Einzeltäter (Teil 1–3)

Dokumentarfilmreihe von Julian Vogel | 87min | 67min | 85min | DE 2023
Mit anschlie­ßen­dem Filmgespräch nach dem 3. Teil.

Tickets: [Teil1: München] [Teil 2: Halle] [Teil3: Hanau]
(Die Filme müs­sen ein­zeln gebucht wer­den. Wer alle 3 Filme schau­en will, kann jeweils den Tarif „Alle 3 Teile schau­en” im letz­ten Bestellschritt wählen)

Kamera: Luise Schröder, Julian Vogel
Ton: Oscar Stiebitz, Julian Vogel
Schnitt: Gregor Bartsch, Sebastian Winkels

München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Drei rechts­extre­me Anschläge von soge­nann­ten „Einsamen Wölfen“: Vermeintliche Einzeltäter, die sich schein­bar ohne in klas­si­sche extre­mis­ti­sche Strukturen ein­ge­bun­den zu sein, im Internet radi­ka­li­sie­ren und im öffent­li­chen Raum plötz­lich zuschlu­gen. Es sind Geschichten, die mitt­ler­wei­le die Schlagzeilen domi­nie­ren: Der rech­te Terror gilt zur Zeit laut Verfassungsschutz als größ­te Bedrohung der Demokratie in Deutschland. Und das, obwohl sol­che Täter noch bis vor Kurzem oft als psy­chisch kran­ke, „ver­wirr­te“ Einzeltäter ein­ge­stuft wur­den und ihnen so ihr Rassismus abge­spro­chen wur­de. Diese Zeiten sind vor­bei: Frank Walter Steinmeier sprach nach dem Anschlag in Hanau von einem „Angriff auf uns alle“. Doch wer sind „wir alle“?

Die Trilogie „Einzeltäter (Teil 1–3)“ nimmt unab­hän­gig von­ein­an­der die Perspektive der Menschen ein, deren Angehörige tat­säch­lich das Ziel der Angriffe waren und deren Leben nie mehr sein wird wie zuvor.

EINZELTÄTER TEIL 1: MÜNCHEN

Arbnor hat sei­ne Schwester 2016 beim Anschlag am Olympia Einkaufszentrum ver­lo­ren, Hasan und Sibel ihren Sohn. Lange muss­ten die Angehörigen dar­um kämp­fen, dass der Staat den ras­sis­ti­schen Hintergrund der Tat aner­kennt. Erst nach den Anschlägen von Halle und Hanau hat­ten sie Erfolg.


EINZELTÄTER TEIL 2: HALLE

KurzsynopsisKarsten hat sei­nen ein­zi­gen Sohn Kevin beim Anschlag von Halle ver­lo­ren. Während die Öffentlichkeit zuschaut, wie dem rechts­extre­men Täter der Prozess gemacht wird, kämpft er um einen Umgang mit sei­ner Trauer. Halt fin­det er in der Fanszene des Halleschen FC.


EINZELTÄTER TEIL 3: HANAU

Der ras­sis­ti­sche Anschlag vom 19. Februar 2020 hat Hanau-Kesselstadt ver­än­dert. Hier leben Menschen ver­schie­de­ner Herkunft, hier star­ben sechs der neun Opfer. Nach dem Anschlag hält man hier zusam­men, ver­sucht mit den Folgen der Tat umzu­ge­hen, und kämpft um Aufklärung. Und hier leben der Vater des Täters und Hinterbliebene der Opfer in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft.


Regiekommentar

Seit Ende 2018 beschäf­ti­ge ich mich mit Menschen, die bei rechts­ra­di­ka­len Anschlägen ver­meint­li­cher “Einzeltäter” Angehörige ver­lo­ren haben. Ich kam damals in Kontakt mit Hinterbliebenen des ras­sis­ti­schen Anschlags vom Olympia Einkaufszentrum in München„ der bis zum Anschlag von Halle von Staat und Ermittlungsbehörden als unpo­li­ti­scher Amoklauf ein­ge­ord­net wor­den war. Ich ver­such­te einen Film zu rea­li­sie­ren, der den Angehörigen von München eine Stimme gibt. Deren ver­zwei­fel­ter Kampf um Anerkennung änder­te sich mit dem anti­se­mi­ti­schen und ras­sis­ti­schen Anschlag von Halle 2019. In Folge des Anschlags wur­de der Rechtsextremismus durch den Verfassungsschutz als aktu­ell größ­te Bedrohung der Sicherheitslage in Deutschland ein­ge­stuft. Nach dem Anschlag von Hanau 2020 schließ­lich fand der Kampf von Betroffenen von rech­ter Gewalt end­gül­tig Eingang in die brei­te Öffentlichkeit und ich ent­schloss mich, mei­nen Film auf die­se drei Taten auszuweiten.

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