Oray

Ein Film von Mehmet Akif Büyükatalay.

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Es gibt wohl kaum ein Thema, was der­art umkämpft und gleich­zei­tig so beharr­lich im öffent­li­chen Interesse zu zir­ku­lie­ren scheint wie der Islam und Muslime. Ich muss­te mich als Muslim hier­zu ver­hal­ten. Als Sohn mus­li­mi­scher Eltern jener ers­ten Generation tür­ki­scher Einwanderer … hat der Islam seit­dem ich den­ken kann einen zen­tra­len Platz in der Regelung unse­res all­täg­li­chen Lebens ein­ge­nom­men. Was in tota­ler Affirmation – als Jugendlicher in der Rolle als Jugendbeauftragter, Prediger und gar als Vorbeter in der Gemeinde – anfing – wur­de spä­ter zur kri­ti­schen Auseinandersetzung und heu­te zu einer fas­zi­nier­ten Distanz und kri­ti­schen Beobachtung, ver­bun­den mit dem Willen, die­se Faszination und Auseinandersetzung mit dem Islam in mei­ne künst­le­ri­sche Arbeit zu trans­por­tie­ren und wei­ter­zu­ge­ben. Der Film ist in sei­ner Handlung nicht auto­bio­gra­fisch.“ (M. Büyükatalay) Oray und Burcu leben in Hagen, sind jung und glück­lich ver­hei­ra­tet. Manchmal jedoch gibt es auch bei ihnen Streit, und ein­mal geht Oray im Zorn so weit, Burcu die isla­mi­sche Scheidungsformel „Talāq“ auf die Mailbox zu schrei­en. Selbst völ­lig ent­setzt dar­über, sucht er als guter Muslim Rat beim ört­li­chen Imam, der eine 3‑monatige Kontaktpause für die rich­ti­ge reli­giö­se Lösung hält. Burcu hält das für Unsinn und kämpft dage­gen an, doch ihr Mann zieht nach Köln, um die Trennung zu ermög­li­chen. In der dor­ti­gen mus­li­mi­schen Gemeinde fühlt er sich gut auf­ge­ho­ben, der zustän­di­ge Imam ist jedoch wesent­lich stren­ger in der Auslegung der Scheidungsformel. Oray, der sei­ne Frau aber grund­sätz­lich nicht ver­las­sen will, zer­reißt es inner­lich. Zwischen eige­nen Ansprüchen, sei­nen neu­en, gläu­bi­gen Freunden, den weni­ger reli­giö­sen ehe­ma­li­gen Studienkollegen und der Liebe zu Burcu ver­fängt er sich in Widersprüche und Selbstzweifel.

Dank sei­ner sen­si­blen Kamera und der poin­tier­ten Dialoge, die stets durch und durch lebens­echt wir­ken, ist Oray ein beacht­li­ches Debüt gewor­den, das neue Blickwinkel und Einsichten ermög­licht ins Lebenswelten, die man sonst nur kli­schee­haft ver­zerrt auf der Leinwand oder im Fernsehen sieht. Ein Glücksfall, wie gesagt.” Joachim Kurz | kino-zeit

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Credits:

DE 2018, dt.türk.,romani OmU, 100 Min.
Regie, Buch: Mehmet Akif Büyükatalay
Kamera: Christian Kochmann
Montage: Denys Darahan
mit:
Zejhun Demirov (Oray)
Deniz Orta (Burcu)
Cem Göktaş (Bilal)
Faris Yüzbaşıoğlu (Tanju)

Termine:

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Trailer:

ORAY – Trailer from Pluto Film on Vimeo.