Zombi Child

Ein Film von Bertrand Bonello.

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Die jugend­li­che Fanny genießt das Privileg, auf die Maison d’éducation de la légion d’honneur, eine Elitehochschule in der Nähe von Paris, zu gehen. Sie nimmt ihre Schulbildung sehr ernst, gönnt sich aber den­noch nächt­li­che Treffen mit ihren Klassenkameradinnen im Kunstraum des alt­ehr­wür­di­gen Internats. Als Mélissa neu in die Klasse kommt, wird sie schnell in den Kreis der nacht­ak­ti­ven Mädchen auf­ge­nom­men – die sich beson­ders von den Voodoo-Ritualen fas­zi­nie­ren las­sen, die in Mélissas aus Haiti stam­men­der Familie seit Generationen prak­ti­ziert wer­den. Als Fannys Freund mit ihr Schluß macht, sucht sie Mélissas Tante auf und bit­tet sie um magi­sche Hilfe …

Zombi Child ist ein viel­schich­ti­ger Film, der Fragen nach Geschichte, Kolonisation und kul­tu­rel­ler Aneignung stellt. Die von Kameramann Yves Cape in hyp­no­ti­sche Bilder getauch­te Erzählung des Zombi Clairvius Narcisse lässt sich auch als inne­re Vision des­sen Enkeltochter Melissa deu­ten. Fannys Liebesbeziehung zu dem ange­him­mel­ten Pablo wirkt so ent­rückt und lite­ra­risch wie die exo­tis­ti­schen Phantasmen der Kolonialschriftsteller, ange­fan­gen bei Columbus. Die Mädchen hören am Gymnasium einen Vortrag des Historikers Patrick Boucheron über die Revolution und Idee der Freiheit im 19. Jahrhundert, die immer ange­strebt und zugleich betro­gen wur­de. Aber der neu­en Erfahrung wohnt immer auch ein zer­stö­re­ri­sches Element inne. Bonello umkreist und beschwört die­ses Spannungsfeld in einem so ver­träum­ten wie kon­zen­trier­ten Film, der außer­dem dazu ein­lädt, den poe­ti­schen Rap von Damso und den Vodou-Rock der fran­co-hai­ti­schen Sängerin Moonlight Benjamin ken­nen­zu­ler­nen.“ indie­ki­no | Tom Dorow

Credits:

FR 2019, 103 Min.,| fran­zö­si­sche OmU
Buch & Regie: Bertrand Bonello
Kamera: Yves Cape
Schnitt: Anita Roth
mit: Louise Labeque, Wislanda Louimat, Mackenson Bijou, Adilé David

Trailer:

Zombi Child (offi­zi­el­ler Trailer) von Bertrand Bonello