Ein Film von Carolin Schmitz.
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Bei der Premiere von „Mutter“ beim Filmfest München konnte ich erleben, welch unterschiedliche persönliche Rezeptionen viele Filme ermöglichen, so auch dieser. Während bei der anschließenden Diskussion eine Zuschauerin recht bald feststellte, dass das dargestellte Mutterbild durchweg sehr negativ sei, vertraten andere sofort eine gegenteilige Meinung. Spricht das für die Offenheit des Films, der verschiedene Sichtweisen erlaubt, oder gewinnen eigene Erfahrungen, wenn sie mit dem Kunstprodukt abgeglichen werden, stets die Oberhand?
15 Frauen haben Carolin Schmitz ihre Geschichten erzählt. Acht davon hören wir im Film offen und frei über Mutterschaft, Sex, Männer, Familie oder Beruf sprechen, anonymisiert sozusagen durch Anke Engelke, die uns dabei durch mehr oder weniger alltägliche Szenen führt.
„Einmal sitzt die Schauspielerin, die hier erfreulicherweise nichts von ihrem Image als Komikerin einfließen lässt, auf einem Sofa, als sie den Text der Frauen „spricht“. Plötzlich greift ein Regisseur ein, wir sehen eine Bühne. Das ist nicht die einzige Verfremdung, die klar macht: Hier geht es nicht um Anke Engelke. Aber auch nicht allein um die Einzelschicksale der acht Interviewten. Dadurch, dass die Geschichten der acht Frauen so intim und individuell sind, werden sie anschlussfähig für die Erfahrungen aller Mütter. … Manchmal kann man die ineinander verschachtelten Stimmen der einzelnen Mütter gut auseinanderhalten, in anderen Momenten gelingt dies weniger. Aber das macht nichts. Denn der Film lädt das Publikum ein, sich treiben zu lassen und sich ein Gesamtbild der Mutterschaft zusammen zu puzzeln, gerade auch mit ihren tabuisierten Teilen.“
Peter Gutting | film-rezensionen.de







Credits:
DE 2022, 88 Min., deutsche OmeU
Regie & Buch: Carolin Schmitz
Kamera: Reinhold Vorschneider
Schnitt: Stefan Oliveira-Pita, Annett Kiener
mit: Anke Engelke
Trailer:
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