Schwesterlein

Ein Film von Stéphanie Chuat & Véronique Reymond.

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Was haben Thurston Moore und Christian Petzold gemein­sam? Was hat Lars Eidinger in Deichkind Videos zu suchen? Zwei Fragen, die so unter­schied­lich sind wie Nina Hoss und Lars Eidinger als Zwillinge in Schwesterlein, dem Porträt einer tie­fen, inni­gen Beziehung unter extre­men Druck von außen. Denn Sven, Schauspieler an der Schaubühne (das bot sich wohl ganz selbst­ver­ständ­lich an) und Lisa, die frü­her fürs Theater schrieb und inzwi­schen ein ruhi­ges Familienleben in der Schweiz führt, wer­den durch Svens Krebserkrankung aus dem Alltag geris­sen. Weil ihr Bruder sein Leben gegen die Krankheit ver­tei­digt und des­halb auch wie­der auf der Bühne ste­hen will, reist sie zurück nach Berlin und trägt den unglei­chen Kampf mit. Der Dramatik des HAMLET, als der er wie­der besetzt wer­den möch­te, steht die Nüchternheit hin­ter der Bühne gegen­über. Sven wird ver­trös­tet, denn man will kei­nen Skandal auf der Bühne und die Geschwister rei­sen in die Schweiz um die Situation neu zu über­den­ken. Für Lisa wird der Versuch, ihrem Bruder zu hel­fen und ein Familienleben zu füh­ren, zum Parforceritt zwi­schen zwei Wirklichkeiten.
Die Schweizer Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond haben ein ein­drucks­vol­les Kleinod geschaf­fen und für Nina Hoss eine Rolle geschrie­ben, die ihre Intelligenz, Stärke und Eigensinnigkeit auf eine ganz unprä­ten­tiö­se Art und Weise schei­nen lässt.
Bruder und Schwester, Berlin und Schweiz, Leben und Theater, Gesundheit und Krankheit: Mit über­ra­gen­den Hauptdarsteller*innen ver­knüpft Schwesterlein die­se kom­ple­men­tä­ren Paare zu einer rei­fen, bewe­gen­den und viel­schich­ti­gen Filmerzählung. Im Mittelpunkt ste­hen der Sinn von Heilung und Opfer, die Lauterkeit einer erwach­se­nen Geschwisterbeziehung, von der sel­ten so erzählt wur­de wie in die­sem Film, und die künst­le­ri­sche Arbeit als Lebensanspruch. Ein Märchen mit zwei Erwachsenen als Hänsel und Gretel, dem Theater als Lebkuchenhaus und der Krankheit als böser Hexe. (Berlinale 2020, wo Schwesterlein im Wettbewerb lief)

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Credits:

CH 2020, 99 Min., dt.,frz,engl. OmU
Regie, Buch: Stéphanie Chuat, Véronique Reymond
Kamera: Filip Zumbrunn
Schnitt: Myriam Rachmuth
mit: Nina Hoss, Lars Eidinger, Marthe Keller, Jens Albinus, Thomas Ostermeier, Linne-Lu Lungershausen, Noah Tscharland, Isabelle Caillat, Moritz Gottwald, Urs Jucker

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Trailer:

Schwesterlein | Offizieller Trailer Deutsch HD | Jetzt im Kino!

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