Hat er seine Pillen genommen oder nicht? Habe er, beteuert Damien, aber Leïla kann ihm nicht glauben. Jeden Tag gibt es mehr kleine Anzeichen für die nächste manische Episode, ihr Mann entgleitet ihr Stück für Stück.
Der erfolgreiche Maler und die Restauratorin leben mit ihrem Sohn Amine in einem geräumigen Hof auf dem Land nahe dem Meer. Damiens Bipolarität macht allen dreien einzeln das Leben schwer, und dazu das Zusammenleben schwierig. Sie streiten, sie schreien, aber sie lieben sich auch leidenschaftlich. Die Liebe zu erhalten, ist schon für andere schwierig genug, mit dieser Krankheit aber eine extreme Herausforderung. Als eine große Ausstellung seiner Werke ansteht, verweigert der euphorische, energiegeladene Damien vollends die Medikation. Leïla ist am Ende und lässt ihn ins Krankenhaus einweisen, nicht zum ersten Mal. Aber auch seine Abwesenheit macht sie fertig. Was kommt danach? Was passiert, wenn eine Krankheit die Kontrolle übernimmt, über die Umgebung, die Beziehungen?
„Der gequälte männliche Künstler wird vom Kino regelmäßig verwöhnt: In zahllosen Filmen werden kreative Männer beschrieben, die sich im Dienste ihres Genies schlecht benehmen, wobei die unschöne Realität ihrer psychischen Gesundheit oder die Auswirkungen ihres Verhaltens auf andere nur ein Lippenbekenntnis ist. Mit diesem außergewöhnlich bewegenden und klug beobachteten Film bietet der belgische Filmemacher Joachim Lafosse so etwas wie ein Korrektiv, und zwar ein spannendes, verstörendes.“
Dave Calhoun | timeout



Credits:
Les Intranquilles
BE/LU/FR 2021, 118 Min., frz. OmU,
Regie: Joachim Lafosse
Kamera: Jean-François Hensgens
Schnitt: Marie-Hélène Dozo
mit: Leïla Bekhti, Damien Bonnard, Gabriel Merz Chammah, Patrick Descamps
Trailer:
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