little Joe

Ein Film von Jessica Hausner.

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Eine bestechen­de Idee, und ihre kon­ge­nia­le Umsetzung: eine klei­ne, strub­be­li­ge Pflanze, die so gen-mani­pu­liert wur­de, dass sie Menschen glück­lich macht, kämpft mit allen ihr zur Verfügung ste­hen­den Mitteln um das Überleben ihrer Art, und geht dabei auch über Leichen.
Alice, Biologin und füh­ren­de Entwicklerin und anfangs glü­hen­de Verteidigerin die­ses geplan­ten Verkauf-Hits, reimt sich die bedroh­li­chen Veränderungen in ihrer Umgebung so zusam­men. Sie hat einen Prototyp der pur­pur­ro­ten Blume mit nach Hause genom­men, sie „Little Joe“ genannt und ihrem Sohn Joe anver­traut, der sich rüh­rend um sie küm­mert. Jetzt ver­wei­gert der sich aber der Mutter immer mehr. Und was hat das beun­ru­hi­gen­de Verhalten des Hundes der Kollegin her­vor­ge­ru­fen? Und war­um will plötz­lich nie­mand im Labor eine Gefahr erken­nen? Es scheint Alice, als wen­de sich nicht nur Joe, son­dern auch ihre eige­ne Züchtung gegen sie. Aber ist wirk­lich die klei­ne Blume für all das ver­ant­wort­lich? Oder ist es nur ihre Projektion? Joe ist schließ­lich in der Pubertät und Bellas Hund könn­te alters­ver­wirrt sein.
In die­se moder­ne Body-Snatcher-Version kann viel hin­ein­in­ter­pre­tiert wer­den. Ebenso aber kön­nen die gesell­schaft­li­chen Fragen, die auf­ge­wor­fen wer­den, uns beun­ru­hi­gen. Jessica Hausner beob­ach­tet scharf, lässt Lücken zu und ver­sorgt uns oben­drein noch mit etwas schwar­zem Humor. Mit ihrer uni­chro­men und kom­ple­men­tä­ren Farbgebung, bril­li­an­ter Künstlichkeit und der unge­wöhn­li­chen, aber unauf­dring­li­chen Tonbegleitung macht uns die Regisseurin in ihrem ers­ten eng­lisch­spra­chi­gen Film vor, wie anspre­chend Unbehagen dar­ge­stellt wer­den kann.

Wie alle Filme von Hausner birgt des­halb auch Little Joe im Kern ein höchst iro­ni­sches Anliegen. Es geht nicht um die Frage, wer Menschen mani­pu­liert, son­dern viel­mehr dar­um, was uns am ande­ren unver­traut ist. Das Pflänzchen wur­de gezüch­tet, um sei­ne Besitzer durch das „Mutterhormon“ Oxytocin glück­li­cher zu machen. Nun wird es zum Statthalter eines Befremdens, das auch den eige­nen Egoismus ent­larvt.“ Dominik Kamalzadeh | Der Standard

 

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Credits:

AT/GB/DE 2019, 109 Min., engl. OmU
Regie: Jessica Hausner
Kamera: Martin Gschlacht
Schnitt: Karina Ressler
mit: Emily Beecham, Ben Wishaw, Kerry Fox

Termine:

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Trailer:

LITTLE JOE (Official Trailer, Englisch/Deutsch, Französisch)

 

Una Primavera

Ein Film von Valentina Primavera.

[Credits]  [Trailer]

Nach der letz­ten Episode von häus­li­cher Gewalt beschließt Fiorella nach 40 Jahre Ehe ihren Mann zu ver­las­sen. Mit 58 Jahren reicht sie die Scheidung ein, und macht sich auf den Weg sich selbst und ihre Freiheit zu finden.

Ihre Tochter Valentina beglei­tet sie mit ihrer Kamera auf die­ser kom­ple­xen Reise, die sie zuerst nach Berlin und dann wie­der nach Italien zurück­führt. Sie doku­men­tiert mit scho­nungs­los ehr­li­che Blick den Versuch Fiorellas, sich end­lich von ihrem Mann zu tren­nen und ein Leben für sich allei­ne auf­zu­bau­en – was nicht von allen ver­stan­den wird. So kon­fron­tiert die­se Entdeckungsreise nicht nur Fiorella und ihre Tochter mit ihren eige­nen Wünschen, Hoffnungen und Grenzen, son­dern auch mit den patri­ar­cha­len Strukturen ihrer Familie und ihrer Umwelt.

