ein Film von Andrea Segre.
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Beim ersten Lockdown vor einem Jahr strandet Regisseur Andrea Segre im verlassenen Venedig. Er ist gerade für Dreharbeiten in der Luganenstadt, als sie sich schlagartig verändert: keine Touristen, ein leerer Canale Grande und auf der Piazza San Marco sind nur noch die Schreie der Möwen zu hören. Seinen ursprünglichen Film kann er nicht weiterdrehen, und beginnt stattdessen mit einer Annäherung an seine Familiengeschichte, die hier ihren Anfang nahm.
„Andrea Segres einmalig poetische Doku ist mehr als ein Corona-Tagebuch. Geschickt spielt der Regisseur mit Super8-Aufnahmen seines Vaters, mischt elegant alte Fotografien von Venedig mit seinen neuen Aufnahmen, unterlegt mit Teho Teardos dräuender Musik. Letztlich entsteht eine berückend melancholische Liebeserklärung an den schweigsamen Vater und an Venedig. Der verstorbene Vater, ein Wissenschaftler, studierte Molekülbewegungen und arbeitete als Chemiker in Venedig.
Der Großvater war Jude, die Großmutter nicht. Die Shoa begleitete sie als lebenslanger Schrecken, erzählt Segres Off-Stimme bei seiner Annäherung an die Familiengeschichte. ‚Während meines ganzen absurden Lebens, das ich gelebt hatte, war über Jahre hinweg ein dunkler Wind von irgendwo tief in meiner Zukunft auf mich zugekommen‘. Nicht umsonst beginnt der versierte Filmemacher mit diesem Zitat aus Albert Camus‘ Roman ‚Der Fremde‘. Der barbarische Zivilisationsbruch des Jahrhunderts hat auch in seiner Biographie Spuren hinterlassen.“ Luitgard Koch | programmkino.de
Credits:
IT 2020, 68 Min., ital. OmU,
Buch & Regie: Andrea Segre
Kamera: Matteo Calore, Andrea Segre
Schnitt: Chiara Russo
Trailer:
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