Ein Film von Laurie Anderson.
„Hallo, du kleiner Dummkopf – ich werde dich für immer lieben.“ So beginnt Laurie Anderson mit sanfter Stimme ihre filmische Reise zu Liebe, Tod, Sprache und Musik. Für die Musikerin, Performanceartistin, Schriftstellerin und Malerin ist dies nach Home of the brave (this is your captain …), also nach fast 30 Jahren, die zweite Regiearbeit. Heart of a dog ist im Grunde die Geschichte des Terriers Lolabelle, zugleich aber ist Lolabelle ein Bild der Welt: die Hündin ist das Lebendige schlechthin, die Erinnerung, die Gegenwart, das Glück und der Verlust, und sie ist musikalisch (ja, wir sehen sie am Klavier). Der Film ist eine Reflektion über existenzielle Dinge, mit viel Zärtlichkeit und Humor vorgebracht, und eine sehr persönliche Collage, die Kindheitserinnerungen, Videotagebücher und philosophisches Nachdenken über Datensammlungen, Überwachungskultur und die buddhistische Konzeption des Leben nach dem Tode verwebt und ausserdem zahlreichen Künstlern, Autoren, Musikern und Philosophen, die sie berührt und inspiriert haben, Tribut zollt. Melancholisch genug, dass man spüren mag, wie sie auch von jenem Menschen erzählt, den sie vor nicht allzu langer Zeit verloren hat, ihrem Mann Lou Reed: „Every lovestory is a ghoststory.“
„Gerade dass Laurie Andersons Film trotz dieser sehr persönlichen, ja intimen Note alles andere als eine Nabelschau geworden ist, sondern ein vielschichtiger, assoziativer Essay über das Leben und den Tod, macht Heart of a Dog zu so einem berührenden, herausragenden Film.“ Michael Meyns | programmkino.de
USA, F 2015, 75 Min., engl. OmU,
Regie: Laurie Anderson
Kamera: Laurie Anderson, Toshiaki Ozawa, Joshua Zucker Pluda
Schnitt.: Melody London, Katherine Nolfi