Ich habe zu fil­men begon­nen, um einen Moment des Mutes festzuhalten,
als ein Zeichen mei­ner Bewunderung und Dankbarkeit”
Valentina Primavera

Die Kamera ist ein gna­den­lo­ser Apparat. Ihre Gnadenlosigkeit auszuhalten–darin liegt diephy­si­sche Kraft
und Anstrengung die­ses Films.“ (Lukas Stern – DOK Leipzig)

Ein roher und sehr klu­ger Film über Mütter, Familien und Väter und die Frage
was es bedeu­tet eine Tochter zu sein.” (Jan Sebening DOK Fest München)

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Credits:

AT/IT/DE 2018, 80 Min., ital. OmU
Regie & Kamera: Valentina Primavera
Schnitt: Federico Neri

Termine:

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Gundermann Revier

Ein Film von Grit Lemke . Am 13. + 14.12. im fsk.

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Meine Schaukel steht in einem ver­wun­sche­nen Garten, gleich hin­ter dem Bahndamm. Wenn ich beim Schaukeln ganz oben bin, sehe ich die Züge, die Tag und Nacht quiet­schen und schwar­zen Staub hin­ter­las­sen. Sie kom­men aus den rie­si­gen Löchern, die zwi­schen unse­ren Dörfern klaf­fen. Als Kind den­ke ich, die gan­ze Welt sieht so aus. Löcher mit Dörfern dazwi­schen, in der Mitte mei­ne Schaukel. Und die Züge. Es sind Kohlezüge.“

Gerhard Gundermann (1955–1998), Liedermacher, Poet und Baggerfahrer im Braunkohletagebau in der Lausitz. In die­ser Region ver­dich­ten sich glo­ba­le Problemstellungen auf loka­ler Ebene wie in einem Brennglas – vom Strukturwandel bis hin zur Klimakrise. Größtenteils unver­öf­fent­lich­te Archivaufnahmen und Gundermanns Lieder gehen dabei einen Dialog ein mit Beobachtungen und Gesprächen in des­sen „Revier“, beglei­tet von der Voice-Over-Stimme der Regisseurin, die nicht min­der im Kohlegebiet ver­wur­zelt ist. Heimat und deren Zerstörung durch den Tagebau, uto­pi­sche Gedanken und die Frage nach der indi­vi­du­el­len Verantwortung durch­zie­hen die Songs eben­so wie die Folgen für Erwerbsarbeit und Umwelt am Ende des Industriezeitalters. Und sie sind heu­te aktu­el­ler denn je: „Wo mei­ne Schaukel stand und spä­ter dein Bagger, ist jetzt ein See.“

Frederik Lang

Credits:

DE 2019, 98 Min.
Regie: Grit Lemke
Kamera: Uwe Mann
Schnitt: Sven Kulik

Termine:

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GUNDERMANN REVIER – Trailer from Gregor Streiber on Vimeo.

Madame

Ein Film von Stéphane Riethauser .

