The Old Oak

Ein Film von Ken Loach.

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TJ Ballantyne ist Betreiber des Pubs The Old Oak in einer ehe­ma­li­gen Grubenstadt in Nordengland, wo nicht nur der Ausverkauf leer­ste­hen­der Häuser (damit der Werteverfall aller Immobilien) an aus­wär­ti­ge Investoren die Gemüter umtreibt. Die Schließungen sozia­ler Einrichtungen und Geschäfte, die Arbeits- und Aussichtslosigkeit machen den Menschen zu schaf­fen. Als eine Gruppe syri­scher Geflüchteter im Ort unter­ge­bracht wird, wird es nicht als Chance für neu­en Möglichkeiten gese­hen, son­dern als Gefahr. Zusammen mit der jun­gen Fotografin Yara, deren Vater wohl in Syrien ver­misst wird, ver­sucht TJ, gegen alle Anfeindungen ein soli­da­ri­sches, alle ein­schlie­ßen­des Netzwerk auf­zu­bau­en. Dass er für eine gemein­sa­me Kantine das unge­nutz­te Hinterzimmer des Pubs her­rich­tet, zuvor aber eine geplan­te Versammlung gegen die „Fremden“ dort unter­sagt hat, bringt sei­ne Stammgäste zunächst gegen ihn auf.
In ihrer klei­nen Utopie zei­gen Loach und sein Autor Laverty ein­mal mehr die Zusammenhänge und Auswirkungen einer rein aufs Ökonomische gerich­te­ten Politik auf. Für alle, denen das Ende zu posi­tiv ist, gibt es einen Trost: die Geschichte hat sich, so oder so ähn­lich, tat­säch­lich ereig­net.
„Loachs [und Lavertys] Anliegen ist klar: Syrische Flüchtlinge und eng­li­sche Arbeiter ste­hen auf der­sel­ben Stufe. Sie alle sind Unterdrückte und Opfer, ent­we­der von Kriegen oder Marktinteressen. Flüchtlinge zu has­sen, ihnen gar die Schuld an den eige­nen Problemen zu geben, nur weil die Boulevard-Medien dazu ansta­cheln, hat des­halb kei­nen Sinn. Loach plä­diert des­halb für Selbsthilfe. Die Kantine im „Old Oak“ ist so etwas wie eine prag­ma­ti­sche Lösung im Kleinen, ohne staat­li­che Vorgaben oder Hilfe. Hier begeg­nen sich frem­de Menschen, um Vorurteile abzu­bau­en und sich gegen­sei­tig bei ihren Problemen zu hel­fen. Wer gemein­sam isst, ver­steht sich bes­ser.
Das steht im wun­der­ba­ren Gegensatz zur aktu­el­len Politik, die vor unkon­trol­lier­ten Flüchtlingsströmen warnt – und dar­um kon­se­quen­ter­wei­se in die­sem Film gar nicht vor­kommt.“
Michael Ranze | Filmdienst

Credits:

GB/FR/BE 2023, 113 Min., engl. OmU
Regie: Ken Loach
Drehbuch: Paul Laverty
Kamera: Robbie Ryan
Schnitt: Jonathan Morris
mit: Dave Turner, Ebla Mari, Debbie Honeywood, Reuben Bainbridge

Trailer:

OmU!

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