Ein Film von Adina Pintilie.
„Touch me not” ist ein filmischer Annäherungsversuch an die Themen Intimität und Sexualiät. Die rumänische Regisseurin Adina Pintilie wendet dabei unterschiedliche filmische Mitttel an, sie erzählt teils fiktional, teils dokumentarisch, teils autobiographisch; sowohl mit professionellen SchauspielerInnen, als auch mit Menschen, die nicht eine andere Figur spielen, sondern sich selbst. Und auch die Blickachse wird im Film einmal gewechselt: Adina Pintilie nimmt die Rolle vor der Kamera ein, setzt sich ihrem Blick aus und tut damit das, was sie von ihren DarstellerInnen möchte: sich zeigen.
„Touch me not” ist der umstrittenste Film des diesjährigen Berlinale-Wettbewerbs. In der Vorführung, in der ich saß, verließen manche den Saal, weil es ihnen zu nah, zu privat, unangehm wurde. Andere hat der Film berührt. Die Jury sah einen mutigen Versuch, einen Film, der etwas anderes probiert, der etwas wagt. Dafür hat sie „Touch me not” mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
„Nüchtern wie radikal menschlich, rätselhaft und angenehm direkt, inszeniert und zweifelsfrei real, ist TOUCH ME NOT eine kühne Abhandlung über die seltsame (und oft entfremdete) Beziehung, die Menschen zu ihrem eigenen Körper haben.” IndieWire
„Eine zwingende, von innen kommende Suche nach einer Körperlichkeit jenseits der festgelegten und festlegenden Blicke.” Die Zeit
„Adina Pintilies TOUCH ME NOT ist nicht einfach ein Film. Es ist eine Erfahrung. Und eine so intime und so tiefgründige, dass man das Kino entweder frühzeitig verlässt, weil man die Macht dieser Intimität nicht ertragen kann, oder man bleibt bis zum Ende auf die Gefahr hin, dass man das Werk und die Fragen, die es sich stellt, noch lange mit sich herumtragen wird und diese vielleicht sogar ganz fundamentale Änderungen nach sich ziehen. (…)
Und es trifft den Kern vieler von uns in einer Zeit, die hyperkomplex und gleichsam so seltsam entkörperlicht ist. Wir alle wollen berühren und berührt werden, doch die Hemmschwellen, die Ängste, sie sind groß. Die gemeinsame Suche, auf die Touch Me Not sein Publikum einlädt, ist daher umso fundamentaler und gleichsam eine philosophische wie eine körperliche.
Umso bewundernswerter also die Arbeit, die alle Beteiligten hier hineinstecken, die Offenheit, mit der sie nicht nur ihre Körper, sondern vor allem ihre Seelen entblößen, und dies nicht nur auf visueller Ebene. Hier ist vor allem berührend, in welcher klaren und ehrlichen Kommunikation sie miteinander stehen. Selbst Sätze, die schwer fallen, die in ihrer Ehrlichkeit vielleicht brutal erscheinen, werden ausgesprochen. Und nich nur das: In einer Zeit von Hasskommentaren und Sofort-Abwertungen ist das Erstaunliche, ja fast schon revolutionäre, dass sie dankend angenommen werden. ” Beatrice Behn, kino-zeit.de
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Credits:
Rumänien / Deutschland / Tschechische Republik / Bulgarien / Frankreich 2018
Englisch, Deutsche OmU, 125 Min.
Regie, Buch, Schnitt: Adina Pintilie
Kamera: George Chiper-Lillemark
mit: Laura Benson, Tómas Lemarquis, Christian Bayerlein, Grit Uhlemann, Hanna Hofmann, Seani Love, Irmena Chichikova, Rainer Steffen, Georgi Naldzhiev, Dirk Lange
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