Ein Film von André Téchiné.
Zwei Schüler, Damien und Thomas, besuchen die gleiche Klasse einer kleinstädtischen Schule. Beide sind siebzehn Jahre alt. Während Damien abseits in den Bergen mit seiner Mutter lebt, wohnt Thomas seinerseits bei seiner Mutter, einer Ärztin, in der kleinen Stadt. Ihre Begegnungen sind voller Feindseligkeiten und hochgradig angespannt, ohne dass ihnen der Ursprung dieser Gefühle bewusst wird. Es gibt auch keinen, so als ob es keine andere Option als den blanken Hass gäbe. Zwischen ihnen scheint ein Krieg, Barbarei zu herrschen. Und doch spüren sie und der Zuschauer, dass in ihrem Verhältniss sich Abstoßung und Anziehung bedingen und Ersatz- und Übersprunghandlungen nicht mehr von wahrhaftigen Gefühlen und Sehnsüchten zu trennen sind. Der Beginn der Zivilisation scheint nicht ohne Verlust, Abschied und Schmerzen zu bekommen zu sein.
André Téchiné schildert diese Feindschaft und eine vorsichtige Annäherung sehr geduldig und trotz allem auch sehr leicht und elegant, wobei die Natur, der Jahreszeitenzyklus und manch schöne Abschweifung eine große Rolle spielen.
„Die Jahreszeiten, die Berge, das Wetter sind eigene Charaktere: Sie durchlaufen eine eigene Entwicklung, sie nehmen Raum ein, die Figuren reiben sich an ihnen oder suchen Trost bei ihnen. Zugleich erscheint die schroffe Berglandschaft wie die Beziehung der Jungen: Meistens ist sie abweisend und gefährlich, sehr selten und sehr kurz auch bezaubernd. Die Wetterlagen wechseln so schnell wie die Stimmungen der beiden. Gemütlich ist das nicht, aber sehr lebendig.” Hendrike Bake | indiekino
Quand on a 17 ans
Frankreich 2016, 116 Min., frz. OmU
Regie: André Téchiné
Buch André Téchiné, Céline Sciamma
Kamera Julien Hirsch
Schnitt Albertine Lastera
Darsteller: Corentin Fila, Sandrine Kiberlain, Kacey Mottet Klein, Alexis Loret, Jean Fornerod