Ein Film von Pierre Bismuth.
Ausgangspunkt dieses vergnüglichen Spiels aus Inszenierung, Dokument und Experiment ist ein geheimnisvolles Kunstwerk, das nach seiner Fertigstellung in den 1970-er Jahren verschwand, weil es praktisch unsichtbar ist: ein riesiger, aus Fiberglas gefertigter Stein namens Rocky II (Rocky I war aus Pappmaschee und daher sehr endlich), der irgendwo in der Mojave-Wüste zwischen seinen echten Kollegen abgelegt wurde und dann nicht mehr von ihnen zu unterscheiden war. Schöpfer dieses Objektes ist der kalifornische Maler und Fotograf Ed Ruscha, ein bekannter und einflussreicher Pop Art- und Konzeptkünstler. Den Drehbuchautor Pierre Bismuth (Oscargewinner als Koautor von Michel Gondrys „Eternal Sunshine of a Spotless Mind“, 2004) ließ diese Geschichte nicht mehr los, und er beschloss, den Stein zu finden und einen Film über die Suche zu machen. Er engagiert einen Detektiv, der das Ganze sehr humorvoll nimmt, jedoch ernsthaft angeht, zwei weitere (echte) Drehbuchautoren, die die Suche fiktional verarbeiten („hollywooden”) sollen, und mischt sich selbst auch noch ständig ein. Viele berühmte Kunstkenner und ‑händler, Freunde und Bekannte des Künstlers werden befragt, ein BBC-Filmclip von einem Auto in der Wüste mit einem riesigen Stein auf dem Dach wird aufgetrieben, und am Giant Rock in der Mojave Wüste gibt nach Willen der Autoren einen Showdown, während der Regisseur von einem Ort zum nächsten reist.
»In seinem [Pierre Bismuths] Regiedebüt „Wo ist Rocky II?” denkt er über die Traumfabrik Hollywood und über die bildende Kunst nach. Manchmal scheinen seine Einfälle in philosophische Tiefen vorzustoßen, um gleich wieder Schabernack mit den Zuschauererwartungen zu treiben.« Bianca Pieringer spielfilm.de
»Die an sich unlösbare Frage, was eigentlich Kunst ist, verfolgt Pierre Bismuth … mit viel Sinn für Humor, Spannung und vor allem mit einem hohen Maß an Intelligenz.« Gabi Sikorski, programmkino.de
“Where is Rocky II? ist Dokumentation, Krimi und Kunstwerk gleichzeitig – und letztlich was komplett anderes. Pierre Bismuth führt das Publikum auf eine wilde Entenjagd durch Realität und Fiktion, bis es unmöglich ist sie auseinanderzuhalten.” artbasel.com
Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien 2016, 93 Min., engl. OmU
Regie: Pierre Bismuth
Kamera: David Raedeker
Schnitt: Thomas Doneux, Elise Pascal
Hauptdarsteller: Ed Ruscha, Robert Knepper, Milo Ventimiglia
https://vimeo.com/189931809