Fabian oder Der Gang vor die Hunde

ein Film von Dominik Graf.

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Berlin, 1931: Ein Ort zwi­schen Untermiete und Unterwelt, wo Bordelle Ateliers sind, Nazis auf den Straßen pöbeln und man in Babelsberg vom „psy­cho­lo­gi­schen Film“ träumt. Das Leben bro­delt, die Gesellschaft gärt, kor­ro­diert. Solange er noch Arbeit hat, ver­fasst der pro­mo­vier­te Germanist Jakob Fabian tags­über Werbetexte, nachts zieht er mit Stephan Labude durch die schrä­gen Etablissements der Stadt. Während sein Freund – er wird spä­ter beken­nen, „in den Fächern Leben und Beruf“ ver­sagt zu haben – ein Draufgänger in Sachen Kommunismus und Sex ist, bleibt Fabian nüch­tern und distan­ziert. Er war­tet auf den „Sieg der Anständigkeit“, ohne recht dar­an zu glau­ben. Nur die Liebe zu Cornelia lässt ihn an sei­nem iro­ni­schen Fatalismus zwei­feln. Sie wird zum Lichtblick in sei­nem zer­rin­nen­den Leben.
Erich Kästners tief­trau­ri­gen auto­bio­gra­fi­schen „Fabian“ – einen der bedeu­tends­ten Romane der Weimarer Republik – aus sei­nem Schattendasein zu holen, ist bei allen Parallelen zum ver­ma­le­dei­ten Heute eine Herausforderung. Dominik Graf meis­tert sie kon­ge­ni­al: spitz­fin­dig poin­tiert sein Stil, kalt­schnäu­zig flott, und doch von schweig­sa­mer Melancholie. Ein Film wie eine Diskokugel, die sich lang­sam dreht. Über den Zusammenhang von Geschlechtsverkehr und lee­rem Kühlschrank – und den Zerfall des Traums vom Glück.

Credits:

DE 2021, 176 Min.,
Regie: Dominik Graf
Kamera: Hanno Lentz
Schnitt: Claudia Wolscht
mit Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch, Meret Becker, Michael Wittenborn


Trailer:
FABIAN | TRAILER | jetzt fürs Heimkino
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