Fremont

Ein Film von Babak Jalali.

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Das Kino kann ein Glückskeks sein“ 
Daniel Nehm | Die Zeit
„In ihrer afgha­ni­schen Heimat arbei­te­te Donya [Anaita Wali Zada, tat­säch­lich vor Jahren von dort geflo­hen] als Übersetzerin für die ame­ri­ka­ni­schen Besatzer, nun lebt sie in Fremont, einer klei­nen Schlafstadt in der Nähe von San Francisco. Unspektakulär läuft das Leben hier ab, tags­über arbei­tet Donya in einer Fabrik, in der Glückskekse her­ge­stellt wer­den, … nachts lei­det sie an Schlaflosigkeit. Kein dra­ma­ti­sches Trauma plagt sie – so wie die gesam­ten 90 Minuten des Films betont undra­ma­tisch ablau­fen – doch immer wie­der fragt sich Donya, war­um gera­de sie über­lebt hat, wäh­rend so vie­le Menschen im Krieg star­ben. Warum lebt sie ein zwar beschei­de­nes, aber doch ange­neh­mes Leben, war­um hat­te sie soviel Glück?
Als idea­le Metapher auf dem Weg zur Erkenntnis funk­tio­nie­ren dabei die Glückskekse, jenes leicht süße Gebäck, in des­sen Inneren sich eine mehr oder weni­ger sin­ni­ge Lebensweisheit befin­det. Nicht zu prä­zi­se, aber auch nicht zu vage soll die­se sein, erklärt ihr Chef Donya, nicht zu opti­mis­tisch, aber auch nicht pes­si­mis­tisch. Eine schwie­ri­ge Balance also, die auch Babak Jalalis Film erfolg­reich hält: Irgendwo zwi­schen Komödie und Drama bewegt sich „Fremont“, in einer Welt der klei­nen, genau­en Beobachtungen, vol­ler lako­ni­scher Momente, mit lebens­na­hen Figuren, die Empathie aus­lö­sen und die man ger­ne beob­ach­tet. Das ange­sichts die­ses Tonfalls und beson­ders der ruhi­gen, im klas­si­schen 4:3 Format kadrier­ten Bilder unwei­ger­lich Vergleiche zu Jim Jarmusch wach wer­den ist kein Vorwurf, im Gegenteil: Mit sei­nem vier­ten Film „Fremont“ ist Babak Jalali ein bemer­kens­wer­tes Kleinod gelun­gen, voll von ganz eige­nen Charakteren und klei­nen, wah­ren Lebensweisheiten.“
Michael Meyns | programmkino.de

Auch wenn es die­se Inhaltsangabe nicht gleich ver­mu­ten lässt, han­delt es sich bei „Fremont“ von dem ira­nisch-stäm­mi­gen, in London leben­den Regisseur Babak Jalali um eine leicht­fü­ßi­ge, intel­li­gen­te Komödie, in der am lau­fen­den Band wit­zi­ge Dinge pas­sie­ren, die die Hauptfigur sto­isch hin­nimmt. Ganz egal, ob Donya sich mit ihren Nachbarn unter­hält, sich über die Leidenschaft eines Restaurantbesitzers für Soap Operas wun­dert oder die Blind-Date-Erfahrungen einer Kollegin mit anhö­ren muss: Jalali fin­det stets lako­ni­sche, prä­zi­se geschrie­be­ne Dialoge und Situationen, die auf sei­ne Vorbilder, Jim Jarmusch und natür­lich Aki Kaurismäki, ver­wei­sen.” Filmdienst

Credits:

US 2023, 91 Min., engl.-farsi–kantonesische OmU
Regie & Schnitt: Babak Jalali
Kamera: Laura Valladao
mit Anaita Wali Zada, Hilda Schmelling, Jeremy Allen White, Avis See-tho 

Trailer:
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