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Madame – das ist Caroline, die Grossmutter von Stéphane Riethauser. Eine alte Dame, die ab den ers­ten Aufnahmen ahnen lässt, dass sich hin­ter ihrer koket­ten Frisur und den bour­geoi­sen Manieren eine sel­te­ne Charakterstärke ver­birgt. Im Mittelpunkt des Films steht ihre Beziehung: Ein dop­pel­tes Selbstporträt, in dem die Matriarchin und ihr Filme machen­der, schwu­ler Enkel sich ein­an­der anver­trau­en. Das üppi­ge Familienarchiv stellt nicht nur das Material einer (fas­zi­nie­ren­den) Familiensaga, son­dern bil­det vor allem das Mittel für eine neue Form des Dialogs zwi­schen dem Filmemacher und sich selbst, mit sei­ner Grossmutter und mit der bür­ger­li­chen Gesellschaft, in der er auf­ge­wach­sen ist. Aus die­sen Bildern und Konfrontationen schöpft der Film sei­ne sub­ver­si­ve Kraft, indem er die Geschlechterklischees, die jeden in einer Rolle gefan­gen hal­ten, mit einer not­wen­di­gen Aufrichtigkeit dekon­stru­iert. Angefangen bei den von Stéphane als Kind gedreh­ten Super-8-Kurzfilmen, deren zen­tra­les Thema die Huldigung des Männlichkeitswahn war, bis hin zu die­sem Film bie­tet er uns die Möglichkeit, den Werdegang eines Mannes zu ver­fol­gen, der es wie einst auch sei­ne Ahnin ver­stand, sich aus den Fesseln einer patri­ar­cha­li­schen Gesellschaft zu befreien.
Céline Guénot

Credits:

CH 2019, 93 Min., frz. OmU
Regie, Buch & Kamera: Stéphane Riethauser 
Schnitt: Natali Barrey

Termine:

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Trailer:

 

MADAME (offi­zi­el­ler Trailer/DEU UT) from Stéphane Riethauser on Vimeo.

Living the light – Die Bilderwelten des Robby Müller

Ein Film von Claire Pijman.

[Credits] [Termine] [Trailer]

Robby Müller (1940–2018) war eine Lichtgestalt, nur anders, als man die­ses Wort gemein­hin ver­steht. Er hät­te gut einen der wei­sen und wort­kar­gen Indianer in Jim Jarmuschs Spätwestern „Dead Man“ dar­stel­len kön­nen. Das ging nur nicht, weil er für die­sen Film als Director of Photography fun­gier­te und dort wie in rund 70 ande­ren Meisterwerken des inter­na­tio­na­len Autorenkinos sein spe­zi­el­les, einer­seits fest und wie gemalt, aber zugleich durch­schei­nend und flir­rend sich geben­des Licht auf die Leinwand zauberte.

Über Jahrzehnte führ­te der Kameramann ein Videotagebuch, das die Filmemacherin Claire Pijman bereits für die gro­ße Ausstellung „Master of Light“ im Amsterdamer Filmmuseum EYE auf­ar­bei­te­te und wel­ches sie nun in ihrem eige­nen Film „Living the Light“ als zen­tra­len Bildfundus nutzt. Über einer Sequenz zwi­schen Dennis Hopper und Nicholas Ray aus Wim Wenders’ „Der ame­ri­ka­ni­sche Freund“ erzählt die Kamerakollegin Agnès Godard, dass Meisterschaft für sie erst dar­in zum Ausdruck kommt, wenn sich die Grandezza einer Kameraarbeit in den Szenen sel­ber zum Verschwinden gebracht hat, weil sie wie selbst­ver­ständ­lich dar­in ent­hal­ten ist. Seltsam, dass man Robby Müllers Bilder fast immer auch zu hören glaubt. In „Living the Light“ wird die­ser Eindruck for­ciert durch fein impro­vi­sier­te Soundscapes von Jim Jarmusch und Carter Logan.

Ralph Eue | Dok Leipzig

LIVING THE LIGHT ist nicht nur eine inter­es­san­te Biographie und span­nen­der Lehrfilm in Sachen Kameraarbeit, Lichtsetzung etc., son­dern auch sehr anre­gend. Beim Schauen bekommt man gro­ße Lust auf Filme, bei denen ROBBY MÜLLER Kameramann war. Deshalb zei­gen wir eine Auswahl an den fol­gen­den Wochenend- und Feiertag-Nachmittagen:

ALICE IN DEN STÄDTEN von Wim Wenders
BRD 1973/1974, 112 Min. Format: 16mm blow up 35mm schwarz-weiß, 4K Scan und 2K Restaurierung 2014, 2K DCP R.: Wim Wenders D.: Rüdiger Vogler, Yella Rottländer, Lisa Kreuzer

Der Journalist Phillip Winter will eine Story über Amerika schrei­ben, bekommt aber außer einer Serie von Polaroids nichts auf die Reihe und tritt ent­täuscht die Heimreise nach Deutschland an. Dabei läßt er sich wider­wil­lig dar­auf ein, die klei­ne Alice (Yella Rottländer) für eine kur­ze Zeit in sei­ne Obhut zu neh­men. Die dann fol­gen­de unfrei­wil­li­ge gemein­sa­me Odyssee von New York über Amsterdam nach Wuppertal und durch das Ruhrgebiet gestal­tet sich zunächst schwie­rig, sind doch bei­de Reisende gleich lau­nisch und eigensinnig.

