Gestrandet

Fünf eri­tre­ische Flüchtlinge wer­den in einem alten Backsteingebäude außer­halb des Dorfes Strackholt in Ostfriesland unter­ge­bracht, wo sie auf den Ausgang ihres Asylverfahrens war­ten.  Abseits einer Stadt – selbst die Metropole Aurich ist weit ent­fernt – schei­nen durch das Nichtstun, Langeweile und Depression, Konflikte vor­pro­gram­miert zu sein. Ein pen­sio­nier­ter Schuldirektor und eine Journalistin küm­mern sich um die Männer und ver­su­chen, ihnen über Sprache und Kontakte zur loka­len Bevölkerung einen Weg in ein selbst­be­stimm­tes Leben zu ermög­li­chen. Auch die Flüchtlinge selbst wol­len nicht nur in der Warteschleife fest­hän­gen, son­dern seh­nen sich nach Arbeit und Beschäftigung. Die Gemeinde stellt sie dar­auf­hin beim Bauhof als Ein-Euro-Jobber ein. Doch die gut­ge­mein­te Starthilfe hat auch ihre Tücken – und über allem schwebt die Frage: Dürfen die Neuankömmlinge über­haupt blei­ben oder müs­sen sie zurück in ihre Heimat? „Gestrandet ist daher ein sehr puris­ti­scher und beob­ach­ten­der Film. Und ich woll­te auch das Aufeinandertreffen der Neuankömmlinge und der Ehrenamtlichen beleuch­ten. Ich woll­te ihr Engagement zei­gen, aber auch die vie­len Probleme und Missverständnisse, die sich in so einem Prozess auf­tun und dass die Gruppe trotz aller Schwierigkeiten nicht aus­ein­an­der­ge­bro­chen ist.“  (Lisei Caspers)

D 2016, 80 Min.
Regie & Buch: Lisei Caspers
Kamera: Fabian Klein
Schnitt: Jamin Benazzouz