⋙ neues griechisches Kino – jetzt im fsk Kino
ein Film von Syllas Tzoumerkas
„Krisenkino, wütend und unerbittlich. Das Private und das Politische sind untrennbar verbunden in A Blast, es gibt keinerlei Abgrenzung zwischen dem persönlichen Schicksal und den ökonomischen Verhältnissen, zwischen eigener und kollektiver Verantwortung, zwischen dem Zerbrechen eines Lebens und dem eines ganzen Landes.” epd Film 4/2015
Maria ist eine schlanke, blonde Frau in den 30ern, die meist so sehr unter Strom steht, das es kaum auszuhalten ist. Drei Kinder hat sie mit Yannis, der Seemann ist und somit lange Monate abwesend ist. In dieser Zeit versucht Maria ihr Leben zu meistern: Neben den Kindern ist das ihre zunehmend rechtem Gedankengut zugeneigte Schwester, ihr Studium, das sie unmotiviert abwickelt, dazu kommen ihre Eltern, die den Schwestern hohe Schulden hinterlassen haben.
„A Blast, das heisst «eine Explosion». Dieser Film des 36jährigen griechischen Regisseurs Syllas Tzoumerkas ist eine einzige eineinhalbstündige Explosion der Wut einer ganzen Generation. Schon seit einigen Jahren drehen die etwa 25 bis 40jährigen griechischen Filmemacher Werke, die von der Krise im Land erzählen, von der ausweglosen Situation, in der diese Generation praktisch unverschuldet gelandet ist.“ Syllas Tzoumerkas Aber ich habe noch keinen griechischen Film gesehen, der dies dies so ungeschminkt, unverstellt und wörtlich getan hat. A Blast ist weder Kommentar noch Allegorie auf die Misere Griechenlands. Er ist noch nicht einmal eine Übertreibung. Der Film ist ein schonungsloses Bild eines Landes, das schon lange nicht mehr am Abgrund steht, sondern schon hineingefallen ist.” Sennhausers Film Blog
„A Blast spielt in den turbulenten Jahren nach dem Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft und erzählt von der Ernüchterung und Radikalisierung einer ganzen Generation. Maria beginnt ihr Leben als Erwachsene mit den besten Absichten und dem festen Willen, alle Probleme zu meistern, doch zehn Jahre später zeigen sich Risse in ihrer Welt, egal wohin sie schaut. Nicht bereit sich mit einem Leben abzufinden, in dem ihre Fürsorge unerwidert bleibt, ihre Würde verloren geht und ihr Lebenswille gebrochen wird, greift Maria an. Sie attackiert sich selbst, ihre Vergangenheit, die Menschen die sie liebt, ihr Land und die Wahrnehmung ihres Geschlechts in einem gnadenlosen Kampf, um die Wahrheit in sich selbst und um sie herum zu finden.“
Syllas Tzoumerkas
Griechenland/ D 2014 griech. OmU, 83 Min. Regie: Syllas Tzoumerkas Buch: Youla Boudali, Syllas Tzoumerkas Kamera: Pantelis Mantzanas Schnitt: Kathrin Dietzel mit: Angeliki Papoulia, Vassillis Doganis, Maria Filini, Makis Papadimitriou, Themis Bazaka