DOWN BY LAW von Jim Jarmusch
USA 1986 106 Min. engl. OmU
R., B.: Jim Jarmusch
D.: John Lurie, Tom Waits, Roberto Benigni
Drei sehr unter­schied­li­che Männer, Roberto Benigni auf der einen, Tom Waits (der übri­gens gera­de 70 wur­de) und John Lurie auf der ande­ren Seite, pral­len im rus­ti­ka­len Landgefängnis im Süden auf­ein­an­der. Obwohl sie sich nicht aus­ste­hen kön­nen, was Benigni wegen sei­ner stän­di­gen Quassellei nicht merkt, bre­chen sie gemein­sam aus und pad­deln durch die male­ri­sche Sumpflandschaft Louisianas in die Freiheit.

DANCER IN THE DARK von Lars von Trier
DK SE FIN 2000 139 Min. OmU (eng­li­sche OV mit dt. Untertiteln)
R., B.: Lars von Trier
D.: Björk (auch Musik), Catherine Deneuve, David Morse, Peter Stormare

Der letz­te Teil sei­ner Trologie über „tra­gi­sche Frauengestalten, die sich für ande­re auf­op­fern und deren Liebe nicht davon abhängt wie sie – vom Schicksal oder von den Menschen – behan­delt wer­den“ (von Trier) wur­de in Cannes mit der Goldenen Palme aus­ge­zeich­net, wor­an neben der Kamera die unge­wöhn­li­che Musical-Form und die eben­falls dort aus­ge­zeich­ne­te Hauptdarstellerin Björk sicher­lich einen gro­ßen Anteil hatten.

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Credits:

NL DE 2018 86 Min. OmU (Engl., Niederl., Franz. mit deut­schen Untertiteln)
Regie : Claire Pijman
Kamera : Robby Muller, Claire Pijman 
Schnitt: Katharina Wartena
Music: Squrl (Jim Jarmusch and Carter Logan)

offi­zi­el­le Webseite (engl.) livingthelight.nl

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Termine Filme Robby Müller:

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Living the Light – die Bilderwelten des Robby Müller / Trailer from Chromosom Film on Vimeo.

 

Havelland Fontane

Ein Film von Bernhard Sallmann.

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Mit Havelland Fontane schließt Bernhard Sallmann sei­ne 2016 begon­ne­ne vier­tei­li­ge Serie zu Theodor Fontanes (1819−1898) Reisereportagen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ ab. Während die ers­ten drei Filme Erkundungen des länd­li­chen Raums sind, ist in Havelland Fontane auch die Verschmelzung einer Flusslandschaft mit dem Großraum Berlin-Potsdam ein zen­tra­les Thema. Fontane legt die Grundlagen der Entstehung der Mark frei und schil­dert das Ringen der natur­re­li­giö­sen wen­di­schen Kultur mit der aus dem Westen andrän­gen­den christ­li­chen im 12. Jahrhundert. Er schil­dert dabei an vie-len Beispielen die Austauschverhältnisse der Mark mit der rasch wach­sen­den Großstadt. In den gemäl­de­haf­ten und lang ver­wei­len­den Tableaus ent­steht ein Resonanzraum, der Zeiten, Orte und ver­blüf­fen­de Geschichten amalgamiert.

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Credits:

DE 2019, 109 Min., 
Regie, Kamera: Bernhard Sallmann

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Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão

Ein Film von Karim Aïnouz.

