Ein Film von Annekatrin Hendel.
Während Horst Brasch nach der Rückkehr aus der Emigration wichtige Positionen in der DDR einnahm, wurden seine drei Söhne Thomas, Peter und Klaus früh „auffällig“, allesamt künstlerisch tätig und bald auch zu Kritikern des politischen Systems, für das sich der Vater einsetzte. Im Fall von Thomas Brasch führte es dazu, dass er ins Gefängnis und schließlich gemeinsam mit seiner damaligen Freundin Katharina Thalbach die DDR verlassen musste. Wie viel der Vater mit der Inhaftierung und der frühzeitigen Entlassung zu tun hatte, sah jeder der Familienmitglieder etwas anders.
Vor kurzem hat die jüngste Tochter Marion, die im Gegensatz zu den Söhnen „lieb“ war, die Geschichte ihrer Familie in dem Buch „Ab jetzt ist Ruhe“ festgehalten; der Film gibt ihrer Perspektive Raum und fragt daneben andere Beteiligte: ehemalige Lebenspartnerinnen der Söhne, Freunde und Enkelkinder.
„Drei Generationen umfasst die Familie Brasch damit, drei Generationen, die einen Teil deutscher Geschichte der letzten fast einhundert Jahre miterlebt und auch mitgeprägt haben. Nicht den, der den Westdeutschen als der Wichtigste erscheinen mag, sondern den, des „anderen“ Deutschland. Nun, fast 30 Jahre nach dem Mauerfall scheint langsam eine differenzierte Darstellung der Geschichte und der Geschichten zu beginnen, die sich in der DDR abspielten, nicht mehr von einfachem, meist zu schlichtem schwarz-weiß Denken geprägt, sondern im Bemühen, vielschichtig zu sein. Dieser differenzierte Blick ist es, der Annekatrin Hendes „Familie Brasch“ so sehenswert macht.“
Michael Meyns | Programmkino.de
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Credits:
D 2018, 103 Min.,
Buch und Regie: Annekatrin Hendel
Kamera: Thomas Plenert, Martin Farkas
Buch und Montage: Jörg Hauschild
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Termine:
- noch keine oder keine mehr
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