Ein Film von Ronny Trocker.
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Jan und Nina leiten eine Werbeagentur und leben mit ihren Kindern Emma und Max in Hamburg. Ein Ausflug in ihr geliebtes Wochenenddomizil an der Belgischen Küste beginnt dramatisch: es ist jemand ins Haus eingedrungen, und hat bei Ankunft der Familie die Flucht ergriffen. Außer dass Max‘ zahme Ratte den Schreckmoment ebenfalls zur Flucht nutzt, ist aber kein Schaden zu entdecken. Trotzdem ist das Sicherheitsgefühl an diesem Ort verschwunden, und weitere Vertrauensverluste folgen.
Nun kennen wir ja den „Rashomon-Effekt“: ein Ereignis wird von allen Beteiligten unterschiedlich erlebt und beschrieben, was zu verschiedenen Interpretationen und Handlungsoptionen führt. Allerdings sehen wir hier nun nicht nur nach und nach die Sichtweisen der fünf – ja, Ratte Zorro ist auch dabei und hat eine recht plausible Sicht auf die Dinge – Anwesenden, sondern auch andere Geheimnisse kommen ans Licht, wie Jans heimliche Zusage zu einem delikaten Auftrag, gegen den Willen seiner Partnerin.
„Während sich das Quartett in der Gefahr zunächst näher kommt, um dann aber zunehmend die Bodenhaftung zu verlieren, irritiert Regisseur Ronny Trocker überdies mit einer nicht-linearen Erzählweise, die das anfängliche Familiendrama allmählich in einen auf explizite Horroreffekte verzichtenden Thriller verwandelt. Die Bedrohung aus dem Inneren der Figuren droht dabei in die ohnehin multiperspektivisch ausfransende Handlung durchzudringen. Selbst die Tatsache des Einbruchs gerät ins Wanken. Vielleicht waren es gar keine Diebe, sondern Aktivisten, die Jans Kampagne für die extremistische Partei ablehnen? Oder doch nur eine kollektive Einbildung von Menschen, die zu lange aneinander vorbeigelebt haben?
… ein psychologisch konzentrierter, aber gerade durch seinen unspektakulären Gestus beunruhigender und zutiefst beeindruckender Film.“ Alexandra Wach | Filmdienst
Credits:
DE, DK, IT 2022, 102 Min., frz., dt. OmU,
Buch & Regie: Ronny Trocker
Kamera: Klemens Hufnagl
Schnitt: Julia Drack
mit Mark Waschke, Sabine Timoteo, Jule Hermann, Wanja Valentin Kub
Trailer:
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