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Rio de Janeiro, 1950. Die unzer­trenn­li­chen Schwestern Eurídice und Guida sind vol­ler Träume: Eurídice will Konzertpianistin wer­den, Guida träumt von Liebe und Freiheit. Doch in der Enge des kon­ser­va­ti­ven Elternhauses ist kein Platz für sol­che Pläne. Vater Manoel schaut sich viel­mehr nach viel­ver­spre­chen­den poten­ti­el­len Ehemännern für sei­ne Töchter um. Doch Guida, unsterb- lich ver­liebt in den Seemann Yorgos, geht mit ihm heim­lich nach Griechenland. Als sie Monate spä­ter zurück­kehrt, ver­las­sen und schwan­ger, weist ihr Manoel die Tür. Er lässt sie glau­ben, Eurídice sei zum Klavierstudium nach Wien gegan­gen und wol­le kei­nen Kontakt mehr zu Guida. So leben die Schwestern über Jahre in Rio, ohne von­ein­an­der zu wis­sen. Jede kämpft für sich dar­um, ein eige­nes, selbst­be­stimm­tes Leben zu haben. Eurídice ver­folgt ihren Traum der Musik- kar­rie­re gegen alle Widerstände wei­ter, auch als sie längst ver­hei­ra­tet und Mutter ist, wäh­rend sich Guida mit Hilfe ihrer Nachbarin Filomena lang­sam so etwas wie ein eige­nes Zuhause auf- baut. Was ihnen Kraft gibt, ist die nie ver­sie­gen­de Hoffnung, sich eines Tages wiederzufinden.

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Credits:

A Vida Invisível De Eurídice Gusmão
BR/DE 2019, 139 Min., por­tu­gi­schi­sche OmU
Regie: Karim Aïnouz
Kamera: Hélène Louvart
Schnitt: Heike Parplies
mit:
Fernanda Montenegro
Carol Duarte
António Fonseca
Gregório Duvivier
Júlia Stockler

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Jam

Ein Film von Sabu.

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JAM ist eine schwarz­hu­mo­ri­ge Komödie und erzählt im klas­si­schen SABU-Stil drei Geschichten, die zu einem ful­mi­nan­ten und aber­wit­zi­gen Finale ver­wo­ben wer­den: Hiroshi ist Schlagersänger und vor allem bei Damen mitt­le­ren Alters beliebt. Takeru ver­dient sein Geld als Chauffeur. Seine Freundin Misaki ist schwer krank und liegt im Sterben. Tetsuo ist frisch aus dem Gefängnis ent­las­sen. Als er sei­nen Punker-Kumpel Tamaki besucht, begrüßt die­ser ihn mit einem Fausthieb. SABU lässt die drei Leben sei­ner unwis­sen­den Protagonisten wie Schnellzüge auf­ein­an­der zu rasen.

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JP 2018, 90 Min., jap. OmU
Regie: Sabu
Buch: Sabu

mit:Sho Aoyagi, Keita Machida, Nobuyuki Suzuki

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Mishima

Ein Film von Paul Schrader.

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Durch die Wiederaufführung des für Cannes frisch digi­ta­li­sier­tem Director‘s Cut des Regisseurs und Taxi-Driver-Autors Paul Schrader (zuletzt bei uns mit First Reformed) kön­nen wir uns ein neu­es Bild machen von sei­nem 1985 gedreh­ten fünf­ten Spielfilm. Damals war es ein Flop an der Kinokasse, war das Werk doch zu unkon­ven­tio­nell, zu eigen­wil­lig und viel­schich­tig. Das Biopic über Leben und vor allem Tod des berühm­ten, aber auch schrä­gen japa­ni­schen Schriftstellers Yukio Mishima, der sich in sei­nem Streben nach abso­lu­ter Schönheit in einen faschis­to­iden Ästhetizismus und einen Kult der Gewalt ver­stieg und schließ­lich 1970 ritu­el­len Selbstmord beging, ist „ein wich­ti­ger Versuch über das schwie­ri­ge Verhältnis zwi­schen Kunst und Leben, Ästhetik und Moral“ sagt das Lexikon des inter­na­tio­na­len Films.

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Credits:

JP/US 1985, 121 Min., Regie: Paul Schrader, mit: Ken Ogata, Masayuki Shionoya, Hiroshi Mikami, Junya Fukuda

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