Ein Film von Jim Jarmusch. Ab 17.11. im fsk.
William Carlos Williams war Arzt, verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in seiner Heimatstadt Rutherford in New Jersey und schrieb Gedichte und Prosa, unter anderem ein sehr sehr langes Gedicht mit dem Titel „Paterson“, das ganze fünf Bände füllt. „Paterson” ist auch der Titel des neuen Films von Jim Jarmusch und für die Hauptfigur des Films, für den Busfahrer Paterson, der in der Stadt Paterson lebt, ist William Carlos Williams eine Art Vorbild, ein Foto von ihm hängt über seinem Schreibtisch im Keller, wohin sich Paterson zurückzieht, wenn ein Gedicht dringend weitergeschrieben werden muss, das schon den ganzen Tag in ihm arbeitet. Inspirationsquelle für alle Gedichte, an denen beständig ge- und umgeschrieben wird, ist der ganz normale Alltag, das, was man wahrnimmt, wenn man mal hinsieht; und wenn man im Hingucken geübt ist, wie Paterson bzw. Jim Jarmusch, dann sieht man plötzlich so irre viel, dass man ganz verwundert ist über all das, was sich da zeigt. Eine Streichholzschachtel wandelt sich dann in ein Phänomen, dessen Beschreibung die erste Zeile eines Liebesgedichts wird, von dem Paterson seiner Frau erzählt, die wiederum permanent mit der Umgestaltung ihrer Umgebung beschäftigt ist und nebenbei Gitarre spielen lernt, in der Hoffnung, eines Tages berühmt zu werden. Zwischen den beiden sitzt die Dogge Marvin, von Frauchen geliebt und dem Herrchen verhasst, was schließlich Konsequenzen zeitigt. Und drumherum, also in der Stadt Paterson, befinden sich allerlei Nebenschauplätze und ‑figuren, mit denen man über die Dinge des Lebens sprechen kann. – Kurzum: wir lieben diesen Film und möchten ihn euch ans Herz legen!
USA 2016, 113 Minuten, engl. OmU
Regie: Jim Jarmusch
Darsteller: Adam Driver, Golshifteh Farahani
Kamera: Frederick Elmes
Schnitt: Alfonso Gonçalves