Ein Film von Irene Lusztig.
Die Orte sind nicht weiter außergewöhnlich, die die Kamera in ruhigen Einstellungen einrahmt. Tankstellen und Vorstadthäuser, Gärten und Kirchen, Wohnzimmer und Bars. Eher schon die Frauen, die in diesen Einstellungen die Stimme erheben, und die Erzählungen, die sie wiedergeben. Sie legen Zeugnis ab, intim und offenherzig, erleichtert darüber, nicht mehr allein zu sein, oder wütend.Nur in den seltensten Fällen haben die Vorleserinnen die Briefe selbst geschrieben, allesamt stammen sie einer Sammlung von – meist unveröffentlichten – Leserinnenbriefen aus den 70ern an das liberale feministische Ms. Magazin. Irene Lusztig hat die Frauen auf einer langen Reise durch die Vereinigten Staaten getroffen, läßt sie jeweils sorgfältig ausgewählte, einzelne Briefe vorlesen und ihre Gedanken und Gefühle dazu äußern.
Daraus entsteht ein kritischer Dialog zweier feministischer Generationen und einer Vielzahl von Perspektiven. Eine beeindruckende dokumentarische Geschichtsforschung über Errungenschaften und Niederlagen, einsame und soziale Kämpfe, über marginalisierte Erfahrungen und fortdauernde Unterdrückungen.
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Credits:
USA 2018, 101 Min., engl. OmU
Regie, Kamera, Schnitt: Irene Lusztig
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