Köy

ein Film von Serpil Turhan.

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Neno, Saniye und Hêvîn sind Kurdinnen aus drei Generationen. Neno ist die Großmutter der Regisseurin. Sie ist Mutter von elf Kindern und pen­delt zwi­schen Deutschland und der Türkei. Das poli­ti­sche Geschehen in der Heimat ver­folgt sie mit einer kla­ren Haltung. Saniye betreibt ein klei­nes Kiez-Café in Berlin und träumt davon, eines Tages in ihrem Geburtsort in der Türkei zu leben. Sie erkennt, dass sie bereit sein muss Risiken ein­zu­ge­hen, wenn sie in ein Land der poli­ti­schen Unruhen und Krisen zurück­keh­ren möch­te. Hêvîn, die jüngs­te Protagonistin, will Schauspielerin wer­den und ist poli­tisch aktiv. Doch wäh­rend ihres Studiums hat sie nicht mehr viel Zeit für den Kampf gegen die Unterdrückung der kur­di­schen Minderheit.
Filmemacherin Serpil Turhan hat über drei Jahre hin­weg inten­si­ve Gespräche mit Neno, Saniye und Hêvîn geführt, die tie­fe Einblicke in deren Gefühle und Gedanken geben. Vor dem Hintergrund der poli­ti­schen Veränderungen in der Türkei erzählt „Köy“, wel­che Entscheidungen die drei Frauen für sich tref­fen und wie das Leben dar­auf ant­wor­tet. Neno, Saniye und Hêvîn begeg­nen sich im Film nicht, doch in ihren gemein­sa­men Fragen nach Selbstbestimmung und Zugehörigkeit ver­knüp­fen sich ihre Geschichten. Ein viel­schich­ti­ger Film über die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Heimat und Sicherheit – und über die Freiheit des Ichs.
„In den letz­ten Jahren ver­folg­te ich inten­siv die poli­ti­sche Entwicklung in der Türkei, und mei­ne Ambivalenz zum Herkunftsland mei­ner Familie wuchs. Die zuneh­men­de Unterdrückung von Andersdenkenden und eth­ni­schen Minderheiten berühr­te mich und ich konn­te mich nicht distan­zie­ren von dem, wie sich das Land gesell­schaft­lich und poli­tisch ent­wi­ckel­te. Ich ver­such­te eine Haltung zu fin­den und rea­li­sier­te, dass es mir allei­ne nicht gelang. Es war für mich not­wen­dig mit Menschen zu spre­chen, die eine Verbindung wie ich zur Türkei hat­ten und die poli­ti­sche Entwicklung aus der Ferne beob­ach­te­ten. Durch die vie­len Gespräche ist die Idee gereift, einen Film zu machen über die­ses Erleben aus der Distanz.” Serpil Turhan
Am 20.04. fin­det ein Filmgespräch mit Serpil Turhan im Anschluss an die Vorführung statt.

Credits:

DE 2021, 90 Min., deutsch-kur­di­sche Originalfassung, teil­wei­se mit deut­schen Untertiteln
Regie: Serpil Turhan,
Kamera: Ute Freund
Schnitt: Simon Quack & Eva Hartmann 


Trailer:
Köy Trailer Deutsch | German [HD]
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