Ein Film von Sönje Storm.
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Als Regisseurin Sonje Strom den drei Wissenschaftlern aus Hamburg den Nachlass ihres Urgroßvaters Jürgen Mahrt im Elsdorfer Gehege in Schleswig-Holstein öffnet, können die kaum fassen, welcher Schatz ihnen da zugeführt wird: 350 ausgestopfte Vögel, 3000 Schmetterlinge, Raupen, Pilze und Käfer, geordnet in Kästen, unzählige sorgfältig handkolorierte Fotografien von Tieren, Pflanzen und Landschaften. Dazu noch ein Tagebuch, in dem der Landwirt u.a. das Verschwinden bestimmter Tier- oder Pflanzenarten festhielt. Es liefert bis heute Daten zum Artensterben und zeugt von Landschaften und Tieren, die durch den Eingriff des Menschen fast verschwunden sind. Mahrt arrangierte die von ihm ausgestopften Tiere in Feld und Flur, die Fotos verkaufte er für die in den 1920er-Jahren populären Sammelbildalben.
Was war das für ein Mensch, der schon damals Beruf und Auskommen für seine Leidenschaft vernachlässigte? Der mit dem Fahrrad vom Norden Deutschlands in die Schweiz fuhr, nur um einem Freund einen seltenen Schmetterling zu zeigen und dabei die Ernte vergaß? Der sich nichts daraus machte, als Exzentriker angesehen zu werden? Der Film ist die Annäherung der Filmemacherin an den unbekannten und in mancher Hinsicht rätselhaften Urgroßvater und sein beeindruckendes Archiv. Und dann es ist es noch ein schöner Zufall, dass die Goldene Taube und die Doppelschnepfe vom Plakat zusammengefunden haben: Die toten Vögel sind oben gewann u.a. 2022 verdient den Hauptpreis bei DOK Leipzig.
Credits:
DE 2022, 85 Min., deutsch, plattdeutsche OmeU
Regie: Sönje Storm
Kamera: Alexander Gheorghiu
Schnitt: Halina Daugird
Trailer:
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