Ein Film von Maryam Zaree.
MARYAM ZAREE ist bekannt als Schauspielerin in zahlreichen Filmen und FSerien. Ihre erste Hauptrolle hatte sie in Burhan Qurbanis Berlinale-Wettbewerbsbeitrag SHAHADA, im letzten „Petzold”-Polizeiruf TATORTE war sie an der Seite von Matthias Brandt eine der dienstkürzesten Ermittlerinnen des Formats, für ihre Rolle in 4 BLOCKS wurde sie ausgezeichnet, zur Zeit ist sie im Kino in SYSTEMSPRENGER zu sehen, demnächst in WEITERMACHEN SANSSOUCI.
Viel Arbeit also, aber hauptsächlich begleitete sie sich in den letzten vier Jahren als Regisseurin selber bei ihrer persönlichen Spurensuche, die ihren Ausgang im berüchtigten (und noch immer betriebenen) Foltergefängnis „Evin“ in Teheran hat.
Ihre Eltern waren waren widerständig gegen durch das die Revolution 1979 zur Macht gekommenen repressiven Khomeini-Regime. Sie wurden deshalb sehr bald verhaftet und getrennt in dieses Gefängnis gebracht, wo Maryam kurz darauf zur Welt kam. Als sie zwei war, konnte die Mutter fliehen, das Ziel hieß Frankfurt.
Mit 12 erfuhr sie zufällig von ihrem Geburtsort. Ihre Mutter schwieg und schweigt über ihre Zeit dort. Jetzt, mit Mitte 30, versucht Maryam, woanders mehr zu erfahren. Was ist damals passiert, wo war ihr Vater? Wie waren die Zustände, gibt es noch andere Kinder, die dort geboren wurden, und wie erging es ihnen? Welche körperliche und seelische Folgen hat die Traumatisierung durch Gefängnis und Gewalt, für die Verfolgten wie für die Kinder? Und vor allem: wie wird das Erlebte an die nächste Generation weitergegeben? Diese Frage stellt sich nicht nur Nachkommen aus dem Iran, und trotzdem: »der wichtigste Beitrag über den Iran auf der diesjährigen Berlinale« Andreas Fanizadeh | taz
DE/AU 2019, 95 Min., Deutsch, Englisch, Französisch und Farsi OmU
Regie, Buch: Maryam Zaree
Kamera: Siri Klug
Schnitt: Dieter Pichler
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