Ein Film von Gustav Möller.
Asger Holm ist nicht für den Innendienst geschaffen, besonders nicht für die Notrufzentrale, wo etwas Einfühlungvermögen gefragt ist, Eigeninitiative hingegen nicht. Ein nicht näher erläuterte Vorfall bei einem Einsatz hat den Polizist hier hingebracht, am nächsten Tag ist die Verhandlung und dann ist, so es sein soll, diese Strafversetzung Geschichte. Seine Laune bessert das nicht. Als jedoch kurz vor Dienstende ein Anruf hereinkommt, der bei ihm einen investigativen Nerv trifft, reagiert er wie elektrisiert. Iben, eine von ihrem eigenen Mann im Auto entführte Frau hat es trickreich geschafft, die Notrufzentrale, und damit Asger, zu erreichen. Jetzt muss vorsichtig und geschickt vorgegangen werden, um das Fahrzeug zu orten, ihre Kinder, die offensichtlich unbeaufsichtigt zuhause sind, in Sicherheit zu bringen und Iben zu retten. Gegen ausdrückliche Ansagen von Vorgesetzten mischt Asger sich per Telefon eigenmächtig immer weiter in den Fall ein. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, aber ist alles so, wie Asger es sich vorstellt?
Der Thriller mit dem übersichtlichem Setting, 2 Zimmer, das Telefon und der Polizist, ist Kopfkino im besten Sinne: alles Geschehen ausserhalb dieser Räume spielt sich nur vor dem inneren Auge der Zuschauer ab. Mit Bildern und Sequenzen, die im Film gar nicht vorkommen, wird ein eigener Film geschaffen – und damit sind wir gar nicht so weit weg von Asgers Überblick.
„ … der Film [schafft es] über einen langen Zeitraum, die gesamte Bandbreite der Emotionen zu vermitteln und zugleich einen Diskursraum über Schuld und Vergebung und die Brüchigkeit dessen, was wir als Wahrheit annehmen, zu vermitteln.“ Joachim Kurz | kino-zeit.de
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Credits:
Den skyldige
Dänemark 2017, 85 Min., dän. OmU
Regie: Gustav Möller
Kamera:Jasper J. Spanning
Schnitt: Carla Luff
mit: Jakob Cedergren
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