GRA ist ein Autobahnring, der die italienische Hauptstadt auf 70 km Länge umkreist. In seinem preisgekrönten Film interessiert sich Regisseur Gianfranco Rosi weniger für die Mammutautobahn an sich, sondern für die unzähligen Geschichten und Figuren um sie herum. Er porträtiert ungewöhnliche Menschen, die hier an der Peripherie, im Niemandsland leben: Der Biologe Francesco führt einen verzweifelten Kampf gegen gefräßige Käfer, die Italiens Palmenhaine bedrohen. Der seltsame Prinz Filippo thront mit großer Geste in seinem Anwesen, das er für Fotoshootings vermietet. Zwei ältere Prostituierte warten an der Autobahn unverdrossen auf Kundschaft. Der Fischer Cesare sorgt sich um die Zukunft der einheimischen Aale. Ein Rettungssanitäter birgt täglich neue Unfallopfer. Und dann ist da der verarmte Adelige Paolo, der mit seiner erwachsenen Tochter auf engstem Raum in einem Hochhaus lebt und uns durch seine kauzige Art umgehend ans Herz wächst.
Beim Filmfestival von Venedig 2013 wurde SACRO GRA mit dem Goldenen Löwen als Bester Film ausgezeichnet.
„Ein Meisterwerk, das sich allmählich erschließt und dazu einlädt, es mehr als einmal zu sehen.“ Tom Dorow
Italien 2013, 93 Min., ital. OmU
Regie: Gianfranco Rosi
Drehbuch: Gianfranco Rosi, nach einer Idee von Nicolò Bassetti
Kamera und Ton: Gianfranco Rosi
Schnitt: Jacopo Quadri