Ein Film von Martin Gressmann. Am 13.11. um 11:30 mit anschließendem Filmgespräch.
Wie sich die Zeiten ändern.
Wie wir die Stadt verändern.
Was bleibt.
Eine Langzeitbetrachtung in 35mm-Breitbild über eine Brache im Berliner Regierungsviertel, ein Gelände an der Mauer, der ehemaligen Sektoren- und innerdeutschen Staatsgrenze.
Ein Stück Stadt, wie mit einem Fluch belastet: Zentrale der Gestapo und der Reichsführung SS. Hier wurden der Terror und der Völkermord in Europa 1933–1945 geplant, verwaltet und von hier wurde er ausgeführt.
In 27 Jahren, 1986 bis 2013, verändert sich das Umfeld, doch bleibt das Gelände schwer erfassbar, schwierig zu gestalten. Versuche des Umgangs werden gewagt und wieder verworfen. Eine lange Zeit der Provisorien endet 2010 mit dem Bau des vielbesuchten Dokumentationszentrums Topographie des Terrors.
Das Ergebnis des Bildersammelns ist ein offenes filmisches Nachdenken. Was er zeigt, ist die Geschichte des Geländes als die der Sichtbarmachung von Geschichte, und wie das zusammenhängt, das sukzessive Freilegen von verschütteten Gebäuderesten und der Diskurs über das richtige Erinnern und seine Institutionalisierung.
Und da er in diesem Zeitraum von fast 30 Jahren alles dort aufgenommen hat, was in irgendeinem Kontext mit dem als von ihm als „Gestapogelände“ bezeichneten Ort zu sehen gab, gibt es natürlich auch Abschweifungen, in denen das Abseitige, das scheinbar Nebensächliche zum Ereignis wird, und es erschließen sich interessante Verknüpfungen.
Andreas Mücke-Niesytka bei newfilmkritik (der ganze Beitrag)
D 2013, 93 Min
Regie: Martin Gressmann
Kamera: Martin Gressmann, Volker Gläser, Hanno Lentz, Ralph Netzer u.a.
Schnitt:Bettina Böhler
Musik: Brynmor Jones
Ton: Andreas Mücke-Niesytka