Ein Film von Wanuri Kanihu.
Zwei junge Frauen, deren Väter sich im konkurrierendem, politischem Wahlkampf befinden, verlieben sich ineinander, was in ihrer Heimat unter Strafe steht. Auch der Film war infolge dessen eine Zeitlang in Kenia verboten. Kena (Samantha Mugatsia) ist vorwiegend mit Jungs zusammen, während Ziki (Sheila Munyiva) mit ihren Freundinnen auf der Straße tanzt. Dann kreuzen sich ihre Blicke, und schon ist es um sie geschehen. Ab jetzt verbringen sie die meiste Zeit miteinander. Der Film hält sich nicht lange mit viel Vorgeplänkel auf. Er ist schnell, direkt und vor allem bunt. Die Erzählung verblüfft durch eine Einfachheit, die leicht mit Naivität verwechselt werden könnte. Doch die Probleme und Schwierigkeiten werden nicht ignoriert oder verdrängt, sondern werden benannt oder angedeutet, dann aber einfach und sichtbar übersprungen, was den Protagonistinnen viel Freiheit einräumt. Es ist so, wie es ist. Manchmal, aber selten, ist ihre Unbekümmertheit ein wenig vorsichtig, denn völlig offen können sie ihre Liebe nicht zeigen. Der Film ist dann besonders interessant, wenn er die dissidente Seite des zelebrierten Hedonismus sichtbar werden lässt, deren Existenz der Miesepeter in uns beharrlich anzweifelt.
„Rafiki positioniert sich als eindeutig feministisches Werk, das kritisch auf die Männergesellschaft Kenias schaut, aber auch auf die Selbstregulation der Frauen, die sich entweder von Haus aus selbst oder gegenseitig in Schach halten…Doch bei allem klugen Betrachten der Umstände bleibt Rafiki ein futuristischer Film, der hoffnungsvoll in die Zukunft blickt und auch das Gemeinsame, das Menschliche in allem sucht. Diese Hoffnung liegt in Ziki und Kena und in der Jugend, die die alten Werte hinterfragt und sich auflehnt gegen die engen Grenzen.“
(aus Kino-zeit.de |Beatrice Behn)
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Kenia 2018, 83 Min., engl., swahili OmU
Regie: Wanuri Kanihu
Kamera Christopher Wessels
Schnitt Isabelle Dedieu, Ronelle Loots
Darsteller: Samantha Mugatsia, Sheila Munyiva, Jimmi Gathu, Nini Wacera, Dennis Musyoka, Patricia Amira, Neville Misati u.v.m.
- noch keine oder keine mehr
Rafiki – Trailer für die offizielle Website from Salzgeber & Co. Medien GmbH on Vimeo.