Die Kairo Verschwörung

Ein Film von Tarik Saleh. 

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Die Azhar-Universität in Kairo gilt als eine der ein­fluss­reichs­ten und renom­mier­tes­ten Elitenschmiede der isla­mi­schen Welt. Hier zu stu­die­ren, ist der Traum vie­ler jun­ger mus­li­mi­scher Männer, und für Adam, Sohn eines Küstenfischers, wird die­ser Traum wahr. Kurz nach sei­ner Ankunft in die­ser weit­ge­hend geschlos­se­nen Gesellschaft, hat die Institution mit einer Erschütterung zu kämp­fen, als der Großimam, das Oberhaupt der Universität, uner­war­tet stirbt. Mögliche Nachfolger stel­len sich auf, mit unter­schied­li­chen Sichtweisen und Unterstützern. Besonders den ägyp­ti­schen Staatsorganen liegt viel dar­an, einen pas­sen­den und will­fä­hi­gen Kandidaten an die Spitze zu hie­ven. Der Inlands-Geheimdienst wird beauf­tragt, den Machtkampf für sich zu gewin­nen. Gerade aber wur­de des­sen bes­ter Informant am Campus ent­tarnt, und da kommt dem zwie­lich­ti­gen Agenten Oberst Ibrahim der uner­fah­re­ne Adam, ohne Angehörige und Freunde dort unter­wegs, gera­de recht.
Schon bei der Nil-Hilton-Affäre zeig­te Regisseur Tarik Saleh, dass ihm das Genre liegt. Thrillergemäß ver­schach­telt, aber ohne ablen­ken­de dra­ma­tur­gi­sche Volten schau­en wir jetzt in eine ganz ande­re Welt, von der nicht viel nach außen dringt, die aber auf der gan­zen Welt wirkt.
„Saleh dient das Genrekino nicht als blo­ßer Vorwand, um ein Bild der bro­deln­den poli­ti­schen Verhältnisse zu zeich­nen. Die Kairo Verschwörung ver­rät sei­ne auf­rich­ti­ge, inni­ge Begeisterung für des­sen Traditionen. Saleh nimmt kühn Maß an John le Carrés Spionageromanen. Seine Intrige ist bei­na­he eben­so raf­fi­niert kon­stru­iert: ein schä­bi­ges Figurenschach der Binnenkämpfe und Rivalitäten im Geheimdienst, das den Tod Unschuldiger als Kollateralschaden ver­bucht. Ibrahims Vorgesetzter ist ein Soziopath, in des­sen Augen eine bedroh­li­che Zuversicht glüht. Ibrahim selbst ist ein lis­ten­rei­cher Gegenspieler, der sich nicht aus der Verantwortung für sei­nen Schützling steh­len mag.“
Gerhard Midding, epd-Film

Credits:

Boy from Heaven
SE/FR/FI2022
121 Min., arab. OmU
Regie: Tarik Saleh
Kamera: Pierre Aïm
Schnitt: Theis Schmidt
mit: Tawfeek Barhom, Fares Fares, Mohammad Bakri
, Makram J. Khoury

Trailer:
nach oben