Zum fünften Mal versammelt die dokfilmwoche zwischen 31. August und 6. September im fsk Kino und Sputnik aktuelle dokumentarische Arbeiten, die die Welt und ihre Zustände zwischen Diesseits und Jenseits vermessen, in Formen die so unterschiedlich sind, wie die Bilder, die sie dabei zu Tage fördern.
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Hier eine erste Übersicht:
Von der Geburtsvorbereitung über die richtigen Umgangsformen bis zur Bestattung zeigen Jörg Adolph und Ralf Bücheler Versuche in die mehr und weniger alltäglichen Verrichtungen dessen einzuführen, was man am Ende Leben nennt. (LEBEN GEBRAUCHSANLEITUNG).
Drei Bauern und ihre Arbeit beforscht filmisch Sigmund Steiner, und bringt darin auch die Figur des eigenen abwesenden Vaters zum Erscheinen. (HOLZ, ERDE, FLEISCH)
Drei Söhne zeigt David Evans und porträtiert sie auf weit unterschiedlichen Wegen mit einer historischen Last umzugehen (WHAT OUR FATHERS DID)
Der Schauspieler Eric Caravaca spürt seiner mit drei Jahren verstorbenen großen Schwester nach und stösst dabei auf französische Kolonialgeschichte (CARRE 35).
Einen fernen Dialog zwischen ihren leiblichen Eltern, die sich seit 25 Jahren nicht mehr gesehen haben inszeniert Carlotta Kittel und schreibt damit ihre eigenen Geschichte, durch Widerstände (ER SIE ICH)
Eli Roland Sachs hat seinen Bruder an einen Gott namens Allah verloren, nun sucht er ihn wiederzufinden (BRUDER JAKOB)
In Argentinien findet Nora Fingscheidt eine mennonitische Gemeinschaft, die ihren Wunsch eines Lebens fernab der Welt und in Gott gegen den unausweichlichen Wandel verteidigen. (OHNE DIESE WELT)
Ganz im Diesseits befragt Merzak Allouache Menschen nach ihren Orientierungen auf etwas, das jenseits dieser Welt liegt und entdeckt dabei eine ganz eigene Ökonomie. (INVESTIGATING PARADISE).
Den Weg eines jungen Rekruten im argentinischen Militär fängt Manuel Abramovich in eindringlichen Bildern ein, und erzählt von einem Coming of Age in einer totalen Institution (SOLDADO)
Nach trotzigen Resten von Leben in dem, was von der einst größten Mangan Mine der Welt hält Rati Oneli ausschau (CITY OF THE SUN)
In der Gegend um Fukushima berichtet Thorsten Trimpop vom Verhältnis zwischen Bewohner*innen und einer Landschaft zwischen tiefer traditioneller Verbundenheit und jüngster Kontamination. (FURUSATO)
Zusammen mit Dorfbewohner*innen aus der Minderheit der Bunong erarbeitet Mehdi Sahebi ein Bild des Landraubs in Kambodscha und seiner vielfachen Verheerungen. (MIRR)
In traditionellen iranischen Häusern ist Hashti ein zentraler Raum der in die anderen Bereiche leitet. Daniel Kötter betrachtet den Stadtrand von Teheran als Zone des Übergangs im Haus der islamischen Republik. (HASHTI TEHRAN)
Michael Glawogger wollte einen Film drehen, der ein Bild zeichnet, das von keinem anderen Thema zusammengeleitet wird als der eigenen Neugier. Nach seinem plötzlichen Tod hat Monika Willi aus dem verblieben Material ein faszinierendes Kaleidoskop montiert. (UNTITLED).
Hier der Trailer:
Dokfilmwoche 2017 – Trailer from Peripher Filmverleih on Vimeo.