ein Film von Juho Kuosmanen.
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Über weite Strecken, und die Strecke von Moskau nach Murmansk ist weit, spielt der Olli-Mäki-Nachfolgefilm im Zug, genauer, im titel gebenden 2‑Personen-Schlafabteil. Die Finnin Laura wollte sich mit ihrer Liebe Irina hier eine gemütliche Zeit auf der langen Fahrt durch die winterliche Taiga machen, doch Irina kam Wichtigeres dazwischen. Laura muss alleine reisen, und plötzlich findet sich die Studentin ungefragt in enger Gesellschaft eines unverschämten, zunächst hackevollen jungen russischen Minenarbeiters wieder. Auch mit dem nüchteren Ljoha am nächsten Morgen bessert sich die Situation zunächst nicht, aber – der Weg ist weit und die Reise lang.
„‘Abteil No. 6‘ ist eine Art ‚Before Sunrise‘ mit zusätzlichen Hindernissen. Nicht unterschiedliche Ziele stehen einem Kennenlernen zwischen Laura und Ljoha im Weg, sondern ganz eindeutig Klassenschranken…. Dass der Film tatsächlich irgendwann bei jenem generischen Moment landet, in dem die eine lächelnd die Notiz, die der andere zum Abschied geschrieben hat, ausfaltet und liest, und sich diesen Moment auch noch verdient hat, ist ein kleines Wunder.
Dass das funktioniert, hat sichtlich mit den beiden Hauptdarstellern zu tun, aber vielleicht auch damit, dass Regisseur Juho Kuosmanen neben seinem scharfen Sinn für die feinen Unterschiede auch weiß, dass es häufig etwas Drittes braucht, damit zwei sich verstehen. Kein Wunder also, dass Laura und Ljoha das erste Mal miteinander ins Gespräch kommen, als für kurze Zeit eine Familie mit nervigen Kindern ins Abteil steigt. Dass sie erstmals miteinander saufen und lachen, als sie bei einem nächtlichen Stopp eine alte Freundin von Ljoha besuchen. Und dass Laura erst durch die Bekanntschaft mit Gitarrendude Sasha klar wird, dass man die, die einem auf den ersten Blick ganz nah scheinen, vielleicht besser auf Distanz hält, und vice versa.” Till Kadritzke | critic.de
Filmgespräch mit der Produzentin Jamila Wenske (Achtung Panda Prod.) am 2.4.
Credits:
Hytti nro 6, Compartment No. 6
FI/DE/EE/RU 2021, 107 Min., russ. finn. OmU
Regie: Juho Kuosmanen
Kamera: Jani-Petteri Passi
Schnitt: Jussi Rautaniemi
mit: Seidi Haarla, Jury Borisov, Yulija Aug
Trailer:
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