Ein Film von Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle.
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Als Musikerin, Bürgerrechtlerin und Aktivistin stand Joan Baez seit ihrem Debüt im Alter von 18 über 60 Jahre auf der Bühne. Für die inzwischen 82-Jährige war das Persönliche immer schon politisch, die Freundschaft zu Martin Luther King und der Pazifismus prägten ihr Engagement. Ausgehend von ihrer Abschiedstour zieht Baez in dieser Biografie eine schonungslose Bilanz, in der sie sich auch schmerzhaften Erinnerungen stellt. Sie teilt nicht nur ihre Erfolge, sondern spricht offen über langjährige psychische Probleme und Therapien, über Familie, Drogen, das Altern und Fragen von Schuld und Vergebung. Und sie stellt auch klar, dass sie während ihrer Beziehung mit dem sehr jungen Bob Dylan ihre Prominenz nutzte, um seine Karriere in Gang zu bringen. Ihre Enttäuschung über die spätere Entfremdung von Dylan wird greifbar.
Aufgrund einer langjährigen Freundschaft zu einer der Regisseurinnen, Karen O’Connor, gewährte Baez dem Regietrio auch Zugang zu den „inneren Dämonen“, die sie seit ihrer Jugend begleiten. Der Film verwebt Tagebuchtexte, eine Fülle von teils ungezeigtem Archivmaterial und ausführliche Gespräche mit Baez mit Backstage-Momenten der Tour. Ein intimes Porträt, das nicht nur für Fans interessant ist.
„Der Umriss von Baez‘ gewaltig großem, geschichtsträchtigem Leben ist bestens bekannt und dokumentiert. Wir aber wollten mit diesem Film Joans Vergangenheit zum Leben erwecken. Nicht mit Gimmicks oder „talking heads“, sondern mit einer Fülle von originalem Ausgangsmaterial von Joan selbst und ihrer Familie, auf das wir zugreifen konnten: neu entdeckte Home-Movies, Joans unglaubliche Kunstwerke und Zeichnungen, Tagebücher und Briefe, Fotos, Bandaufnahmen ihrer Therapiesitzungen und ein Goldschatz von auf Kassette eingesprochenen Briefen, die Baez von unterwegs an ihre Familie geschickt hatte – all diese Quellen fangen in Realzeit ein, was sie damals empfunden hat, anstatt eine Erinnerung aus weitem Abstand zu sein. Zu jedem Moment wollten wir, dass der Film eine immersive und unmittelbare Erfahrung ist, mehr eine Zeitreise als eine Biografie.“ Karen O’Connor
Credits:
US 2023, 113 Min., engl. OmU
Regie: Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle
Kamera: Wolfgang Held, Ben McCoy, Tim Grucza
Schnitt: Maeve O’Boyle
mit Joan Baez, Mimi Farina, Bob Dylan, David Harris
Trailer:
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