Das Gelände

Ein Film von Martin Gressmann.    [indie­ki­no Club]

Wie sich die Zeiten ändern.
Wie wir die Stadt ver­än­dern.
Was bleibt.

Eine Langzeitbetrachtung in 35mm-Breitbild über eine Brache im Berliner Regierungsviertel, ein Gelände an der Mauer, der ehe­ma­li­gen Sektoren- und inner­deut­schen Staatsgrenze.
Ein Stück Stadt, wie mit einem Fluch belas­tet: Zentrale der Gestapo und der Reichsführung SS. Hier wur­den der Terror und der Völkermord in Europa 1933–1945 geplant, ver­wal­tet und von hier wur­de er aus­ge­führt.
In 27 Jahren, 1986 bis 2013, ver­än­dert sich das Umfeld, doch bleibt das Gelände schwer erfass­bar, schwie­rig zu gestal­ten. Versuche des Umgangs wer­den gewagt und wie­der ver­wor­fen. Eine lan­ge Zeit der Provisorien endet 2010 mit dem Bau des viel­be­such­ten Dokumentationszentrums Topographie des Terrors.

Das Ergebnis des Bildersammelns ist ein offe­nes fil­mi­sches Nachdenken. Was er zeigt, ist die Geschichte des Geländes als die der Sichtbarmachung von Geschichte, und wie das zusam­men­hängt, das suk­zes­si­ve Freilegen von ver­schüt­te­ten Gebäuderesten und der Diskurs über das rich­ti­ge Erinnern und sei­ne Institutionalisierung.

Und da er in die­sem Zeitraum von fast 30 Jahren alles dort auf­ge­nom­men hat, was in irgend­ei­nem Kontext mit dem als von ihm als „Gestapogelände“ bezeich­ne­ten Ort zu sehen gab, gibt es natür­lich auch Abschweifungen, in denen das Abseitige, das schein­bar Nebensächliche zum Ereignis wird, und es erschlie­ßen sich inter­es­san­te Verknüpfungen.
Andreas Mücke-Niesytka bei new­film­kri­tik (der gan­ze Beitrag)

D 2013, 93 Min
Regie: Martin Gressmann
Kamera: Martin Gressmann, Volker Gläser, Hanno Lentz, Ralph Netzer u.a.
Schnitt:Bettina Böhler
Musik: Brynmor Jones
Ton: Andreas Mücke-Niesytka

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