Gehen und Bleiben

Ein Film von Volker Koepp.

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Eine Karte von Mecklenburg hing in Uwe Johnsons letz­tem Arbeitszimmer im eng­li­schen Sheerness. Die Region sei­ner Kindheit, in die er nach der Auswanderung in den Westen nicht mehr zurück­ge­hen und die er danach nur noch lite­ra­risch rekon­stru­ie­ren konn­te. Volker Koepps Film ist als Geobiografie ange­legt, er reist mit Johnsons Texten zu den Lebensorten des Autors, fin­det Menschen und Landschaften, die mal einen engen, mal einen frei­en Bezug zum Werk und zur Person haben. Koepps und Johnsons poe­ti­sche Projekte ver­bin­den sich: Ihre Landschaften und Biografien ken­nen kei­ne linea­ren Entwicklungen, in ihnen bleibt die Geschichte gespei­chert und legt sich selbst immer wie­der frei. Für Johnson sind beim Bad in der Ostsee die Toten anwe­send, die nach der Versenkung der Cap Arcona 1945 in der Lübecker Bucht trie­ben. Eine Gesprächspartnerin von Koepp denkt bei Italienurlauben an heu­ti­ge Fluchten über das Mittelmeer. Johnsons Trauer über den Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts in Prag spie­gelt sich im aktu­el­len Angriff Russlands auf die Ukraine, der die Dreharbeiten bestimmt. Wenn ein Fluss lang­sam fließt, kann er bei etwas Wind die Richtung ändern und kommt wie­der zur Quelle.

Credits:

DE 2023, 168 Min. deut­sche OmeU
Regie: Volker Koepp
Schnitt: Christoph Krüger
Kamera: Uwe Mann
mit Stuart Roberts, Judith Zander, Erhard Siewert, Peter Kurth, Hans-Jürgen Syberberg, Helga Elisabeth Syberberg, Aukje Dijkstra, Undine Spillner, Fritz Rost, Heinz Lehmbäcker, Hanna Lehmbäcker, Dietrich Sagert, Kristian Wegscheider, Christian Höser, Thomas Irmer, Uta Löber, Erdmut Wizisla, Karin Bosinski, Hartmut Bosinski

Trailer:
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