Ein Film von Jochen Hick. Ab 29.6. im fsk.
Ein Rückblick, der in den 1950er Jahren beginnt, als Verfolgung und Bestrafung homosexueller Männer mit dem seit 1872 bestehenden §175 legitimiert wurde. Offen und vielfältig, die beiden Attribute, die Berlin jetzt schmücken, war die Stadt früher nicht. Freiraum musste erst geschaffen werden, langsam aber stetig wuchs in den folgenden Jahren die Subkultur, neue Szene-Bars und Clubs belebten West-Berlin. Das Private wurde politisch, der gesellschaftliche Wandel musste mühsam erkämpft werden. „Mein wunderbares West-Berlin“ ist eine Art Oral-History der Schwulenbewegung, eine wertvolle Aufzeichnung der lebensgeschichtlichen Erinnerungen vieler Akteure, der Film hält fest, wie repressiv es einmal war und wie langsam wurde, was nun ist.
„Es ist eine große Freude, Hicks enigmatischen Protagonist*innen zuzusehen und zuzuhören, wie sie sehr offen, oft uneitel und ohne Pathos oder Verklärung auf ihre mal schönen, mal schwierigen Zeiten in Westberlin zurückblicken. Sicher hat es mit der Nähe zum Filmemacher zu tun, dass hier Gespräche auf Augenhöhe geführt werden und manchmal sehr intime Einblicke in Privates nie den Verdacht aufkommen lassen, hier werde jemand ausgestellt. Für einen Dokumentarfilm ist das ein großer Glücksgriff, denn gerade weil die große Emotionalisierung vermieden wird, wird im Film auf sehr bewegende Art ein großes Stück Zeitgeschichte umso lebendiger.“ Toby Ashraf, Indiekino
Buch, Regie: Jochen Hick
Kamera: Alexander Gheorghiu, Jochen Hick
Schnitt: Thomas Keller
Mein wunderbares West-Berlin – Trailer für die offizielle Website from Salzgeber & Co. Medien GmbH on Vimeo.