Der Kinostart von Mia Hansen-Løves L’avenir (Alles was kommt) ist uns ein schöner Anlass, nochmal zwei ältere Filme dieser tollen Regisseurin zu zeigen: „Eden” und „Un amour de jeunesse” – letztgenannten haben wir ins deutsche Kino gebracht. Da wir keine 35mm-Projektoren mehr haben, können wir leider nur diejenigen Filme von Mia Hansen-Løve zeigen, die in digitaler Kinofassung zur Verfügung stehen.
- Eden: 8.–10.9. 22.00
- Un amour de jeunese: 11. – 14.9. 22.00
Über „Un Amour de Jeunesse“ aus dem Jahr 2010 sagte Mia Hansen-Løve etwas, das auch für ihren neuen und fünften Film „L’avenir“ gilt:
„Aus meiner Sicht ist „Un Amour de Jeunesse“ der dritte Teil einer nicht geplanten Trilogie. Alle drei Filme haben viele Aspekte gemein: das Überleben nach einem Verlust oder einer Trennung, das Vergehen der Zeit, die Stärke von Gefühlen, Alleinsein und von Schicksalsschlägen. Und auch die Beharrlichkeit, sich selbst zu finden und frei zu werden. Ich habe gerade ein passendes Zitat von Proust in einem Buch von Annie Ernaux gelesen:
„Die Intelligenz kennt im Leben kein Eingeschlossensein ohne Ausweg.“
Un amour de jeunesse
Frankreich 2010, 110 Min., franz. OmU
Regie, Buch: Mia Hansen-Løve
Darsteller: Lola Créton, Sebastian Urzendowsky, Magne-Håvard Brekke
Kamera: Stéphane Fontaine
Schnitt: Marion Monnier
Die 15-jährige Camille und der 19-jährige Sullivan lieben sich leidenschaftlich. Als Sullivan im Winter 1999 Paris für ein Jahr verlässt, um nach Südamerika zu gehen, und seine Briefe immer seltener werden, bricht für Camille die Welt zusammen. Nach einer langen Zeit voll Kummer beginnt sie 2003 mit einem Architekturstudium und verliebt sich in ihren Dozenten Lorenz. Alles scheint perfekt, würde nicht plötzlich Sullivan wieder auftauchen und Camilles Leben durcheinander bringen.
Eden
Frankreich 2014, 131 Min., franz. OmU
Regie: Mia Hansen-Løve
Buch: Mia Hansen-Løve und Sven Hansen-Løve
Darsteller: Félix de Givry, Pauline Etienne, Vincent Macaigne, Hugo Conzelmann
Kamera: Denis Lenoir
Schnitt: Marion Monnier
Zwar kommen Paul und sein Mitstreiter Stan als DJ-Team Cheer nicht so hoch hinaus wie das international erfolgreiche DJ-Duo Daft Punk, aber die beiden können sich immerhin einen Namen machen. Allerdings bestimmt das Auflegen zunehmend Pauls Alltag, er vernachlässigt sein Studium und die Beziehung zu seiner Freundin zerbricht.
„Eden” ist ein dichtes Porträt der französischen DJ-Szene der Neunzigerjahre, von der Figur Paul aus betrachtet, der weniger erfolgreich war als andere.